Gut, es ist noch eine relativ junge Behörde. Aber im ersten Jahr ihres Bestehens hat sich die Europäische Bankenaufsicht wenig Respekt in der Bankenbranche erworben. Immer wieder wurden Termine verschoben, wann die Bankenaufsicht den ihrer Meinung nach notwendigen Kapitalbedarf der Kreditwirtschaft bekannt geben werde. So klagte der Präsident des Bankenverbandes, Andreas Schmitz:
"Es fördert nicht gerade das Vertrauen in die europäischen Behörden, wenn quasi über Nacht völlig neue Anforderungen aus dem Ärmel geschüttelt werden und dadurch eine völlig komplett überflüssige Diskussion über eine mögliche Zwangskapitalisierung deutscher Banken losgetreten wird."
Im Zentrum steht vor allem die Commerzbank. 25 Prozent plus eine Aktie gehören schon dem Staat. Ob es dabei bleibt, ist offen. Es hängt auch an der Europäischen Bankenaufsicht. Sie hat von der Commerzbank bisher verlangt, 2,9 Milliarden Euro neues Eigenkapital zu beschaffen. Die Gerüchte wollen aber nicht verstummen, dass es auch fünf Milliarden Euro werden könnten. Und ob es für soviel Geld private Geldgeber gibt, ist offen. Dennoch hatte sich der Commerzbank-Vorstand unter seinem Vorsitzenden Martin Blessing verpflichtet, keine weitere Staatshilfe anzunehmen - für Michael Rohr, Bankanalyst bei Silvia Quandt Research, ein großes Versprechen:
"Dann wird es schwierig. Man muss Assets verkaufen, man muss damit auch Erträge verkaufen, denn es wird kaum möglich sein, die schlechten Assets in diesem Markt zu verkaufen, man muss dann eher an die guten ran, und eigentlich möchte man die ja behalten."
Die guten Vermögensgegenstände der Commerzbank, etwa die Comdirect oder die ebenfalls profitable polnische Bre Bank, will die Commerzbank allem Anschein nach behalten. Und bevor sie die unter den Kursverlusten europäischer Staatsanleihen leidende Tochter Eurohypo an den Rettungsfonds SoFFin abgibt, versucht sie es aus eigener Kraft. Heute hat sie angekündigt, eigene ausstehende Wertpapiere zurückzukaufen. Deren Kurs ist mit dem Aktienkurs der Commerzbank auch gefallen, von rund 1,2 Milliarden Euro auf etwa die Hälfte. Zu diesem niedrigen Wert kauft die Commerzbank diese Papiere jetzt zurück und stellt dafür 600 Millionen Euro bereit. Zugleich werden ja Buch-Verpflichtungen über 1,2 Milliarden Euro frei, sodass ein Buchgewinn von 600 Millionen Euro entsteht. Der wird in neues Kernkapital gewandelt. Außerdem hatte die Commerzbank angekündigt, Projektfinanzierungen und andere Kredite im Wert von 30 Milliarden Euro zurückzufahren. Das setzt rund drei Milliarden Euro Eigenkapital frei. Es fehlten also noch 1,6 Milliarden Euro, sollte die Commerzbank wirklich fünf Milliarden Euro benötigen.
Dass heute Mittag in Berlin kolportiert wurde, die Bundesregierung werde die schon beschlossene Reaktivierung des Bankenrettungsfonds SoFFin noch vor Weihnachten anstoßen, erhöht die Spekulation, dass der Staat doch größere Anteile an der Commerzbank übernehmen könnte.
Stefan Lambrecht vom Beratungsunternehmen Steria Mummert hat in der Bankenbranche derzeit besonders viel Pessimismus geortet - nicht nur wegen der Euro-Schuldenkrise:
"Das Ganze gepaart mit exorbitanten regulatorischen Anforderungen von der Seite der Aufsicht und der Europäischen Union, aber natürlich sind das auch Ertrags- und Kostenthemen."
Der künftige Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, sieht deshalb auf die Banken "eine Periode niedrigerer Renditen" zukommen. Er rechnet mit Eigenkapital-Renditen von zehn bis 15 Prozent für die ganze Branche.
"Es fördert nicht gerade das Vertrauen in die europäischen Behörden, wenn quasi über Nacht völlig neue Anforderungen aus dem Ärmel geschüttelt werden und dadurch eine völlig komplett überflüssige Diskussion über eine mögliche Zwangskapitalisierung deutscher Banken losgetreten wird."
Im Zentrum steht vor allem die Commerzbank. 25 Prozent plus eine Aktie gehören schon dem Staat. Ob es dabei bleibt, ist offen. Es hängt auch an der Europäischen Bankenaufsicht. Sie hat von der Commerzbank bisher verlangt, 2,9 Milliarden Euro neues Eigenkapital zu beschaffen. Die Gerüchte wollen aber nicht verstummen, dass es auch fünf Milliarden Euro werden könnten. Und ob es für soviel Geld private Geldgeber gibt, ist offen. Dennoch hatte sich der Commerzbank-Vorstand unter seinem Vorsitzenden Martin Blessing verpflichtet, keine weitere Staatshilfe anzunehmen - für Michael Rohr, Bankanalyst bei Silvia Quandt Research, ein großes Versprechen:
"Dann wird es schwierig. Man muss Assets verkaufen, man muss damit auch Erträge verkaufen, denn es wird kaum möglich sein, die schlechten Assets in diesem Markt zu verkaufen, man muss dann eher an die guten ran, und eigentlich möchte man die ja behalten."
Die guten Vermögensgegenstände der Commerzbank, etwa die Comdirect oder die ebenfalls profitable polnische Bre Bank, will die Commerzbank allem Anschein nach behalten. Und bevor sie die unter den Kursverlusten europäischer Staatsanleihen leidende Tochter Eurohypo an den Rettungsfonds SoFFin abgibt, versucht sie es aus eigener Kraft. Heute hat sie angekündigt, eigene ausstehende Wertpapiere zurückzukaufen. Deren Kurs ist mit dem Aktienkurs der Commerzbank auch gefallen, von rund 1,2 Milliarden Euro auf etwa die Hälfte. Zu diesem niedrigen Wert kauft die Commerzbank diese Papiere jetzt zurück und stellt dafür 600 Millionen Euro bereit. Zugleich werden ja Buch-Verpflichtungen über 1,2 Milliarden Euro frei, sodass ein Buchgewinn von 600 Millionen Euro entsteht. Der wird in neues Kernkapital gewandelt. Außerdem hatte die Commerzbank angekündigt, Projektfinanzierungen und andere Kredite im Wert von 30 Milliarden Euro zurückzufahren. Das setzt rund drei Milliarden Euro Eigenkapital frei. Es fehlten also noch 1,6 Milliarden Euro, sollte die Commerzbank wirklich fünf Milliarden Euro benötigen.
Dass heute Mittag in Berlin kolportiert wurde, die Bundesregierung werde die schon beschlossene Reaktivierung des Bankenrettungsfonds SoFFin noch vor Weihnachten anstoßen, erhöht die Spekulation, dass der Staat doch größere Anteile an der Commerzbank übernehmen könnte.
Stefan Lambrecht vom Beratungsunternehmen Steria Mummert hat in der Bankenbranche derzeit besonders viel Pessimismus geortet - nicht nur wegen der Euro-Schuldenkrise:
"Das Ganze gepaart mit exorbitanten regulatorischen Anforderungen von der Seite der Aufsicht und der Europäischen Union, aber natürlich sind das auch Ertrags- und Kostenthemen."
Der künftige Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, sieht deshalb auf die Banken "eine Periode niedrigerer Renditen" zukommen. Er rechnet mit Eigenkapital-Renditen von zehn bis 15 Prozent für die ganze Branche.