Vor seiner erwarteten Wahl zum DFB-Präsidenten ist Reinhard Grindel vom DFB-Interimschef und Ligapräsidenten Reinhard Rauball unter Druck gesetzt worden. Rauball warnte Grindel in einem "Bild"-Interview davor, die Interessen der Bundesliga zu übergehen.
"Man hat das Gefühl, dass auf Seiten der Liga derzeit ausgelotet wird, wie weit man mit Grindel gehen kann", sagte dazu der Journalist und Experte für Sportpolitik, Robert Kempe, im Deutschlandfunk. Grindel sei ein "Unbekannter" in den Bundesligastadien. Man wisse wenig über ihn. Hinzu komme, dass er den Profivertretern vom Amateurlager "vorgesetzt" worden sei. "Man kann sagen, Reinhard Grindel ist derzeit vielleicht nur ein Präsident auf Probe."
"Profiteur des DFB-Skandals"
Kempe bezeichnete den designierten DFB-Präsidenten als "Seiten- und Quereinsteiger." Seine Position im Sport kenne man so gut nicht. Als Verbandsfunktionäre sei der frühere Anti-Korruptionsbeauftragte und bisherige DFB-Schatzmeister kaum in Erscheinung getreten. Sein jetziger Aufstieg zum Präsidenten habe damit zu tun, "dass man beim DFB niemand anders gefunden hat", sagte Kempe. Der CDU-Politiker sei ein "Profiteur des DFB-Skandals", der immer noch anhalte und letztes Jahr begann.
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