Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Keul, sagte dem digitalen Medienhaus Table Media, es sei höchste Zeit, das Thema anzugehen. Man solle wegen diffuser Ängste nicht versuchen, sich vor der Vergangenheit zu drücken. Hintergrund sind Gräueltaten und Unterdrückung während der deutschen Kolonialzeit in der Region in Ostafrika, die seit 1964 Tansania heißt. Mehrere Aufstände wurden brutal niedergeschlagen. Tausende Menschen starben.
Zugleich geht es um hunderte Schädel in deutschen Museen, die deutsche Wissenschaftler nach Deutschland gebracht hatten. Nach dem Willen des Auswärtigen Amtes und des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Parzinger, sollen die sterblichen Überreste zurückgegeben oder an einem angemessenen Ort bestattet werden.
Im vergangenen Jahr hatten Nigeria und Deutschland ein Rückführungsabkommen über mehr als 1.130 sogenannte Benin-Bronzen unterzeichnet. Mit Namibia verhandelt Deutschland seit Jahren über eine Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit und mögliche Entschädigungen. Die ehemalige Kolonie Deutsch-Ostafrika umfasste zwischen 1885 und 1918 die heutigen Länder Burundi, Ruanda und Mosambik, vor allem aber Tansania.
Diese Nachricht wurde am 20.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.