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"Die Anthropozän-Küche"
Matooke, Bienenstich und eine Prise Phosphor

Wie verändert das, was wir essen, uns und den Planeten, auf dem wir leben? Und haben wir die richtigen Rezepte, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren? Für das Sachbuch-Comic "Die Anthropozän-Küche" wurden zehn Menschen aus zehn Ländern und fünf Kontinenten befragt, was bei ihnen auf den Tisch kommt und woher ihre Nahrungsmittel stammen.

Von Ralf Krauter |
    Pappteller mit Currywurst mit Pommes Frites steht auf einem Tisch in Konnopke's Imbiss in Berlin. Angeblich wurde die Currywurst 1949 in Berlin erfunden.
    Das Buch "Die Anthropozän-Küche" soll den Leser anregen, über den eigenen Tellerrand zu schauen. (picture alliance / dpa / Federico Gambarini)
    Die zehn als Comics erzählten Geschichten, die sich aus der Umfrage ergeben, enthalten weit mehr als exotische Rezepte zum Nachkochen. Sie verdeutlichen kompakt, anschaulich und einprägsam, wie der unachtsame Umgang mit natürlichen Ressourcen in die Sackgasse führt. Umweltverschmutzung, Überdüngung, Überfischung und der Siegeszug der industrialisierten Landwirtschaft bedrohen heute in vielen Regionen der Erde das ökologische Gleichgewicht.
    Kleinbauern in Uganda bekommen das in ihrem Alltag ebenso zu spüren, wie indische Reisbauern, die Angestellte einer Werbeagentur in Tokio und die Feldarbeiter auf den Zuckerrohrplantagen Brasiliens. "Die Anthropozän-Küche" reist in zehn Etappen einmal um den Erdball - und liefert dabei häppchenweise die wissenschaftlichen Hintergründe zu aktuellen Problemfeldern der Nahrungsmittelproduktion.
    Das Buch schärft den Blick für globale Zusammenhänge und regt den Leser dazu an, das eigene Ess- und Einkaufsverhalten zu hinterfragen. Wer Lust hat, über den eigenen Tellerrand zu schauen, wird bei der so unterhaltsamen wie lehrreichen Lektüre Spaß haben. Lesetipp! Insbesondere auch für Jugendliche.
    Buchinfo:
    "Die Anthropozän-Küche: Matooke, Bienenstich und eine Prise Phosphor - in zehn Speisen um die Welt"
    Herausgegeben von Reinhold Leinfelder, Alexandra Hamann, Jens Kirstein, Marc Schleunitz,
    Springer-Verlag 2016, 247 Seiten, 22,99 Euro, ISBN 978-3-662-49871-2