Im europäischen Ausland, so war neulich in einem Bericht über den Eurovision Song Contest 2007 zu lesen, gilt die deutsche Sprache als "extrem unpopulär". Bastian Sick hat vor ein paar Jahren im eigenen Land mit seinem Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" einen Bestseller gelandet, und seine kabarettistischen Auftritte, bei denen er seine Zuhörer durch "den Irrgarten der deutschen Sprache" führt, sind stets ausverkauft. Und schon 1880 hat Mark Twain seinen Schwierigkeiten mit dem Deutschen in einem vielzitierten Essay zum Ausdruck verholfen; er gab ihm den unmissverständlichen Titel: "Die schreckliche deutsche Sprache". Deutsche Sprache, schwere Sprache - wer Deutsch als Fremdsprache lernen muss, hat, so scheint es, berechtigten Grund zu klagen.
Unter solch vielen negativen Vorzeichen ist es geradezu wohltuend, in dem poetisierenden Essay "Sterne erben, Sterne färben" der aus Dalmatien stammenden Schriftstellerin Marica Bodrožić gleich zu Beginn den Satz zu lesen: "Die deutsche Sprache baut in mir an einem Gerüst, an einem Lobgesang; an der Erinnerung der Seele." "Meine Ankunft in Wörtern" ist der Untertitel dieses Buches, das mehr versucht, als nur die eigene Kindheit und Jugend darzustellen, eine Kindheit im ehemaligen Jugoslawien und eine Jugend in Deutschland. Es ist eine Art Meditation über die Entdeckung der deutschen Sprache als ein Medium, in dem man sich frei und aufgehoben fühlen kann. Die Sprache ist kein Mittel zum Zweck, sondern sie führt ein Eigenleben.
" Ich wollte die Flüsse, die Moore, die Seen, das Wasser der Sprache sehen, ich wollte das erforschen, was darunter ist, aber nicht mit dem Messer eines Sezierers, nicht wie in Rembrandts Anatomiestunde, ich wollte das nicht aufschneiden, sondern ich hatte eher die Vorstellung, dass man dabei hineingehen kann, ohne dabei selbst sozusagen zu zerstören, ohne Wunden oder Gräben reinzuhauen. Ds kann man sicher machen, das ist sicher auch ein ergiebiges Unternehmen, vielleicht sogar Unterfangen, ich weiß es nicht. Mir entsprach das mehr, mich in dieses Fluidum hineinzubegeben und dann zu hören, was es mir schenkt. Und ich hatte so das Gefühl wie beim Gedichteschreiben, dass man darauf angewiesen ist, dass man etwas geschenkt bekommt. Dann natürlich immer verbunden mit der Erfahrung, dass das Biographische darin wohnt, dass es keinen Sinn macht - für mich nicht -, theoretisch und nur intellektuell über die Sprache zu reflektieren und zu sagen: das kann man falsch machen oder das sollte man ironisch sehen oder brechen - nein, sondern zu schauen, wo ist das abgelagert, wie wirkt Sprache, was ist Sprache, aber nicht, um eine allgemeine Regel aufzustellen, sondern um es für mich selbst zu finden. "
Marica Bodrožić wurde 1973 in Dalmatien geboren. Während die Eltern in Deutschland als Gastarbeiter Geld verdienen, bleibt Marica in der Obhut ihres Großvaters und verbringt so die ersten neun Jahre ihrer Kindheit in einem jugoslawischen Dorf, bevor sie 1983 nach Deutschland zu ihren Eltern nach Hessen zieht. Deutsch wurde zu ihrer zweiten Muttersprache. In Frankfurt machte sie eine Buchhändlerlehre, studierte Kulturanthropologie, Psychologie und Slawistik und begann zu schreiben. 2002 erschien ihr erstes Buch, ein Band mit Erzählungen unter dem Titel "Tito ist tot", 2005 wurde ihr Roman "Der Spieler der inneren Stunde" veröffentlicht. Beide Bücher kreisen um das gleiche Thema: die Annäherung an eine verlorene Vergangenheit. In den Erzählungen bahnt sich das jugoslawische Schicksal an, als Staat zu zerfallen. Der Roman hingegen ist eine Elegie des Abschiednehmens von der Kindheit und von den Orten der Kindheit, eine Art Abschied aber auch von der ersten Sprache. Und nun, in ihrem dritten Buch "Sterne erben, Sterne färben" geht es um das Erlangen einer neuen Identität in einem fremden Land und in einer neuen Sprache, der deutschen, die zu einer Art Schutzdamm wird.
" In den ersten beiden Büchern, die ich geschrieben habe, geht es nicht darum, dass dieser Schutzdamm sozusagen funktioniert, aber in dem Buch "Sterne erben, Sterne färben" da beschreibe ich das mit dem Schutzdamm im Hinblick auf den Krieg, weil das ist auch - wenn man das psychoanalytisch ausdrücken will: Verdrängung, ich habe das einfach so im Schreiben erlebt, diesen Ausdruck - es ist der Vorgang, den könnte ich so beschreiben und das habe ich in dem Buch auch versucht, dass ... natürlich diese Erlebnisse: zunächst einmal verlässt man seine eigene Kindheit, seine erste Sprache, man verlässt diese erste Welt, diese ersten Menschen, also alles, was man als irgendeine Art von Ankerplatz erlebt hatte, ist weg. Dafür hat man das viel größere: die deutsche Sprache, das Ausland, die weitere Welt. Dann geschieht aber plötzlich folgendes: Das Land, die Gegend aus der man kommt, alles bricht zusammen, alles gibt es nicht mehr, und es geschieht ein Krieg, am Ende des 20. Jahrhunderts. Und dann gibt es etwas, was nicht mehr so ganz stabil bleiben kann, weil man als Mensch offenbar irgend eine Form von Verankerung braucht, um sich selbst auch eine Herkunft zuzusprechen, etwas über sich zu wissen, was einem eine Garantie gibt, dass man von irgendwoher kommt. "
Es sind viele kleine Geschichten und Beobachtungen, die Marica Bodrožić in dem dichten Text aneinanderreiht, wie etwa die vom Jugendfreund Mile, der ihr nicht mehr schreibt, als sie in Deutschland ist, und sie schreibt ihm auch nicht mehr. Die Beziehungen zerfallen durch die Entfernung und zugleich zerfällt ein ganzes Land, das ehemalige Jugoslawien, in seine ethnischen Bestandteile oder politischen und religiösen Gruppierungen. Was das Politische angeht, die Auseinandersetzungen, die Konflikte und Interessen, die diesen Krieg hervorgerufen haben - darauf geht Marica Bodrožić diskutierend nie ein. Sie fragt nicht nach, sie wertet nicht, ergreift keine Partei, analysiert an keiner Stelle ihres Textes ein Geschehen, das in nur fünf Jahren einer Viertelmillion Menschen das Leben kostete. Denn sie erlebt ja alles nur aus der Ferne, die Wirklichkeit spiegelt sich in Fernsehbildern und Erzählungen von Bekannten, die aus der Heimat nach Deutschland finden. Die Autorin flieht zwar nicht vor den sie bedrängenden Bildern und Nachrichten, aber sie sucht sich einen Schutzraum in der fremden Sprache. Sie erkennt die Tatsachen, aber sie deutet sie eher wie ein schicksalhaftes Geschehen. Naiv wirkt es daher, wenn sie anlässlich eines Besuchs ihres Heimatdorfes im Jahre 2005 schreibt: "Die Fenster meiner einstigen kleinen Dorfschule sind jetzt vergittert. Ich hatte das eigenartige Gefühl, das habe ein Mensch zu verantworten, der in seinem Inneren so aussieht wie die jetzt vergitterten Fenster. Wer käme sonst auf diese Idee, die Kinder allzeit die Welt durch Gitter sehen zu lassen?" So wie die Erzählerin hier geschichtliche Ereignisse, an denen sicher nicht nur eine Person beteiligt war, gleichsam aus einem Prozess isoliert, so rettet sie sich über die Lücken, die zwischen Ereignis, Erleben und Wirkung entstehen, durch den Rückzug oder auch den Aufbruch in die fremde Sprache, die für das, was in der Heimat geschah, nicht verantwortlich zu machen ist.
"Es kommt eben manchmal, es hat so mystische Züge, dass ich denke, die Sprache führt mich an Orte, die ich nicht kenne, Orte, die fern der Sprache sind, und trotzdem kann man sie manchmal berühren, als wäre man ein Maler, der diese Farben plötzlich hat. Und in der deutschen Sprache, habe ich das Gefühl, da geht das so zusammen, da wird die Musik, die Farbe, das Wort, die Buchstaben werden Bilder, und dann gibt es einen Raum, da möchte ich sein, und das schaffe ich eben manchmal mit der Sprache, für mich selbst auch, und dann weiß ich auch, es könnte eben auch im Text Bestand haben. Es ist für mich sehr langweilig, einfach nur so Wirklichkeit, wie man sie sieht, zu beschreiben. Es kann natürlich auch eine Herausforderung sein, es präzise und gut und in einem tollen Kontext in einer guten Geschichte das unterzubringen, aber mich reizt das, was ich nicht sehen kann. Sicher geht es vielen Schriftstellern so. Für mich ist es aber eben immer verbunden mit der Sprache, als sei sie nicht nur die Farbe sondern auch der Pinsel. "
Auf diesem Hintergrund hat Marica Bodrožić nicht nur über ihre Kindheit geschrieben, sondern auch ein Buch über das Schreiben in deutscher Sprache.
" Es ist natürlich im Deutschen so, dass sich bestimmte Dinge wie Verbote so in den Raum stellen innerhalb der Sprache, dass man sagt: eigentlich darf man das nicht. Aber immer dann, wenn ich an diese Bereiche komme, dann reizt mich das, es eben dann trotzdem zu tun, mir diese Freiheit zu nehmen, es sozusagen in den Ursprung zurückzuführen - das ist natürlich eine Anmaßung, aber irgendetwas muss man ja tun als Schriftsteller, man muss diese Freiheit sich nehmen und ein bisschen auch mit dem Größenwahn spielen auch, sonst bleibt man immer nur innerhalb der Regeln, ja und das macht mich eher im Innen so ein bisschen krank, weil ich denke, dann komme ich gar nicht hinaus, dann muss ich nicht schreiben, dann könnte ich ja singen. "
Unter solch vielen negativen Vorzeichen ist es geradezu wohltuend, in dem poetisierenden Essay "Sterne erben, Sterne färben" der aus Dalmatien stammenden Schriftstellerin Marica Bodrožić gleich zu Beginn den Satz zu lesen: "Die deutsche Sprache baut in mir an einem Gerüst, an einem Lobgesang; an der Erinnerung der Seele." "Meine Ankunft in Wörtern" ist der Untertitel dieses Buches, das mehr versucht, als nur die eigene Kindheit und Jugend darzustellen, eine Kindheit im ehemaligen Jugoslawien und eine Jugend in Deutschland. Es ist eine Art Meditation über die Entdeckung der deutschen Sprache als ein Medium, in dem man sich frei und aufgehoben fühlen kann. Die Sprache ist kein Mittel zum Zweck, sondern sie führt ein Eigenleben.
" Ich wollte die Flüsse, die Moore, die Seen, das Wasser der Sprache sehen, ich wollte das erforschen, was darunter ist, aber nicht mit dem Messer eines Sezierers, nicht wie in Rembrandts Anatomiestunde, ich wollte das nicht aufschneiden, sondern ich hatte eher die Vorstellung, dass man dabei hineingehen kann, ohne dabei selbst sozusagen zu zerstören, ohne Wunden oder Gräben reinzuhauen. Ds kann man sicher machen, das ist sicher auch ein ergiebiges Unternehmen, vielleicht sogar Unterfangen, ich weiß es nicht. Mir entsprach das mehr, mich in dieses Fluidum hineinzubegeben und dann zu hören, was es mir schenkt. Und ich hatte so das Gefühl wie beim Gedichteschreiben, dass man darauf angewiesen ist, dass man etwas geschenkt bekommt. Dann natürlich immer verbunden mit der Erfahrung, dass das Biographische darin wohnt, dass es keinen Sinn macht - für mich nicht -, theoretisch und nur intellektuell über die Sprache zu reflektieren und zu sagen: das kann man falsch machen oder das sollte man ironisch sehen oder brechen - nein, sondern zu schauen, wo ist das abgelagert, wie wirkt Sprache, was ist Sprache, aber nicht, um eine allgemeine Regel aufzustellen, sondern um es für mich selbst zu finden. "
Marica Bodrožić wurde 1973 in Dalmatien geboren. Während die Eltern in Deutschland als Gastarbeiter Geld verdienen, bleibt Marica in der Obhut ihres Großvaters und verbringt so die ersten neun Jahre ihrer Kindheit in einem jugoslawischen Dorf, bevor sie 1983 nach Deutschland zu ihren Eltern nach Hessen zieht. Deutsch wurde zu ihrer zweiten Muttersprache. In Frankfurt machte sie eine Buchhändlerlehre, studierte Kulturanthropologie, Psychologie und Slawistik und begann zu schreiben. 2002 erschien ihr erstes Buch, ein Band mit Erzählungen unter dem Titel "Tito ist tot", 2005 wurde ihr Roman "Der Spieler der inneren Stunde" veröffentlicht. Beide Bücher kreisen um das gleiche Thema: die Annäherung an eine verlorene Vergangenheit. In den Erzählungen bahnt sich das jugoslawische Schicksal an, als Staat zu zerfallen. Der Roman hingegen ist eine Elegie des Abschiednehmens von der Kindheit und von den Orten der Kindheit, eine Art Abschied aber auch von der ersten Sprache. Und nun, in ihrem dritten Buch "Sterne erben, Sterne färben" geht es um das Erlangen einer neuen Identität in einem fremden Land und in einer neuen Sprache, der deutschen, die zu einer Art Schutzdamm wird.
" In den ersten beiden Büchern, die ich geschrieben habe, geht es nicht darum, dass dieser Schutzdamm sozusagen funktioniert, aber in dem Buch "Sterne erben, Sterne färben" da beschreibe ich das mit dem Schutzdamm im Hinblick auf den Krieg, weil das ist auch - wenn man das psychoanalytisch ausdrücken will: Verdrängung, ich habe das einfach so im Schreiben erlebt, diesen Ausdruck - es ist der Vorgang, den könnte ich so beschreiben und das habe ich in dem Buch auch versucht, dass ... natürlich diese Erlebnisse: zunächst einmal verlässt man seine eigene Kindheit, seine erste Sprache, man verlässt diese erste Welt, diese ersten Menschen, also alles, was man als irgendeine Art von Ankerplatz erlebt hatte, ist weg. Dafür hat man das viel größere: die deutsche Sprache, das Ausland, die weitere Welt. Dann geschieht aber plötzlich folgendes: Das Land, die Gegend aus der man kommt, alles bricht zusammen, alles gibt es nicht mehr, und es geschieht ein Krieg, am Ende des 20. Jahrhunderts. Und dann gibt es etwas, was nicht mehr so ganz stabil bleiben kann, weil man als Mensch offenbar irgend eine Form von Verankerung braucht, um sich selbst auch eine Herkunft zuzusprechen, etwas über sich zu wissen, was einem eine Garantie gibt, dass man von irgendwoher kommt. "
Es sind viele kleine Geschichten und Beobachtungen, die Marica Bodrožić in dem dichten Text aneinanderreiht, wie etwa die vom Jugendfreund Mile, der ihr nicht mehr schreibt, als sie in Deutschland ist, und sie schreibt ihm auch nicht mehr. Die Beziehungen zerfallen durch die Entfernung und zugleich zerfällt ein ganzes Land, das ehemalige Jugoslawien, in seine ethnischen Bestandteile oder politischen und religiösen Gruppierungen. Was das Politische angeht, die Auseinandersetzungen, die Konflikte und Interessen, die diesen Krieg hervorgerufen haben - darauf geht Marica Bodrožić diskutierend nie ein. Sie fragt nicht nach, sie wertet nicht, ergreift keine Partei, analysiert an keiner Stelle ihres Textes ein Geschehen, das in nur fünf Jahren einer Viertelmillion Menschen das Leben kostete. Denn sie erlebt ja alles nur aus der Ferne, die Wirklichkeit spiegelt sich in Fernsehbildern und Erzählungen von Bekannten, die aus der Heimat nach Deutschland finden. Die Autorin flieht zwar nicht vor den sie bedrängenden Bildern und Nachrichten, aber sie sucht sich einen Schutzraum in der fremden Sprache. Sie erkennt die Tatsachen, aber sie deutet sie eher wie ein schicksalhaftes Geschehen. Naiv wirkt es daher, wenn sie anlässlich eines Besuchs ihres Heimatdorfes im Jahre 2005 schreibt: "Die Fenster meiner einstigen kleinen Dorfschule sind jetzt vergittert. Ich hatte das eigenartige Gefühl, das habe ein Mensch zu verantworten, der in seinem Inneren so aussieht wie die jetzt vergitterten Fenster. Wer käme sonst auf diese Idee, die Kinder allzeit die Welt durch Gitter sehen zu lassen?" So wie die Erzählerin hier geschichtliche Ereignisse, an denen sicher nicht nur eine Person beteiligt war, gleichsam aus einem Prozess isoliert, so rettet sie sich über die Lücken, die zwischen Ereignis, Erleben und Wirkung entstehen, durch den Rückzug oder auch den Aufbruch in die fremde Sprache, die für das, was in der Heimat geschah, nicht verantwortlich zu machen ist.
"Es kommt eben manchmal, es hat so mystische Züge, dass ich denke, die Sprache führt mich an Orte, die ich nicht kenne, Orte, die fern der Sprache sind, und trotzdem kann man sie manchmal berühren, als wäre man ein Maler, der diese Farben plötzlich hat. Und in der deutschen Sprache, habe ich das Gefühl, da geht das so zusammen, da wird die Musik, die Farbe, das Wort, die Buchstaben werden Bilder, und dann gibt es einen Raum, da möchte ich sein, und das schaffe ich eben manchmal mit der Sprache, für mich selbst auch, und dann weiß ich auch, es könnte eben auch im Text Bestand haben. Es ist für mich sehr langweilig, einfach nur so Wirklichkeit, wie man sie sieht, zu beschreiben. Es kann natürlich auch eine Herausforderung sein, es präzise und gut und in einem tollen Kontext in einer guten Geschichte das unterzubringen, aber mich reizt das, was ich nicht sehen kann. Sicher geht es vielen Schriftstellern so. Für mich ist es aber eben immer verbunden mit der Sprache, als sei sie nicht nur die Farbe sondern auch der Pinsel. "
Auf diesem Hintergrund hat Marica Bodrožić nicht nur über ihre Kindheit geschrieben, sondern auch ein Buch über das Schreiben in deutscher Sprache.
" Es ist natürlich im Deutschen so, dass sich bestimmte Dinge wie Verbote so in den Raum stellen innerhalb der Sprache, dass man sagt: eigentlich darf man das nicht. Aber immer dann, wenn ich an diese Bereiche komme, dann reizt mich das, es eben dann trotzdem zu tun, mir diese Freiheit zu nehmen, es sozusagen in den Ursprung zurückzuführen - das ist natürlich eine Anmaßung, aber irgendetwas muss man ja tun als Schriftsteller, man muss diese Freiheit sich nehmen und ein bisschen auch mit dem Größenwahn spielen auch, sonst bleibt man immer nur innerhalb der Regeln, ja und das macht mich eher im Innen so ein bisschen krank, weil ich denke, dann komme ich gar nicht hinaus, dann muss ich nicht schreiben, dann könnte ich ja singen. "