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Die Befreiung der Information

Informatik. – Microsoft gilt zwar als Prototyp des machtversessenen Giganten, doch die Softwareschmiede aus der Nähe von Seattle ist nicht das einzige Unternehmen, das sich anschickt, die Informationsgesellschaft dominieren zu wollen. "Die Befreiung der Information" widmet sich dem Kampf zwischen Monopolisierern und Anhängern der "freien" Information.

Von Ralf Krauter |
    Linux, Open Source und Co – für die meisten PC-Benutzer sind das immer noch Bücher mit sieben Siegeln. Dabei haben die Ideen und Produkte freier Programmierer, die nicht im Dienste marktbeherrschender Software-Konzerne stehen, längst fundamentale Umwälzungen in Gang gesetzt. Der Spielregeln für den Umgang mit Information, der zentralen Ressource des 21. Jahrhunderts, beginnen sich zu verändern: Das kostenfrei verfügbare Betriebssystem Linux hat sich zum Konkurrenten von Windows des Softwaregiganten Microsoft gemausert; und die Online-Enzykloplädie Wikipedia, in der Tausende Freiwillige Lexikoneinträge zusammentragen, kann bereits wenige Jahre nach ihrer Gründung der renommierten Enzyclopaedia Britannica das Wasser reichen.

    Die Freigabe von Quellcodes und der ungehinderte Austausch von Informationen via Internet, bringt althergebrachte Geschäftsmodelle der Unterhaltungsindustrie ins Wanken. Insbesondere Musik- und Filmkonzerne setzen sich mit technischen Tricks dagegen zur Wehr. Verbesserter Kopierschutz und digitales Rechte-Managment sollen dem freien digitalen Informationsaustausch Einhalt gebieten. Im Interesse der Nutzer ist das freilich selten.

    "Die Befreiung der Information" nimmt die historische Entwicklung der freien Programmiererszene als Ausgangspunkt, um die aktuellen technischen Entwicklungen und die resultierenden Interessenkonflikte zwischen Unterhaltungsindustrie und Konsumenten zu beschreiben. Der Autor schreibt sachkundig und so allgemeinverständlich, dass man kein Computerfreak sein muss, um das Buch spannend zu finden. Fazit: Eine präzise und kompakte Einführung in eine brisante Thematik, die jeden etwas angeht.

    André Spiegel: Die Befreiung der Information. GNU, Linux und die Folgen
    ISBN 3-8822-1879-7
    Matthes & Seitz-Verlag Berlin, 175 Seiten, 14,80 Euro