Diese aus heutiger Sicht vielleicht kurios anmutende Technik hatte deutliche Vorteile gegenüber den Fernsehkameras, die zur Ausstattung zum Beispiel der Apollo-Raumschiffe gehörten. Fotografischer Film war viel lichtempfindlicher und lieferte Bilder mit deutlich höherer Auflösung als die Fernsehkameras jener Zeit. Anders als bei heutigen Digitalkameras, deren Chip sich immer wieder belichten lässt, war damals die Anzahl der Fotografien einer Mission begrenzt – entscheidend war der Filmvorrat an Bord.
Bei den entwickelten Bildern ließ sich mit einem Trick die zu übertragende Datenmenge reduzieren. Meist wurden zunächst sehr grobe Scans zur Erde gefunkt. Dort wählten die Wissenschaftler dann die besonders interessanten Aufnahmen etwa vom Mars aus. Daraufhin wurden diese Bilder in der Sonde mit höchster Auflösung gescannt und erneut übertragen.
Zum Teil kamen Kameras sogar im Kontrollzentrum zum Einsatz. Mit ihnen wurden die Monitore abfotografiert – erst dann hatten die Planetenforscher wirklich Marsbilder in der Hand. Denn es gab anfangs kein Dateiformat wie etwa JPEG, mit dem sich die aus dem All empfangenen Fotos speichern ließen.
Das Arbeiten in der "Steinzeit" der Raumfahrt war oft mühevoll. Aber die Flugteams wussten trickreich manche Klippe zu umschiffen.