Ganz früh am Morgen fuhren noch ein paar Menschen auf die Galopprennbahn, um letzte persönliche Dinge vom Gelände zu holen oder um Tiere zu versorgen.
"Das ist ja so, dass ich seit einem Jahr hier schon Schluss gemacht habe und jetzt nur noch am Morgen und am Nachmittag herkomme und meine Katzen füttere."
Gerichtsvollzieherin lässt sofort die Schlösser austauschen
Gegen 10 Uhr dann Schlüsselübergabe. Der Frankfurter Rennklub übergab seine Räume und das Rennbahngelände an die Stadt Frankfurt. Die zuständige Gerichtsvollzieherin ließ anschließend sofort die Schlösser austauschen.
Danach konnten die Vertreter der Stadt sich nach langer Zeit einen Eindruck vom Zustand der Galopprennbahn machen.
Verwildertes Gelände, Putz blättert von den Wänden
Frankfurts Sportdezernet Markus Frank: "Ich war eben ein bisschen erschrocken als ich auf dem Gelände der ehemaligen Pferderennbahn war - über den Zustand der Anlage - das ist wirklich erschreckend."
Das Gelände ist verwildert, Zäune sind umgekippt, überall blättert Putz und Farbe von den Wänden.
"Das berührt einen schon sehr emotional"
Während die Stadt das Gelände inspizierte, gewährte der Sprecher des Frankfurter Rennclubs, Carl-Philip zu Solms einen Blick in seinen Gemütszustand. Ihm sei klar geworden, dass in Frankfurt keine Pferderennen mehr stattfinden werden.
"Natürlich ist das ein emotionaler Schritt hier die Klubräume eben aufgegeben zu haben. Frau Waldersbach, meine Mitvorstandskollegin, hatte Tränen in den Augen. Wir beide sind ja hier groß geworden. Und das berührt einen natürlich schon sehr emotional."
Besitzverhältnisse für "Sarotti-Häuschen" unklar
Doch der Rennklub hatte anderthalb Jahre vor Gericht um die Rennbahn gekämpft und er will weiter streiten. Ohne den Rennklub gebe es keine DFB-Akademie, kündigte zu Solms vollmundig an. Es gebe noch ungeklärte Besitzverhältnisse auf dem Gelände.
"Im Detail heißt es, dass wir Besitzverhältnisse hier noch haben, die ungestört sind. Im Fall des Sarotti-Häuschens ist bis heute keine Klage von der Stadt eingereicht worden. Das hat man schlicht weg vergessen und das rächt sich jetzt.
Dauert noch bis zum Baubeginn
Außerdem wohne noch jemand auf dem Rennbahngelände. Doch diese Neuigkeit trübte nicht die Freude von Frankfurts Liegenschaftsdezernenten Jan Schneider: "Das was für uns wichtig ist, diese riesige Fläche der Rennbahn, die ja später einmal die Heimat des Deutschen Fußball Bundes und der DFB-Akademie werden soll, die ist jetzt wieder im Besitz der Stadt. Das sind die Flächen, die für uns relevant sind. Das hier auf Wegen und unter Umständen die uns im Moment noch nicht ganz durchschaubar sind, Menschen auf die Rennbahn gezogen sind, das müssen wir jetzt aufklären. Aber das sind Dinge die aus unserer Sicht kein Problem sind. Da geht es auch um Nebenaspekte."
Die Stadt will das Gelände zügig dem DFB übergeben, damit der dort seine neue Zentrale und seine Fußball-Akademie bauen kann.
Zunächst müssen aber die Abrissarbeiten für die Tribüne ausgeschrieben werden. Die Arbeiten könnten Ende dieses, Anfang nächsten Jahres beginnen.