Die Insel Sylt und das umliegende Wattenmeer - putzig anzuschauen in einem Schaukasten. Ein kleines Modell soll im Erlebniszentrum Naturgewalten in List an der Sylter Nordspitze den Besuchern zeigen, was Klimawandel - und der damit verbundene langfristige Anstieg des Meeresspiegels - für die Insel bedeuten könnte, erläutert der Geschäftsführer der Ausstellung, Matthias Strasser:
"Wir haben drei verschiedene Stufen des Meeresspiegelanstiegs simuliert: ein Meter - und das ist ja das Szenario, was tatsächlich realistisch ist bis zum Ende des Jahrhunderts - aber auch drei Meter und fünf Meter, um dann mal am ganz konkreten Beispiel Sylt zu zeigen, wie viel und welche Bereiche von der Insel würden in dem Fall dann tatsächlich permanent unter Wasser liegen."
Ein Druck auf den entsprechenden Knopf setzt das Szenario in Gang - zunächst Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter, die Folgen werden schnell sichtbar.
"Wir schauen einfach mal in den Bereich Rantum-Becken und Morsum, da sind die niedrig gelegenen Marschen, die jetzt langsam schon unter Wasser geraten - ich drücke auch mal auf den Dreimeterknopf, auch der Lister Bereich mit dem Ellenbogen ist längst unter Wasser. Dort würden auch die ersten Bereiche entstehen, wo die Dünenkette durchbrochen werden könnte."
Kurz darauf ist von Sylt in seiner heutigen Form fast nichts mehr übrig - simulierter Meeresspiegelanstieg um fünf Meter, nur noch einzelne kleine Inseln ragen jetzt aus den Fluten der Nordsee heraus.
"Dann sind es tatsächlich noch die hoch gelegenen Geestbereiche, Kampen, und wir sehen auch sehr schön das Morsum Kliff, was dort als Solitärbereich übrig bleibt und die großen Dünenbereiche in List können wir auch erkennen und die entsprechenden Dünenketten bis nach Hörnum runter bleiben als schmaler Streifen erhalten."
Soweit die Simulation - bis zum realen Untergang der Insel wird es aber noch etwas dauern. Obwohl sich der Anstieg des Meeresspiegels in den vergangenen Jahrzehnten von zwei auf drei Millimeter pro Jahr beschleunigt hat, betont der Sylter Geologe Ekkehard Klatt. Schon vor ein paar Jahren hat er nachgerechnet und eine Prognose gewagt.
"Ich habe von 2000 bis 3000 Jahren gesprochen, wo noch etwas oberhalb des Meeresspiegels auf einer Landkarte mit dem Wort Sylt letztendlich eingezeichnet werden könnte. Das bedeutet: Der Meeresspiegelanstieg von 50 Zentimetern bis zum Jahr 2100, das ist es nicht, was Sylt bedroht - auf gar keinen Fall."
Sondern es sind heftige Stürme und Orkane. Spätestens ab 2050 sei mit einer Zunahme solcher Extremereignisse zu rechnen, prognostiziert auch der Kieler Klimaforscher Mojib Latif.
"Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird Sylt einigermaßen sicher sein - jenseits von 2050 kann es bei Extremszenarien tatsächlich dann schon langsam kritisch werden. Wenn tatsächlich wir so etwas wie einen Meter Meeresspiegelanstieg bekommen, dann wird es schwierig für Sylt, denn man darf ja nicht vergessen: Die Sturmfluten werden dann eben auflaufen auf einem Meeresspiegel, der ohnehin schon deutlich höher ist."
Deshalb lässt die Küstenschutzbehörde des Landes regelmäßig an der Sylter Westküste Sand aufspülen - so konnte der Verlust von Dünen und der Abbruch des eigentlichen Inselkerns bisher erfolgreich verhindert werden. Alle Jahre wieder liegen die Spülschiffe etwa acht Kilometer vor der Insel und pumpen sich den Laderaum voll mit einem Sand-Wassergemisch, das anschließend über eine Rohrleitung mit hohem Druck auf den Strand gespritzt wird. Mit Planierraupen wird der "frische" Sand dann noch verteilt, erläutert Wolfgang Siegfried vom Landesbetrieb Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein.
"Wir haben dieses Jahr also zehn Vorspülstrecken an der ganzen Küste lang. Im Frühjahr wird vermessen und dann wird im Herbst noch mal vermessen - und dann kann man auch sehen: Wo ist Sandbedarf, und dann wird der Plan für nächstes Jahr wieder aufgestellt."
Gut 23 Millionen Euro kosten diese Sandaufspülungen in den nächsten vier Jahren - sinnvoll angelegtes Geld, schließlich hat Sylt auch eine wichtige Funktion als Wellenbrecher für die dahinter liegende nordfriesische Küste. Und für viele Touristen und Gäste der Insel ist dieser Kampf gegen die Folgen des Klimawandels inzwischen zu einer regelrechten Attraktion geworden.
"Wir haben drei verschiedene Stufen des Meeresspiegelanstiegs simuliert: ein Meter - und das ist ja das Szenario, was tatsächlich realistisch ist bis zum Ende des Jahrhunderts - aber auch drei Meter und fünf Meter, um dann mal am ganz konkreten Beispiel Sylt zu zeigen, wie viel und welche Bereiche von der Insel würden in dem Fall dann tatsächlich permanent unter Wasser liegen."
Ein Druck auf den entsprechenden Knopf setzt das Szenario in Gang - zunächst Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter, die Folgen werden schnell sichtbar.
"Wir schauen einfach mal in den Bereich Rantum-Becken und Morsum, da sind die niedrig gelegenen Marschen, die jetzt langsam schon unter Wasser geraten - ich drücke auch mal auf den Dreimeterknopf, auch der Lister Bereich mit dem Ellenbogen ist längst unter Wasser. Dort würden auch die ersten Bereiche entstehen, wo die Dünenkette durchbrochen werden könnte."
Kurz darauf ist von Sylt in seiner heutigen Form fast nichts mehr übrig - simulierter Meeresspiegelanstieg um fünf Meter, nur noch einzelne kleine Inseln ragen jetzt aus den Fluten der Nordsee heraus.
"Dann sind es tatsächlich noch die hoch gelegenen Geestbereiche, Kampen, und wir sehen auch sehr schön das Morsum Kliff, was dort als Solitärbereich übrig bleibt und die großen Dünenbereiche in List können wir auch erkennen und die entsprechenden Dünenketten bis nach Hörnum runter bleiben als schmaler Streifen erhalten."
Soweit die Simulation - bis zum realen Untergang der Insel wird es aber noch etwas dauern. Obwohl sich der Anstieg des Meeresspiegels in den vergangenen Jahrzehnten von zwei auf drei Millimeter pro Jahr beschleunigt hat, betont der Sylter Geologe Ekkehard Klatt. Schon vor ein paar Jahren hat er nachgerechnet und eine Prognose gewagt.
"Ich habe von 2000 bis 3000 Jahren gesprochen, wo noch etwas oberhalb des Meeresspiegels auf einer Landkarte mit dem Wort Sylt letztendlich eingezeichnet werden könnte. Das bedeutet: Der Meeresspiegelanstieg von 50 Zentimetern bis zum Jahr 2100, das ist es nicht, was Sylt bedroht - auf gar keinen Fall."
Sondern es sind heftige Stürme und Orkane. Spätestens ab 2050 sei mit einer Zunahme solcher Extremereignisse zu rechnen, prognostiziert auch der Kieler Klimaforscher Mojib Latif.
"Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird Sylt einigermaßen sicher sein - jenseits von 2050 kann es bei Extremszenarien tatsächlich dann schon langsam kritisch werden. Wenn tatsächlich wir so etwas wie einen Meter Meeresspiegelanstieg bekommen, dann wird es schwierig für Sylt, denn man darf ja nicht vergessen: Die Sturmfluten werden dann eben auflaufen auf einem Meeresspiegel, der ohnehin schon deutlich höher ist."
Deshalb lässt die Küstenschutzbehörde des Landes regelmäßig an der Sylter Westküste Sand aufspülen - so konnte der Verlust von Dünen und der Abbruch des eigentlichen Inselkerns bisher erfolgreich verhindert werden. Alle Jahre wieder liegen die Spülschiffe etwa acht Kilometer vor der Insel und pumpen sich den Laderaum voll mit einem Sand-Wassergemisch, das anschließend über eine Rohrleitung mit hohem Druck auf den Strand gespritzt wird. Mit Planierraupen wird der "frische" Sand dann noch verteilt, erläutert Wolfgang Siegfried vom Landesbetrieb Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein.
"Wir haben dieses Jahr also zehn Vorspülstrecken an der ganzen Küste lang. Im Frühjahr wird vermessen und dann wird im Herbst noch mal vermessen - und dann kann man auch sehen: Wo ist Sandbedarf, und dann wird der Plan für nächstes Jahr wieder aufgestellt."
Gut 23 Millionen Euro kosten diese Sandaufspülungen in den nächsten vier Jahren - sinnvoll angelegtes Geld, schließlich hat Sylt auch eine wichtige Funktion als Wellenbrecher für die dahinter liegende nordfriesische Küste. Und für viele Touristen und Gäste der Insel ist dieser Kampf gegen die Folgen des Klimawandels inzwischen zu einer regelrechten Attraktion geworden.