Verteidigung gegen Russland
Deutschland leistet Ukraine Militärhilfe in Höhe von 1,3 Milliarden Euro

Die Ukraine erhält aus Deutschland weitere Militärhilfen im Wert von 1,3 Milliarden Euro.

    Ukraine, Kiew: Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, legt am Denkmal für die auf dem Maidan getöteten Demonstranten einen Strauß roter Rosen nieder.
    Bundesverteidigungsminister Pistorius in Kiew (Andreas Stein/dpa)
    Diese sollten dabei helfen, die russische Aggression zu bekämpfen, sagte Verteidigungsminister Pistorius bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Umjerow in Kiew. Den Angaben zufolge werden zusätzliche Panzerabwehrminen und Artilleriegranaten geliefert. Im Jahr 2025 sollen außerdem vier weitere Iris-T-Luftabwehrsysteme hinzukommen, zusätzlich zu denen, die bereits im nächsten Jahr geliefert werden.
    Zuvor hatte Pistorius auf dem Maidan-Platz in der ukrainischen Hauptstadt einen Kranz niedergelegt und das Engagement der pro-europäischen Demonstranten vor zehn Jahren gewürdigt. Der ukrainische Präsident Selenskyj erinnerte an deren Mut und bezeichnete die Proteste als "ersten Sieg" gegen Russland.
    Die pro-europäische Proteste hatten damals zum Sturz der damaligen Kreml-nahen Regierung von Viktor Janukowitsch geführt. Mehr als hundert Menschen wurden damals getötet. Pistorius würdigte den Einsatz der Demonstranten für die Freiheit. Es ist der zweite Besuch des deutschen Verteidigungsministers in der Ukraine seit seinem Amtsantritt im Januar.

    "Revolution der Würde"

    Der ukrainische Präsident Selenskyj bezeichnete die pro-europäischen Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew vor einem Jahrzehnt als "ersten Sieg" im Krieg gegen Russland: "Ein Sieg über die Gleichgültigkeit. Ein Sieg des Mutes. Ein Sieg der Revolution der Würde." Dagegen hieß es aus dem russischen Außenministerium anlässlich des Jahrestags, die Ukraine habe durch die Ereignisse seit November 2013 ihre staatliche Eigenständigkeit verloren; sie werde "durchgefüttert von westlichen Kolonisatoren, die ihre Innen- und Außenpolitik bestimmen".
    Hören Sie mehr zu den Ereignissen auf dem Maidan vor 10 Jahren und den Folgen bis heute in unserer Sendung Europa heute.

    "Ziel der Ukraine-Hilfe gemeinsam definieren"

    Der Politikwissenschaftler Lange rief die westlichen Staaten auf, ein gemeinsames Ziel ihrer Ukraine-Hilfen zu definieren. Wenn man wisse, was man gemeinsam erreichen wolle, würde die Unterstützung leichter fallen, sagte Lange im Deutschlandfunk. Bisher gebe es unterschiedliche Ansichten dazu. Er warnte zudem vor den Folgen für die internationale Ordnung, falls Russland militärisch Erfolg hätte.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.