Basis für das Geschäft sind die Medienrechte, die an eine noch zu gründende Tochtergesellschaft ausgelagert werden sollen. 12,5 Prozent dieser Rechte sollen dann über einen Zeitraum von 20 Jahren an einen Kapitalgeber verkauft werden. Auch über die Verteilung des erhofften Geldregens haben die DFL-Manager konkrete Vorstellungen: 300 Millionen Euro sollen zur freien Verwendung an die 36 Erst- und Zweitliga-Vereine gehen. 750 Millionen Euro erhält die DFL, um in die digitale Zukunft zu investieren und eine eigene Streamingplattform aufzubauen. Der Rest der Einnahmen ist zweckgebunden, die Vereine sollen damit in ihre Infrastruktur investieren.
Vier Investoren - Namen sind aber noch nicht bekannt
Die Vertreter der Klubs werden bei einer Versammlung am 24. Mai darüber entscheiden, ob das Projekt verwirklicht wird. Vier ernst zu nehmende Investoren stehen den Angaben zufolge zur Auswahl. Dabei handelt es sich ausschließlich um Private-Equity-Firmen. Das bedeutet, dass das bereitgestellte Kapital nicht an der Börse handelbar ist. Für das Zustandekommen des Deals ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit unter den Profivereinen erforderlich.
Bei einer weiteren Versammlung Anfang oder Mitte Juli soll es dann grünes Licht für den ausgewählten Investor geben. Über die Namen der möglichen Geldgeber schweigt die DFL-Spitze.
In der Summe für die Vereine ein Verlustgeschäft
Nach Ansicht von Kritikern hat das Geschäftsmodell einen entscheidenden Haken: Für die erhofften zwei Milliarden Euro müssten die Klubs für die Dauer des Vertrags auf 12,5 Prozent ihrer Medienerlöse zugunsten des Kapitalgebers verzichten.
Derzeit liegen die Gesamteinnahmen der Verwertungsrechte bei knapp 1,3 Milliarden Euro pro Saison. Selbst wenn die Einnahmen in den 20 Jahren, in denen das Geschäft gelten soll, nur moderat wachsen, würden die Vereine auf deutlich mehr als zwei Milliarden Euro verzichten - unter dem Strich wäre es also ein Verlustgeschäft.
DFL will unentschlossene Vereine bis zur Abstimmung überzeugen
Für die DFL-Spitze ist das Modell dennoch "alternativlos", um die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga zu gewährleisten. Die Finanzierung über einen Kredit sei nicht der richtige Weg. Man könne die DFL nicht mit einem Milliardendarlehen überziehen.
Die überwiegende Mehrheit der Klubs sieht nach Einschätzung der Deutschen Fußball Liga die Notwendigkeit zur Veränderung. Um die unentschlossenen Vereine zu überzeugen, soll es vor der Abstimmung weitere Gesprächsrunden geben.
Diese Nachricht wurde am 06.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.