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Kommission Fankultur
Der DFB will Fans mit an den Tisch holen

Mal arbeiten sie gegeneinander, dann haben sie doch wieder die gleichen Interessen: Fans, Vereine und Verbände im Fußball haben ein ambivalentes Verhältnis. Die DFB-Kommission "Fans und Fankultur" soll das jetzt ändern. Martin Fröhlich, Vorsitzender der Kommission, stellt sich vor allem gemeinsame Dialoge vor, die die Interessen aller in Einklang bringen.

Martin Fröhlich im Gespräch mit Christian von Stülpnagel |
Bayern-Fans protestieren mit einem großen Banner gegen das Katar-Sponsoring.
Bayern-Fans protestieren mit einem großen Banner gegen das Katar-Sponsoring. (imago / ULMER Pressebildagentur)
Mit Bannern und Sprüchen, Choreographien oder mit Pyrotechnik - Kritik aus der Fanszene am Verband DFB und der Deutschen Fußballliga DFL zeigen Bilder aus den Stadien immer wieder. Die Kritik soll jetzt auch gehört werden und zwar in der Kommission "Fans und Fankultur" des DFB. Man wolle sich zu regelmäßigen Austauschen treffen, erklärt Martin Fröhlich, Vorsitzender der neuen Kommission:
„Um Themen zu besprechen, die den Fans auf den Herzen brennen und auch dem Verband wichtig sind. Umso eine gemeinsame Position zu entwickeln und im Dialog miteinander zu sein.“
Die Kommission sei auch eine Wertschätzung der Fans und der Fankultur, denn alle hätten von den leeren Stadien in der Pandemie gelernt: „Dass Fußball ohne Fans im Stadion irgendwie keinen Spaß macht und nicht dasselbe ist und dass uns das auch am Herzen liegt“, bekräftigt Fröhlich die Rolle der Fans.
Bisher gab es eine Arbeitsgruppe für Fanbelange, die zur Gruppe Sicherheitsfragen und Prävention gezählt wurde. Fankultur sei aber mehr und müsse davon herausgelöst werden:
„Fankultur bedeutet Kreativität und Engagement in den Foren, das hat eine soziale Relevanz, das hat eine gesellschaftspolitische Relevanz.“

Nicht nur Symbolpolitik

Die neue Kommission soll also auch das Thema aufwerten und den Fans im Fußballkosmos mehr Wertschätzung geben und vor allem sollen ihre Belange gehört werden. Man sei im DFB bereit auf die Fans und ihre Interessen einzugehen und sie ernst zu nehmen, versichert Fröhlich.
„Ich glaube nicht, dass das nur Symbolpolitik ist.“
Entscheidungsgewalt hat die Kommission aber nicht. Es sollen die verschiedenen Parteien an einen Tisch gebracht werden. Die Fans hätten dadurch die Möglichkeit, Entscheidungen und Entwicklungen kritisch zu begleiten.