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Die Cellistin Angelica May
Im besten Sinne traditionell

Angelica May war eine der renommiertesten deutschen Cellistinnen der Nachkriegszeit. Sie hatte das Glück, noch beim großen Pablo Casals studieren zu können.

Von Norbert Hornig |
    Die Cellistin Angelica May auf einem künstlerisch bearbeiteten Farbfoto, Violoncello spielend
    Die Cellistin Angelica May auf einer künstlerisch bearbeiteten Fotografie (Hartwig Ebert)
    Angelica May gehörte zu den wenigen deutschen Cellistinnen, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg einen internationalen Ruf erspielen konnten.
    Die aus dem schwäbischen Reutlingen stammende Künstlerin lernte zunächst ambitioniert Klavier und Violine, bevor sie erst Anfang der 1950er Jahre zu ihrem Herzensinstrument, dem Violoncello wechselte. Den letzten Schliff holte sie sich im Unterricht bei Pablo Casals, einer der großen Glücksfälle ihres Lebens.
    Nach ihren Studien war Angelica May vielseitig unterwegs, als Solistin, als Cellistin im Odeon-Trio und als Lehrende bei Meisterkursen wie als Hochschulprofessorin, zuletzt an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
    Angelica May hat eine Reihe von Schallplatten eingespielt, bekannt wurden besonders ihre Aufnahmen der Cellokonzerte von Dvořák und Martinů mit der Tschechischen Philharmonie und Václav Neumann. Die Künstlerin verstarb am 7. Januar vor einem Jahr im Alter von 84 Jahren.