DFB-Abteilungsleiterin Moiken Wolk sprach von einer extrem rückläufigen Zahl von Unparteiischen. Neben allgemeinen Nachwuchssorgen kämpfe der DFB gegen die zunehmende Zahl von Spielabbrüchen aufgrund von Gewalt gegen Schiedsrichter. Als erste Aktion der Kampagne werden am Samstag mit dem Mainzer Anton Stach und dem Freiburger Nils Petersen zwei Bundesliga-Spieler je eine Halbzeit einer Bezirksliga-Partie im rheinhessischen Nierstein pfeifen. Unterstützt werden sie dabei vom Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin, der von bedenklichen Entwicklungen im Amateurbereich sprach und sich der Werbeaktion für das Schiedsrichter-Amt anschloss.
Bundesliga: Aytekin weist "Pauschalkritik" von Ex-Schiedsrichter Gräfe zurück
Auch in der Bundesliga gab es nach dem Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München wieder vermehrte Diskussionen. Umstritten waren besonders die Entscheidungen des Schiedsrichters Tobias Stieler. Aytekin nahm seinen Kollegen in Schutz und stellte sich gegen die Vorwürfe des ehemaligen Referees Manuel Gräfe. Dieser hatte Stieler und den DFB nach der Partie umfassend kritisiert und von einer "personellen Fehlentwicklung des letzten Jahrzehnts" gesprochen. Aytekin reagierte mit Unverständnis und wies die "ermüdende Pauschalkritik" zurück. Der 49 Jahre alte Gräfe hatte den DFB nach seinem altersbedingten Karriereende verklagt und Altersdiskriminierung vorgeworfen. Danach äußerte er regelmäßig Kritik am Schiedsrichter-System, insbesondere in Deutschland.
Diese Nachricht wurde am 21.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.