Über ein Fünftel der Landesfläche ist bis heute verstrahlt. 30 Jahre sind seitdem vergangen. Ein Ende der Katastrophe ist aber nicht abzusehen: Kinder, die erst nach dem Reaktorunfall geboren wurden, leiden unter Erbgutschäden und Missbildungen. Etwa zwei Millionen Menschen sind offiziell als Tschernobyl-Opfer anerkannt - jeder fünfte Weißrusse.
Die 30-Kilometerzone rund um den Reaktor ist mittlerweile zum "Radiationsökologischen Landschaftspark" erklärt worden. Die Dörfer wurden evakuiert und teilweise abgerissen, der Boden abgetragen. Nun breitet sich die Wildnis aus. Trotz Strahlenschäden leben dort zahlreiche Tiere: Wildschweine, Wölfe, Elche - und auch viele bedrohte Arten.
30 Jahre nach dem GAU setzt ausgerechnet Weißrussland auf Kernenergie. Präsident Alexander Lukaschenko lässt mit russischer Hilfe einen Meiler nahe der litauischen Grenze errichten. Trotz Protesten soll dort das erste Atomkraftwerk des Landes entstehen.
Manuskripte zum Nachlesen: