Markus Kückelhaus von DHL:
"Lets start the competition. Frank is just moving forward ..."
Arti, das erste Team bei der DHL-Robotics-Challenge, ist ein Start-Up, das an der Universität Graz entstanden ist. Der Roboter dieses Teams hat sechs Räder, ist in etwa so groß wie eine Mikrowelle und verfolgt gerade Frank Geier durch einen Parcours. Frank Geier ist Paketbote. Doch heute trägt er keine Pakete, diese Aufgabe nimmt ihm der kleine Roboter ab. Er kommt an ein erstes Hindernis: den Bordstein. Durchsage von Markus Kückelhaus:
"It is a bit afraid of the curb, I think ..."
Doch dem weicht der Roboter aus, nimmt einen Umweg. Dafür kann er ein anderes Hindernis meistern: Die Rampe. Irgendwann könnten solche Roboter auf den Straßen Pakete hinter den Zustellern hertragen und ihnen so die Arbeit erleichtern. Maschine und Mensch müssten dafür Hand-in-Hand arbeiten. Vor allem muss die Maschine den Menschen erkennen. Der Roboter von Arti macht das mit einem Laserscanner und einer Kamera, die 3D-Bilder liefert.
"Das Tracking funktioniert sehr robust. Es können Personen kreuzen, ohne dass die Person verloren wird", erklärt Konstantin Lassing, der den Roboter mit seinem Team entworfen hat.
Diese Fähigkeit wird der Roboter beim Wettbewerb nicht demonstrieren können. Es gibt keine Personen, die den Weg des Paketboten kreuzen. Somit dürfte es schwer sein, die Jury und das Fachpublikum zu überzeugen, die bei diesem Wettbewerb den Sieger wählen. Der zweite Roboter im Rennen ist mechanisch viel aufwendiger.
Roboter in Sofagröße
Markus Kückelhaus: "I don't know, is that build for NASA or for delivery?"
Der so genannte "Last Mile Assistant Robot" - kurz Lama - des Bremer Forschungsinstituts "Biba" ist deutlich größer. Er hat etwa die Maße eines Sofas und fährt auf einer ungewöhnlichen Konstruktion. Nils Hoppe hat sie mitentworfen:
"Ich denke, das ist das Alleinstellungsmerkmal, das wir haben. Das Ganze ist eine Kombination aus herkömmlichen Raupenfahrwerken, wie man die vom Bagger kennt, und sogenannten Mecanum-Rädern."
Mecanum-Räder haben kleine Zylinder als Rollfläche und können somit auch zur Seite fahren. Damit meistert Lama zwar den Bordstein, scheitert aber an der Rampe, die an diesem verregneten Tag rutschig ist. Dabei ist er ziemlich laut.
And the Winner is ...
Als letztes ist das französische Team Effidence dran. Deren Roboter ist vergleichsweise simpel: Vier Räder und ein Laser-System, das die Umgebung analysiert:
"Unser Roboter ist nicht nur einfach, sondern auch robust. Solche Roboter nutzen wir normalerweise in der Landwirtschaft. Aber wir haben ihn angepasst, etwas kürzer gemacht, damit er manövrierfähiger wird", erklärt Eric Ploujoux.
Sein Roboter meistert alle Hindernisse und ist in diesem Wettbewerb auch schneller als die anderen.
Damit überzeugt diese simple Lösung Jury und Publikum: Team Effidence gewinnt. Doch was bedeutet das für den Alltag? Was glaubt der Paketbote Frank Geier, dem die Maschinen heute hinterhergefahren sind: Wann könnten die ersten Roboter ihm bei der Arbeit zur Hand gehen?
"Das wird noch einige Jahre dauern, aber bei zwei Modellen sehe ich da schon einen Fortschritt. Das war der Erste, kleine, und der Dritte."
Doch auch wenn diese beiden Roboter gut funktionierten. Die Frage ist, ob das Konzept überhaupt Sinn macht. Paketzusteller stehen unter Zeitdruck - werden die Maschinen da mithalten können?
Lohnt es sich überhaupt, einen Roboter für die kurze Strecke vom Lieferwagen zur Haustür einzusetzen? Oder ist eine Sackkarre die bessere Wahl? Vielleicht sind die Maschinen bei diesem Wettbewerb auch nur ein Zwischenschritt hin zum komplett maschinellen Paketboten.