Preisverleihung
Deutschlandbesuch des argentinischen Präsidenten von Protesten begleitet

Bei seinem Deutschland-Besuch ist der argentinische Präsident Milei mit Protesten empfangen worden. In Hamburg erhielt der selbsternannte "Anarchokapitalist" einen Preis. Morgen wird er in Berlin Bundeskanzler Scholz treffen.

    Das Foto zeigt den argentinischen Präsidenten Javier Milei (in der Mitte) bei der Verleihung der Hayek-Medaille im Beisein des Vorstands der Gesellschaft.
    Der argentinische Präsident Milei wird in Hamburg mit der Hayek-Medaille ausgezeichnet. (picture alliance / dpa / Daniel Bockwoldt)
    Milei wurde in Hamburg mit der Medaille der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft ausgezeichnet. Die wegen ihrer Nähe zur AfD umstrittenene Gesellschaft würdigte den Politiker als "ambitionierten Reformer".
    Der für polemische Äußerungen bekannte Milei verzichtete in seiner Dankesrede auf jeden Bezug zu Deutschland und schilderte sein Verständnis von Politik. Unter den 200 Gästen waren auch der Chef der Werteunion Maaßen und die AfD-Bundestagsabgeordnete von Storch. Vor dem Veranstaltungsort demonstrierten mehrere hundert Menschen.
    Morgen wird Milei in Berlin mit Bundeskanzler Scholz zusammentreffen. Anders als ursprünglich geplant, findet weder eine gemeinsame Pressekonferenz statt, noch wird der Rechtspopulist mit militärischen Ehren empfangen.
    Milei ist seit Dezember Präsident von Argentinien, dessen Wirtschaft seit Jahren angeschlagen ist. Seinem Land verordnete der selbst ernannte Anarchokapitalist einen radikalen Sparkurs. Das vor rund zehn Tagen verabschiedete Reformpaket sieht unter anderem Privatisierungen, Massenentlassungen im öffentlichen Dienst und Einsparungen im Bildungs-, Sozial- sowie Gesundheitssektor vor.
    Diese Nachricht wurde am 22.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.