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Deutschlands verborgene Rohstoffe

Anders als allgemein wahrgenommen ist Deutschland kein rohstoffarmes Land. Es ist vielmehr eines, in dem sich die Förderung lange Zeit aufgrund der niedrigen Weltmarktpreise nicht gelohnt hat. Doch das hat sich geändert, die Förderung wird lukrativ, auch unter dem Gesichtspunkt der Versorgungssicherheit für die eigene Wirtschaft. Und so nimmt Christoph Seidler seine Leser mit auf eine spannende Deutschlandreise der anderen Art.

Rezension: Dagmar Röhrlich |
    Er erklärt, dass sich unter der Oberfläche Deutschlands durchaus riesige unentdeckte Lagerstätten verbergen können. Um sie zu entdecken, müsste der Untergrund allerdings erst einmal systematisch abgesucht werden, denn bislang konzentrierte sich die Exploration auf die obersten 300 Meter der Erdkruste. Was darunter liegt, ist sehr viel weniger erforscht, denn diese tief liegenden Ressourcen sind schwieriger abzubauen und waren deshalb nicht so interessant. Aber wenn der Preis stimmt, sieht das anders aus.

    "Deutschlands verborgene Rohstoffe" zeigt dem Leser, dass hierzulande mehr zu finden ist als Kohle und Salz. So hat eine gezielte Suche ergeben, dass ein Kilometer unter einer Braunkohlelagerstätte in der Region Lausitz Kupfer liegt. Im Erzgebirge finden sich Zinn, Lithium und Hightech-Metalle, unter Norddeutschland gibt es große Mengen Schiefergas, die zu fördern - und auch das vergisst Christoph Seidler nicht zu erwähnen - sehr umstritten ist. Deutschland ist außerdem bei der Suche nicht auf das eigene Staatsgebiet beschränkt, sondern inzwischen besitzt es auch Claims im Pazifik. Wer sich dafür interessiert, wie Deutschland künftig seine Rohstoffversorgung sichern will, für den ist dieses Buch äußerst empfehlenswert.

    Christoph Seidler: Deutschlands verborgene Rohstoffe. Kupfer, Gold und Seltene Erden
    ISBN: 978-3-44643-213-0
    Carl Hanser Verlag, 252 Seiten, 18,90 Euro