Wem gehört die Friedliche Revolution? 30 Jahre nach dem Mauerfall wird heftig um die Deutungshoheit dieses historischen Ereignisses gerungen. Auch die Alternative für Deutschland beteiligt sich an der Debatte. Vor den jüngsten Landtagswahlen warb sie mit Slogans wie "Vollende die Wende!" oder auch "Werde Bürgerrechtler!" um die Wähler.
Nun hat die AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus zu einer Konferenz eingeladen. Der Titel: "30 Jahre Friedliche Revolution. Nicht vergessen! Nichts gelernt?" Zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution wolle die AfD an die Leistungen der Bürgerrechtler und der politisch Verfolgten erinnern, hieß es in der Einladung zu der Veranstaltung.
Nationalstolz als Bestandteil der Friedlichen Revolution?
Landeskorrespondentin Claudia van Laak war bei der Konferenz dabei. Im Deutschlandfunk fasste sie die Argumentation der AfD wie folgt zusammen: Die Partei behaupte, dass sich die damaligen Forderungen der Friedlichen Revolution im Selbstverständnis und der Programmatik der heutigen AfD spiegelten. So sage sie etwa, dass der Nationalstolz ein wichtiger Bestandteil der Friedlichen Revolution gewesen sei.
Gleichzeitig ziehe die AfD Parallelen zwischen der DDR und der heutigen Bundesrepublik und suggeriere, dass beide Systeme ähnlich seien. Sie behaupte, dass auch heute Meinungs- und Versammlungsfreiheit wieder in Gefahr seien und in Eigentumsrechte eingegriffen werde.
Auf der Veranstaltung trat auch die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld auf, die heute der AfD nahe steht. Claudia van Laak wies allerdings darauf hin, dass sich ein Großteil der früheren Bürgerrechtler gegen die Vereinnahmung der Friedlichen Revolution durch die AfD wehre.