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Die Brücke über den Sund

Am 1. Juli wird die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö für den Verkehr freigegeben: Schweden bekommt eine feste Anbindung an den Kontinent. Von Kopenhagen aus führt die Strecke zunächst über eine künstliche Halbinsel, taucht dann ab in einen 3,5 km langen Unterwassertunnel zu einer künstlichen Insel und überwindet schließlich von dort das Wasser mit einer knapp 8 Kilometer langen Schrägseilbrücke in Richtung Malmö. Mit 203 Metern Höhe und Lasten bis zu 10 000 Tonnen war die Konstruktion eine Herausforderung für Ingenieure und Logistiker. Gleichzeitig mussten ökologische Probleme gelöst werden: Umweltschützer warnten vor einer Störung des Wasseraustausches zwischen Nord- und Ostsee. Gelangt nur 0,5 Prozent weniger salz- und sauerstoffreiches Wasser in die Ostsee, führt dies nach ihren Berechnungen zu einer Katastrophe. Trotz aller Mahnungen, in einem Punkt zeichnen sich schon jetzt positive Veränderungen ab: Kopenhagen und Malmö mausern sich zu einer prosperierenden Wirtschafts- und Wissenschaftsregion. 14 Hochschulen beidseitig des Sundes und neue Zentren für Bio-, Pharma- und Medizintechnologie sollen den bisher verschlafenen Landstrich in ein "Medicon Valley" verwandeln.

Mirko Smiljanic |