Zuschläge für Überstunden
DGB-Chefin nennt Debatte über Mehrarbeit weltfremd

DGB-Chefin Fahimi hat die Debatte über mehr Überstunden und längere Arbeitszeiten als wirklichkeitsfremd kritisiert. Sie sagte der "Augsburger Allgemeinen", der Ruf nach Mehrarbeit gehe an der Realität von Millionen Beschäftigten vorbei.

10.07.2024
    Ein Porträt der DGB-Chefin Yasmin Fahimi.
    Yasmin Fahimi, Chefin des Deutschen Gewerkschaftbundes (IMAGO / Political-Moments / IMAGO)
    Die Ampel-Regierung hatte sich vergangene Woche auf Grundzüge des Haushalts 2025 verständigt, außerdem sollen die Konjunktur angekurbelt und Anreize für mehr Beschäftigung gesetzt werden. Damit sich Überstunden auszahlen, sollen Zuschläge für Mehrarbeit steuer- und beitragsfrei gestellt werden. Die FDP im Bundestag macht sich darüber hinaus für ein Ende des Acht-Stunden-Tages in heutiger Form stark. 
    Fahimi sagte dazu, zuallererst müsse Mehrarbeit überhaupt erfasst und bezahlt werden. "Wenn der Finanzminister meint, er könne auf Steuern und Abgaben bei bezahlten Zuschüssen verzichten, ist das nett, löst aber das Problem der Ausfallzeiten durch Überlastungen nicht." Es sei bestens belegt, dass verkürzte Ruhezeiten sowie längere Arbeitszeiten das Unfallrisiko erhöhten. Die Belastungen seien bereits hoch, wie man auch an Langzeiterkrankungen und steigender Erwerbsminderung sehe, sagte die DGB-Chefin.
    Dagegen begrüßte Handwerkspräsident Dittrich Überlegungen, die gesetzliche Regelung von Tages- auf Wochenhöchstarbeitszeiten umzustellen.
    Diese Nachricht wurde am 10.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.