Wer bereits in diesem Sommersemester ein Deutschlandstipendium haben wollte, musste sich sehr genau anschauen, wo das überhaupt geht. Die meisten Universitäten bieten das Deutschlandstipendium nämlich erst zum Wintersemester an. Das gilt beispielsweise für die Hochschulen in Kiel, Saarbrücken, Greifswald und Dresden.
Wie viele Stipendien bundesweit von den Hochschulen überhaupt schon eingeworben werden konnten, weiß man auch im Bundesbildungsministerium nicht. Trotzdem hält man dort an der selbst gesetzten Zielmarge von 10.000 Stipendiaten in diesem Jahr fest. Sprecherin Katharina Koufen begründet diesen Optimismus so:
"Dass die informelle Resonanz, was wir so hören aus den Hochschulen, sehr positiv ist, da sind wir sehr erfreut. Die allermeisten Hochschulen wollen sich beteiligen, viele allerdings auch erst zum Wintersemester, weil sie sagen: Wir brauchen mehr Zeit, uns vorzubereiten, wir bevorzugen auch einen Turnus, der im Wintersemester beginnt, weil das für die Studienanfänger auch von Vorteil ist, insofern denken wir, dass es da jetzt zur zweiten Jahreshälfte noch mal eine größere Dynamik geben wird."
Den Startschuss für das Deutschlandstipendium hatte Bundesbildungsministerium Annette Schavan Anfang Februar an der Berliner Humboldtuniversität gegeben. Dort konnten zum Sommersemester schon 18 Stipendien vergeben werden. Zu den Sponsoren gehören so unterschiedliche Firmen wie Olympus und die Berliner Milcheinfuhr-Gesellschaft. Die Berliner Bank wird ab Herbst fünf Stipendien für Wirtschaftswissenschaftler an der HU finanzieren berichtet Jürgen Werner aus der Geschäftsleitung der Bank und erzählt freimütig, dass diese Förderung zustande kam, weil er vom Präsidenten der HU bei einem Termin nebenbei auf das Thema angesprochen wurde:
"Wir glauben, dass es eine sehr gute Initiative des Bundesministeriums ist und in unserem Fall unseres Partners der Humboldt-Universität, ich glaube es ist gut, jungen Leuten, die sich gut entwickeln wollen, auch unter dem Gesichtspunkt sehr knapper Studienzeiten, dann mit dem Geld auszustatten, dass sie vielleicht dann auch gebrauchen können."
Jürgen Werner räumt ein, dass seine Bank in ihren Stipendiaten durchaus auch potenzielle Praktikanten und Mitarbeiter sieht.
Andere Berliner Hochschulen wie die Universität der Künste oder die Freie Universität starten die Stipendienvergabe erst im Herbst. Gleiches gilt für die Technische Universität. Dazu TU-Vizepräsident Professor Wolfgang
"Solche Stipendienvergaben benötigen eine gewisse Administration. Wir müssen das sauber vorbereiten, wir reden hier über Gelder, die müssen verwaltet werden, wir reden hier über Gelder von Dritten, die müssen dann auch zeitgerecht ausgezahlt werden, das alles muss am Ende sauber funktionieren und um dieses sauber und anständig vorbereiten zu können, haben wir beschlossen, dass wir dieses zum Wintersemester starten."
Dass die Hochschulen durch das Stipendium mehr Aufwand haben und vielleicht Tipps brauchen, wie man bei privaten Geldgebern Mittel lockermachen kann, weiß man auch im Bundesbildungsministerium. Die Resonanz auf die entsprechenden Vorbereitungskurse sei sehr groß gewesen sagt Katharina Koufen:
"In Sachen Fundraising und Akquise konnten sich ja Mitarbeiter der Universität von uns gefördert schulen lassen, also da hat sich gezeigt, dass das schon was ist, was sozusagen erstmal etabliert werden muss, wo sich auch eine Hochschule reinfinden, reinlernen muss."
170 Personen hätten an solchen Kursen bislang teilgenommen, so Koufen. Darunter auch Mitarbeiter der TU. Allerdings ist die Suche nach Stipendiengeldgebern für Wolfgang Huhnt die kleinere Sorge. Schließlich hätte seine Hochschule die Akquise noch nichtmal aktiv gestartet und schon diverse Stipendienzusagen für das Wintersemester. Darunter acht von Intel und zwei von einem emeritierten Professor. Magengrimmen bereitet ihm eher, dass die Universität für bei dem Stipendium wohl drauflegen müssen wird.
"Man muss auch ganz deutlich sagen, dass wir ja eine Pauschale bekommen für die Bearbeitung dieser ganzen Anträge, aber wir müssen natürlich dafür Sorge tragen, dass wir das zu diesen Kosten auch realisieren können, das werden wir aller Voraussicht nach nicht können, weil dafür die Pauschale – wie bei vielen Pauschalen – am Ende schlicht und ergreifend nicht ausreicht."
Deshalb dürften schon jetzt Zweifel angebracht sein, dass die vom Bundesbildungsministerium anvisierte neue Stipendienkultur durch das Deutschlandstipendium so schnell etabliert werden kann. Denn auf Hochschulseite drückt der Schuh noch an ganz vielen anderen Stellen. Und viele Wirtschaftsunternehmen warten noch auf Informationen und darauf, dass die universitären Geldsammler überhaupt bei ihnen anklopfen.
www.deutschland-stipendium.de
Wie viele Stipendien bundesweit von den Hochschulen überhaupt schon eingeworben werden konnten, weiß man auch im Bundesbildungsministerium nicht. Trotzdem hält man dort an der selbst gesetzten Zielmarge von 10.000 Stipendiaten in diesem Jahr fest. Sprecherin Katharina Koufen begründet diesen Optimismus so:
"Dass die informelle Resonanz, was wir so hören aus den Hochschulen, sehr positiv ist, da sind wir sehr erfreut. Die allermeisten Hochschulen wollen sich beteiligen, viele allerdings auch erst zum Wintersemester, weil sie sagen: Wir brauchen mehr Zeit, uns vorzubereiten, wir bevorzugen auch einen Turnus, der im Wintersemester beginnt, weil das für die Studienanfänger auch von Vorteil ist, insofern denken wir, dass es da jetzt zur zweiten Jahreshälfte noch mal eine größere Dynamik geben wird."
Den Startschuss für das Deutschlandstipendium hatte Bundesbildungsministerium Annette Schavan Anfang Februar an der Berliner Humboldtuniversität gegeben. Dort konnten zum Sommersemester schon 18 Stipendien vergeben werden. Zu den Sponsoren gehören so unterschiedliche Firmen wie Olympus und die Berliner Milcheinfuhr-Gesellschaft. Die Berliner Bank wird ab Herbst fünf Stipendien für Wirtschaftswissenschaftler an der HU finanzieren berichtet Jürgen Werner aus der Geschäftsleitung der Bank und erzählt freimütig, dass diese Förderung zustande kam, weil er vom Präsidenten der HU bei einem Termin nebenbei auf das Thema angesprochen wurde:
"Wir glauben, dass es eine sehr gute Initiative des Bundesministeriums ist und in unserem Fall unseres Partners der Humboldt-Universität, ich glaube es ist gut, jungen Leuten, die sich gut entwickeln wollen, auch unter dem Gesichtspunkt sehr knapper Studienzeiten, dann mit dem Geld auszustatten, dass sie vielleicht dann auch gebrauchen können."
Jürgen Werner räumt ein, dass seine Bank in ihren Stipendiaten durchaus auch potenzielle Praktikanten und Mitarbeiter sieht.
Andere Berliner Hochschulen wie die Universität der Künste oder die Freie Universität starten die Stipendienvergabe erst im Herbst. Gleiches gilt für die Technische Universität. Dazu TU-Vizepräsident Professor Wolfgang
"Solche Stipendienvergaben benötigen eine gewisse Administration. Wir müssen das sauber vorbereiten, wir reden hier über Gelder, die müssen verwaltet werden, wir reden hier über Gelder von Dritten, die müssen dann auch zeitgerecht ausgezahlt werden, das alles muss am Ende sauber funktionieren und um dieses sauber und anständig vorbereiten zu können, haben wir beschlossen, dass wir dieses zum Wintersemester starten."
Dass die Hochschulen durch das Stipendium mehr Aufwand haben und vielleicht Tipps brauchen, wie man bei privaten Geldgebern Mittel lockermachen kann, weiß man auch im Bundesbildungsministerium. Die Resonanz auf die entsprechenden Vorbereitungskurse sei sehr groß gewesen sagt Katharina Koufen:
"In Sachen Fundraising und Akquise konnten sich ja Mitarbeiter der Universität von uns gefördert schulen lassen, also da hat sich gezeigt, dass das schon was ist, was sozusagen erstmal etabliert werden muss, wo sich auch eine Hochschule reinfinden, reinlernen muss."
170 Personen hätten an solchen Kursen bislang teilgenommen, so Koufen. Darunter auch Mitarbeiter der TU. Allerdings ist die Suche nach Stipendiengeldgebern für Wolfgang Huhnt die kleinere Sorge. Schließlich hätte seine Hochschule die Akquise noch nichtmal aktiv gestartet und schon diverse Stipendienzusagen für das Wintersemester. Darunter acht von Intel und zwei von einem emeritierten Professor. Magengrimmen bereitet ihm eher, dass die Universität für bei dem Stipendium wohl drauflegen müssen wird.
"Man muss auch ganz deutlich sagen, dass wir ja eine Pauschale bekommen für die Bearbeitung dieser ganzen Anträge, aber wir müssen natürlich dafür Sorge tragen, dass wir das zu diesen Kosten auch realisieren können, das werden wir aller Voraussicht nach nicht können, weil dafür die Pauschale – wie bei vielen Pauschalen – am Ende schlicht und ergreifend nicht ausreicht."
Deshalb dürften schon jetzt Zweifel angebracht sein, dass die vom Bundesbildungsministerium anvisierte neue Stipendienkultur durch das Deutschlandstipendium so schnell etabliert werden kann. Denn auf Hochschulseite drückt der Schuh noch an ganz vielen anderen Stellen. Und viele Wirtschaftsunternehmen warten noch auf Informationen und darauf, dass die universitären Geldsammler überhaupt bei ihnen anklopfen.
www.deutschland-stipendium.de