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Wahl zum DFB-Präsidenten
Streit im hessischen Fußballverband

Stefan Reuß, Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes, hat zwei Präsidiumsmitgliedern ein Ultimatum gestellt. Die Beiden sollen ihre Ämter niederlegen, sofern sie beim DFB-Bundestag gegen den vom HFV unterstützten DFB-Präsidentschaftskandidaten antreten. Journalist Johannes Götze sieht im Dlf einen großen Schaden für den Verband.

Johannes Götze im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Ein Schild mit dem Logo des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hängt vor dem Eingang zur DFB-Zentrale (Aufnahme mit Dreheffekt). Der Deutsche Fußball-Bund muss sich neu aufstellen. Erneut wird nach der Rücktrittsankündigung von Fritz Keller ein Präsident gesucht.
Die anstehende Wahl zum DFB-Präsidenten hat offenbar zu Verwerfungen beim Hessischen Fußballverband geführt (picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst)
Bernd Neuendorf geht am 11. März bei der Wahl des neuen DFB-Präsidenten als Kandidat der Landes- und Regionalverbände ins Rennen. Er gilt als Favorit. Neben Neuendorf geht Peter Peters als zweiter Kandidat ins Rennen. Derzeit führt DFB-Vizepräsident Peters die Geschäfte des weltgrößten Sportfachverbandes gemeinsam mit Rainer Koch interimsmäßig.
Doch jetzt gibt es Unruhe im hessischen Fußball-Verband (HFV). In der ersten Kampfabstimmung um das Amt des DFB-Präsidenten, wollen die beiden HFV-Präsidiumsmitglieder Ralf Viktora und Silke Sinning, dem vom HFV präferierten Spitzenkandidat Bernd Neuendorf um Sportfunktionär Rainer Koch, offenbar die Stimme verweigern und unter dem Gegenkandidaten, dem derzeit kommissarischen DFB-Präsidenten Peter Peters, Ämter übernehmen. Viktora ist als Schatzmeister im Gespräch, Sinning als Vizepräsidentin.

Ultimatum für die Abtrünnigen

Als Viktora und Sinnig am 19. Januar der "Sport Bild" ein Interview gaben, wo sie scharfe Kritik am DFB übten, verschärfte sich die Situation. Stefan Reuß, Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes, hat Viktora und Sinning ein Ultimatum gestellt. Sie sollen entweder auf das Amt im "Team Peters" verzichten oder andernfalls ihre Ämter im HFV niederlegen.
"Das Ultimatum ist gar nicht bedrohlich, es ist ein Versuch, die aus dem Verband rauszuekeln. Die Satzung gibt das aber nicht her. Das sind gewählte Ämter, einfach so rausschmeißen, ist nicht", sagte Johannes Götze, Sportredakteur für die Fuldaer Zeitung und das Portal Torgranate.de im Dlf.

"Grundreinigung im hessischen Fußballverband könnte bevorstehen"

"Egal, wie das ausgehen wird. Ich bin mir sicher, dass wir bald einen Außerordentlichen Verbandstag sehen werden. Da kann man gespannt sein, wer da überhaupt antreten wird, von allen Kandidaten. Da könnte durchaus eine Grundreinigung im hessischen Fußballverband bevorstehen", sagte Götze.