Auf der anderen Seite profitiert Polen am meisten vom finanziellen Ausgleich innerhalb der EU: 2023 erhielt das Land rund acht Milliarden Euro mehr aus dem Haushalt als es eingezahlt hat. Dahinter folgen Rumänien mit sechs Milliarden Plus und Ungarn mit gut viereinhalb Milliarden.
Wegen der schwachen wirtschaftlichen Lage sind Deutschlands Beiträge den Angaben zufolge im Vergleich zu 2022 zurückgegangen. Damals lagen sie noch bei 19,7 Milliarden Euro und damit deutlich über dem Schnitt der Jahre 2014 bis 2020 von 13,5 Milliarden Euro, als Großbritannien noch in den Topf einzahlte. Für das laufende Jahr rechnet das Institut mit einem weiteren Rückgang. Der Nettobeitrag der Spanier und Portugiesen werde hingegen steigen, weil die Wirtschaft in diesen Ländern wachse, hieß es. Die finanziellen Lasten würden sich verschieben. Die EU-Kommission traut Deutschland in diesem Jahr lediglich ein Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent zu. Für Spanien wird 2024 ein Plus von 2,1 Prozent erwartet, für Portugal von 1,7 Prozent.
Pro Kopf zahlt Irland am meisten
Aus den Zahlen geht auch hervor, wie viel Geld sie durchschnittlich für den einzelnen Bürger bedeuteten. Die Nettozahlungen je Einwohner betragen laut der Studie für Deutschland 206 Euro. Vorne liegt in dieser Statistik diesmal nicht Deutschland sondern Irland - mit 236 Euro pro Kopf. Grund für den Führungswechsel ist, dass Berlin 2023 knapp zwei Milliarden Euro weniger an Eigenmitteln auf der Grundlage des Bruttonationaleinkommens an Brüssel abführte als 2022. Der irische Beitrag sei dagegen konstant geblieben.
Diese Nachricht wurde am 12.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.