Von Freitag, den 12. bis 21. Mai soll zehn Tage lang der Fokus beim DFB auf den Frauen liegen. Mit Kampagnen in den obersten Ligen, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern und auch in den Landesverbänden. Das Ziel erklärt Doris Fitschen, Gesamtkoordinatorin der Strategie „Frauen im Fußball“ und ehemalige Nationalspielerin: „Sichtbarkeit zu generieren. Wir wollen Frauen zeigen, wir wollen Frauen empowern, wir wollen aber auch durch die Sichtbarkeit die Attraktivität für potenzielle Partner steigern. Wir wollen einfach eine Begeisterung schaffen im ganzen Land.“
Als der DFB vor zehn Monaten mit der Strategie begann, sah die Lage noch anders aus als jetzt, wie Fitschen erklärt, „die Tendenz ging in den letzten Jahren ein bisschen nach unten, was aktive Spielerinnen, was die Zuschauer anging, aber auch was den sportlichen Erfolg anging.“
Frauenfußball ist positiv besetzt
Der Vize-Europameistertitel der Nationalmannschaft hat viel verändert, inzwischen wird die Förderung der Frauen sehr viel ernsthafter und breiter angegangen. Im Präsidium sind mittlerweile vier statt wie jahrzehntelang nur eine Frau, die auch nur für die Frauen zuständig war. Die Zahl der aktiven Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen hat sich seit Beginn der Strategie vor 10 Monaten um ein Viertel erhöht, die mediale Reichweite verdoppelt, wie der DFB bekannt. Noch nie kamen so viele Zuschauerinnen und Zuschauer und noch nie gab es so viele Bundesligaspiele in großen Stadien.
Frauenfußball sei positiv besetzt, sagt DFB Generalsekretärin Heike Ullrich: „Wir haben die Gesellschaft erreicht und wir haben marktbestimmende Entscheidungsträger erreicht.“
Neuendorf fordert andere Diskussion um TV-Rechte
Umso heikler ist, dass weniger als drei Monate vor der WM in Australien und Neuseeland noch immer nicht geklärt ist, ob und wo die WM-Spiele zu sehen sein werden.
Ob die vom Sportmagazin kicker veröffentlichte Summe von 5 Millionen Euro, die ARD und ZDF angeblich geboten haben, stimmen, konnte DFB Präsident Bernd Neuendorf weder kommentieren noch verifizieren:
„Aber aus meiner Sicht sind wir schon an einen Punkt angekommen, wo es nicht mehr nur um Zahlen geht oder Summen, weil ich glaube, wir sind auch an einen Punkt angekommen, wo es darum geht, auf allen Seiten politisch sich die Frage zu stellen, ob man wirklich sich erlauben kann, einen Blackout herbeizuführen.“
Die Konsequenz wäre ein „Imageverlust für alle Beteiligten“, erklärte Neuendorf. Er wolle als Mitglied im FIFA-Council alles tun, was in seiner Macht stünde, um eine Lösung herbeizuführen. Ob er schon mit Infantino gesprochen habe, ließ er offen.
Fahrplan für die WM-Bewerbung 2027
Für die Bewerbung um die WM 2027 zusammen mit den Niederlanden und Belgien muss bis Ende des Jahres das Bid book abgegeben werden. Daneben haben auch Brasilien, Südafrika und die USA zusammen mit Mexiko Interesse angemeldet. Im Frühjahr wird der FIFA Council dann einen der insgesamt vier Bewerbungen aussortieren, die restlichen drei dürfen sich auf dem FIFA-Kongress am 17. Mai 2024 präsentieren. Die Abstimmung soll dann transparent laufen, so dass sichtbar wird, für wen die 211 Nationalverbände jeweils gestimmt haben.