Präsident Trump spricht vom Krieg gegen einen unsichtbaren Feind. Die Front verläuft in Krankenhäusern wie dem Brookdale Medical Center in New York. Hier werden über 100 Corona-Patienten betreut, 70 weitere warten auf Testresultate. Auf den Gängen stehen Betten, Bauplanen sollen Schutz bieten. Auf dem Hof steht ein Kühllaster, um Leichen aufzubewahren. Notfallärztin Arabia Mollette sagte CNN, sie hätten auch Angst. Sie kämpfen um das Leben der Leute und um ihr eigenes. Sie versuchten, nicht zu ertrinken.
Kritiker: Trumps Rhetorik nicht hilfreich
New York ist in den USA am stärksten von der Krise betroffen. Aber auch andere Großstädte melden, dass ihre Krankenhäuser an der Belastungsgrenze sind. Es fehlt an Masken, Schutzbekleidung, Beatmungsgeräten. Präsident Trump stellte am Sonntag in Frage, warum die Krankenhäuser plötzlich so viel mehr Schutzbekleidung verbrauchten: Sie lieferten Millionen an Produkten, und sie hörten nur – "gebt uns mehr".
Wie gefährlich ist das neue Coronavirus?
Die Zahl der Infizierten mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 steigt trotz Gegenmaßnahmen vieler Regierungen weiter - auch in Deutschland. Die Weltgesundheitsorganisation hat Ende Januar den "internationalen Gesundheitsnotstand" ausgerufen.
Die Zahl der Infizierten mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 steigt trotz Gegenmaßnahmen vieler Regierungen weiter - auch in Deutschland. Die Weltgesundheitsorganisation hat Ende Januar den "internationalen Gesundheitsnotstand" ausgerufen.
Äußerungen wie diese erzürnen Trump-Kritiker immer wieder. Kristen Gillibrand, die Senatorin von New York sagte bei MSNBC, seine Rhetorik sei überhaupt nicht hilfreich: Er spiele Bundesstaaten gegeneinander aus und greife Nothelfer an, mit dem Vorwurf, Masken würden fehlen.
Wahlkämpfer statt Landesvater
In vergleichbaren Krisenzeiten schalteten frühere Präsidenten in einen Landesvater-Modus um: Sie versuchten das Gefühl zu vermitteln, dass sie das Problem im Griff haben und alles tun werden, um das Land sicher durch die Krise zu steuern. Donald Trump versucht das auch manchmal, dann verfällt er aber wieder in den politischen Nahkampf. Das Leitmotiv: Er hat alles richtig gemacht.
Jetzt telefonierte Trump wieder mit einer seiner Lieblingssendungen, der Morgenshow "Fox and Friends" bei Fox News und sagte, die Bundesregierung unternehme weit mehr als wenn jemand anders Präsident wäre: Wenn der "schläfrige Joe" Präsident wäre, würde er noch nicht einmal wissen, was los sei. Damit meinte er Joe Biden, seinen wahrscheinlichen Herausforderer bei den Wahlen im November.
Corona-Problem lange Zeit klein geredet
In der vergangenen Woche sprach sich Trump dafür aus, Ausgangs-Beschränkungen so schnell wie möglich wieder aufzuheben - am besten bis Ostern. Seine Hauptsorge war die Wirtschaft, die wegen der Krise eingebrochen ist. Aus dem Grund hatte er das Problem Corona lange Zeit kleingeredet. Ende Februar sagte er, das Problem sei unter Kontrolle und werde eines Tages von selbst verschwinden. Anfang März versprach Trump, jeder, der wolle, könne sich testen lassen. - Bis heute gibt es nicht genügend Tests in den USA, um Verdachtsfälle sofort zu überprüfen.
Immer, wenn Trump mit dem Vorwurf konfrontiert wird, er habe das Problem verharmlost, kontert er mit dem Einreise-Stopp für Chinesen, den er im Januar verhängt hatte. Das sei eher gewesen, als alle anderen wollten, sogar die Experten – außer ihm. Faktenprüfer der US-Medien verweisen darauf, dass Trumps Gesundheits-Experten sehr wohl in die Entscheidung eingebunden waren und mehrere Fluggesellschaften ihre Flüge bereits eingeschränkt hatten.
Trump hört auf seine Experten
Übers Wochenende hat Trump wieder auf seine Experten gehört: Sie warnten ihn eindringlich, wenn die USA zu schnell wieder zur Normalität zurückkehrten, könne das tödliche Konsequenzen haben. Trump sagte daraufhin: Nichts sei schlimmer als einen Sieg zu erklärten, bevor ein Sieg errungen sei.