"Ich fürchte, dass wir bisweilen über die falschen Fragen nachdenken. Zum Beispiel darüber, ob das Abendland tatsächlich untergeht. Das geht natürlich nicht unter! Und auch über die Frage, ob der Staat zusammenbricht, wenn diese Menschen da sind. Auch das ist nicht der Fall."
Seit Jahrzehnten sei die Bundesrepublik ein Einwanderungsland, sagte der Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Man habe sich daran gewöhnt, dass Integration keineswegs so kompliziert sei, wie in einigen heißen Phasen immer wieder diskutiert.
Anteil der Sozialen Medien
Mit den Sozialen Medien seien Selektionskriterien, was in der Öffentlichkeit geäußert werden könne, verloren gegangen, stellte Nassehi fest. Gewonnen habe man im Gegenzug, dass man auch gegen bestimmte Positionen Stellung beziehen könne. "Die 'Straße' ist zum Teil ins Internet gewandert und hinterlässt dort Spuren, die man schwerer los wird als das, was auf der Straße passiert."
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