Fahimi trat auf der Hauptkundgebung des DGB in Hannover auf. Sie betonte, das die Gewerkschaften die Schutzmacht der Beschäftigten blieben. Allein im vergangenen Jahr hätten die DGB-Gewerkschaften für rund elf Millionen Beschäftigte neue Tarifverträge verhandelt.
IG Metall-Chefin Benner forderte in Erfurt, mit Investitionen klare Perspektiven zu schaffen. Kurzsichtige Abbaupläne und mangelndes Vertrauen in den Industriestandort seien feige. Verdi-Chef Werneke verlangte, Sozial- und Infrastrukturpolitik nicht länger gegeneinander auszuspielen. Die Schuldenbremse müsse daher endlich ausgesetzt oder zumindest reformiert werden.
Die zentralen Forderungen des DGB sind mehr Lohn, mehr Freizeit und mehr Sicherheit. Auch zahlreiche führende Politiker halten Reden auf den Mai-Kundgebungen - etwa der SPD-Vorsitzende Klingbeil bei Veranstaltungen in Chemnitz und Görlitz, Bundesarbeitsminister Heil in Dresden.
Scholz würdigt Arbeitnehmer, Dulger verlangt mehr Arbeit
Bundeskanzler Scholz verteidigte die Arbeitnehmer in Deutschland gegen den Vorwurf verteidigt, nicht fleißig genug zu sein. In einer Videobotschaft zum 1. Mai sagte der SPD-Politiker, es ärgere ihn, wenn manche abschätzig vom "Freizeitpark Deutschland" redeten. Scholz betonte, dass die Arbeitnehmer in Deutschland noch nie so viele Stunden gearbeitet hätten wie im vorigen Jahr. Einen späteren Renteneintritt lehnte der Kanzler ab.
Arbeitgeberpräsident Dulger rief dagegen zu mehr Arbeit auf. Im Mittelpunkt müsse die Frage stehen, wie der Standort Deutschland wieder attraktiv gemacht werden könne. Dazu gehöre auch: Die Bürger müssten mehr und länger arbeiten. Dulger betonte, es gebe keinen anstrengungslosen Wohlstand.
Tag der Arbeit
Der Tag der Arbeit geht auf einen Arbeiteraufstand in den USA zurück. Am 1. Mai 1886 demonstrierten Hunderttausende für einen Acht-Stunden-Tag, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. In der Folge kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Auch im Gedenken an die Opfer beschlossen internationale Gewerkschaften und Arbeiterparteien drei Jahre später in Paris, den 1. Mai für internationale Demonstrationen zu nutzen. Die SPD machte das Datum dann 1890 im Deutschen Reich zum Tag der Arbeiterbewegung.
Diese Nachricht wurde am 01.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.