Schwarze Löcher gelten darüber hinaus als äußerst wirksame Materiefallen: Kommt ihnen ein Stern zu nah, wird er wie von einem Strudel erfasst, zerrissen und nach innen gezerrt, bis er im Schwarzen Loch verschwindet. Allerdings kann offenbar ein Teil der eingefangenen Materie diesem finalen Schicksal entkommen. Im Umfeld vieler Schwarzer Löcher sind Materiejets zu sehen, die sich mit großer Geschwindigkeit in einander entgegengesetzte Richtungen ausdehnen.
Einer internationalen Forschergruppe um Seppo Mattila von der Universität Turku ist es nun erstmals gelungen, die Entstehung eines solchen Materiejets im Detail zu verfolgen. Dieser bildete sich, nachdem ein Schwarzes Loch einen Stern eingefangen und zerrissen hatte. Den ersten, zunächst unverstandenen Hinweis bekamen die Astronomen bereits vor 13 Jahren. Damals registrierten sie aus dem Zentrum einer Galaxie einen auffälligen Infrarot-Blitz, den sie anfangs für das Signal eines Supernova-Ausbruches hielten.
Erst sechs Jahre später wurde deutlich, dass man dort das Auseinanderreißen eines Sterns beobachtet hatte, der dem zentralen Schwarzen Loch dieser Galaxie zu nah gekommen war.
Inzwischen ist an derselben Stelle auch eine sich rasch ausbreitende Radioquelle aufgetaucht. Das ist der Materiejet, der aus der Umgebung des Schwarzen Lochs ins All schießt.