09.32 Uhr Ortszeit Cape Canaveral (14.32 Uhr Mitteleuropäische Zeit): In genau 24 Stunden sollen Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins zum Mond starten.
RIAS-Moderator: "Meine Damen und Herren, rund 600 Millionen Fernsehzuschauer werden morgen den Start von Apollo 11 in Direktübertagung auf ihren Bildschirmen verfolgen, schätzt die Europäische Rundfunkunion in einem gestern veröffentlichten Communiqué. Die drei Astronauten des Apolo-11-Raumschiffes stellten sich gestern Abend der letzten Pressekonferenz vor ihrem Flug."
Georg Siedot: "Die Reporter saßen 25 Kilometer entfernt in einem anderen Gebäude der NASA auf Cape Kennedy. Jeglicher Kontakt mit der Außenwelt mit den Astronauten wird peinlichst vermieden. Das ist inzwischen bekannt und soll jede Übertragung von Bakterien und jede Ansteckung auch einer harmlosen Krankheit verhüten. Neil Armstrong, der als erster Mensch den Mond betreten wird, stellte der Pressekonferenz den folgenden Satz voraus. "After a decade of planning, hard work, we are going to be ready to attempt to achieve a national goal." Nach einem Jahrzehnt der Planung, einem Jahrzehnt harter Arbeit, sind wir jetzt so weit, das Ziel zu erreichen, das sich unsere Nation gestellt hat."
12.00 Uhr Ortszeit Cape Canaveral: Die Spannung steigt. Auch beim Moderator der Abendsendung im RIAS und bei den Reportern vor Ort in Florida.
RIAS-Moderator: "Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Unser erster Direktbericht vom Cape Kennedy, 21 1/2 Stunden vor dem Start, telefonisch von Horst Eifler und Ruprecht Kurzrock. Guten Tag, meine Herren!"
Reporter: "Ja, guten Tag. Seit einer Woche läuft der Countdown für Apollo 11 ohne irgendeine wesentliche Störung, so lautete heute früh hier in Cape Kennedy der letzte Lagebericht. Die Saturn-V-Rakete steht auf dem Startplatz und man spricht hier von einer Million Besuchern, die den Start direkt beobachten wollen."
12.10 Uhr: Wernher von Braun, der Leiter des Apollo-Programms, der mit seinem gigantischen Team acht Jahre lang am Mondflug gearbeitet hat, äußert sich zum letzten Mal vor dem Start öffentlich.
Reporter: "Das Auditorium des Pressezentrums hat etwa 300 Plätze. Über 1000 Journalisten versuchten sich hineinzudrängen. Die Klimaanlagen waren der Hitze durch die Fernsehscheinwerfer und dem Zigarettenqualm kaum noch gewachsen. Auf dem Podium saßen Doktor Wernher von Braun, Direktor des Marshall-Raumflugzentrums und Schöpfer der gewaltigen Saturn-V-Rakete."
12.12 Uhr: Doch bevor Wernher von Braun zu Wort kommt, fragt eine Journalistin George Mueller, den Leiter des NASA-Büros für bemannte Raumfahrt, ob die Astronauten irgendein Präparat bei sich hätten, das ihnen im Notfall das Sterben erleichtern könnte. Seine Antwort:
Reporter: "Es gibt keine Selbstmordkapseln oder etwas ähnliches an Bord des Raumschiffes und die Astronauten haben auch nicht im Sinn, von so etwas Gebrauch zu machen."
Reporter: "Es gibt keine Selbstmordkapseln oder etwas ähnliches an Bord des Raumschiffes und die Astronauten haben auch nicht im Sinn, von so etwas Gebrauch zu machen."
12.16 Uhr: Wernher von Braun wird gefragt, mit welchem Ereignis der Geschichte er die bevorstehende Mondlandung vergleichen würde.
Reporter: "Er antwortete: ‚Mit dem Augenblick, als die ersten Lebewesen aus dem Wasser aufs Land stiegen.‘"
20.21 Uhr: Über der Rakete, die 111 Meter hoch am Startkomplex 39A direkt an der Atlantikküste aufragt, geht zum letzten Mal die Sonne unter.
"This is Kennedy Launch Control. Countdown is still proceeding satisfactory."
"Hier spricht das Kennedy-Start-Kontrollzentrum. Der Countdown läuft weiter nach Plan."
"Hier spricht das Kennedy-Start-Kontrollzentrum. Der Countdown läuft weiter nach Plan."