Cliff Dixon sitzt am Steuer seines kleinen blauen Vauxhall. Wir fahren durch seinen Bezirk Hillingdon, ganz im äußersten Nordwesten von London. Zunächst durch Ickenham und Ruislip, zwei Stadtteile mit netten alten Häusern aus Ziegelstein, mit weißen Fenstern und abgerundeten Erkern.
"Es ist hier wie früher im Dorf. In der Mitte ein Park mit dem Ententeich. Aber es gibt auch Stadtteile hier, die sind nicht ganz so nett. Eher grau und trist, das zeige ich ihnen später, das ist da, wo ich lebe."
Cliff Dixon erzählt von den vielen Migranten bei ihm, vor allem aus Somalia. Sie verschärften die Wohnungsnot. Er selbst könne sich nur eine Mietwohnung leisten, die Bank rücke zu wenig Darlehen heraus. Wir halten zum Mittagessen in seinem Stammpub an.
Cliff Dixon öffnet den Kofferraum seins Vauxhall - darin liegen in Kisten Flyer und Werbematerial seiner rechtspopulistischen Partei UKIP.
"Das Auto ist klein, aber der Kofferraum ist groß genug für die Flyer."
Er selbst trägt eine Krawatte in den Farben seiner Partei, lila und gelb - und an seinem Revers stecken drei Abzeichen.
"Das ist hier das UKIP-Abzeichen, lila und gelb, mit dem Symbol für das britische Pfund. Das zweite ist die Flagge von England, der Heilige Georg. Ich bin sehr patriotisch. Englisch zuerst, dann britisch. Und das dritte ist die alte Fahne der Angelsachsen, vor der Eroberung durch die Normannen."
Im Pub bestellen wir unser Lunch und ein Ale dazu. Dann reden wir über Deutschland und England.
"Deutschland und England haben beide eine sehr stolze Geschichte, wir haben einiges gemeinsam, aber doch unsere jeweils einzigartige Kultur. Das kann man nicht beides in eine EU zusammenpressen. Das wollen die Leute nicht. Die Deutschen haben mit der EU genauso viel zu verlieren wie wir. Die Leute zahlen doch die Zeche für den faulen Euro. Wir und ihr zahlen für die Bürokratie in der EU."
Vor dem Rathaus hatten wir während der Autofahrt mehrere Fahnenmasten gesehen, unter anderem die blaue Europafahne mit den gelben Sternen. Ein Moment, in dem Dixon geradezu aufbraust - die Fahne will er abreißen, wenn er was zu sagen hat. Und jetzt hier im Pub im Londoner Nordwesten bekommt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Breitseite ab:
"Was mich an Angela Merkel stört, ist, dass sie aus dem osteuropäischen Teil Deutschlands kommt. Sie war doch eine Politikerin da vor der Wiedervereinigung, meine ich. Alle Politiker wurden doch danach durchleuchtet. Sie scheint mir sehr, sehr Pro-EU zu sein. Die EU ähnelt auch meiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht der alten Sowjetunion."
Die EU als Sowjetunion - das ist schon starker Tobak. Dixon vergleicht zwar Berlin nicht mit Moskau. Überhaupt war sein Vater als britischer Soldat nach dem Krieg in Deutschland stationiert, und die Deutschen seien sehr freundlich gewesen. Er selbst mag auch deutsche Autos, Bier, das Oktoberfest. Aber:
"Es ist schon logisch, dass Deutschland zu stark ist. Aber es ist nur durch die Zwangsjacke des Euro so mächtig. Wenn die Länder in Südeuropa ihre Währung abwerten könnten, dann wäre das kein Problem mehr."
Bei aller Kritik daran, dass Deutschland zu viel exportiert, es schimmert auch ein wenig Bewunderung durch. Cliff Dixon findet den Werbeslogan des deutschen Autobauers Audi "Vorsprung durch Technik" ziemlich gut. Der Spruch ist längst in den englischen Sprachgebrauch eingegangen - "Vorsprung durch Technik".
"Deutsche Ingenieurskunst und deutsches Handwerk gelten bei uns als höchste Qualität. Mit diesem Marketing haben sie das sehr clever unterstrichen."
Bleibt zum Schluss nur noch das mit den Handtüchern. Es sei ja gut, das sich Engländer und Deutsche im Urlaub auf Gran Canaria oder Mallorca näherkommen. Aber dann nennt Dixon einen schlichten Trick, um das Auslegen der Handtücher am Pool zu kontern:
"Wir Engländer können sie ja meistens einfach von der Liege wieder wegziehen."
"Es ist hier wie früher im Dorf. In der Mitte ein Park mit dem Ententeich. Aber es gibt auch Stadtteile hier, die sind nicht ganz so nett. Eher grau und trist, das zeige ich ihnen später, das ist da, wo ich lebe."
Cliff Dixon erzählt von den vielen Migranten bei ihm, vor allem aus Somalia. Sie verschärften die Wohnungsnot. Er selbst könne sich nur eine Mietwohnung leisten, die Bank rücke zu wenig Darlehen heraus. Wir halten zum Mittagessen in seinem Stammpub an.
Cliff Dixon öffnet den Kofferraum seins Vauxhall - darin liegen in Kisten Flyer und Werbematerial seiner rechtspopulistischen Partei UKIP.
"Das Auto ist klein, aber der Kofferraum ist groß genug für die Flyer."
Er selbst trägt eine Krawatte in den Farben seiner Partei, lila und gelb - und an seinem Revers stecken drei Abzeichen.
"Das ist hier das UKIP-Abzeichen, lila und gelb, mit dem Symbol für das britische Pfund. Das zweite ist die Flagge von England, der Heilige Georg. Ich bin sehr patriotisch. Englisch zuerst, dann britisch. Und das dritte ist die alte Fahne der Angelsachsen, vor der Eroberung durch die Normannen."
Im Pub bestellen wir unser Lunch und ein Ale dazu. Dann reden wir über Deutschland und England.
"Deutschland und England haben beide eine sehr stolze Geschichte, wir haben einiges gemeinsam, aber doch unsere jeweils einzigartige Kultur. Das kann man nicht beides in eine EU zusammenpressen. Das wollen die Leute nicht. Die Deutschen haben mit der EU genauso viel zu verlieren wie wir. Die Leute zahlen doch die Zeche für den faulen Euro. Wir und ihr zahlen für die Bürokratie in der EU."
Vor dem Rathaus hatten wir während der Autofahrt mehrere Fahnenmasten gesehen, unter anderem die blaue Europafahne mit den gelben Sternen. Ein Moment, in dem Dixon geradezu aufbraust - die Fahne will er abreißen, wenn er was zu sagen hat. Und jetzt hier im Pub im Londoner Nordwesten bekommt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Breitseite ab:
"Was mich an Angela Merkel stört, ist, dass sie aus dem osteuropäischen Teil Deutschlands kommt. Sie war doch eine Politikerin da vor der Wiedervereinigung, meine ich. Alle Politiker wurden doch danach durchleuchtet. Sie scheint mir sehr, sehr Pro-EU zu sein. Die EU ähnelt auch meiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht der alten Sowjetunion."
Die EU als Sowjetunion - das ist schon starker Tobak. Dixon vergleicht zwar Berlin nicht mit Moskau. Überhaupt war sein Vater als britischer Soldat nach dem Krieg in Deutschland stationiert, und die Deutschen seien sehr freundlich gewesen. Er selbst mag auch deutsche Autos, Bier, das Oktoberfest. Aber:
"Es ist schon logisch, dass Deutschland zu stark ist. Aber es ist nur durch die Zwangsjacke des Euro so mächtig. Wenn die Länder in Südeuropa ihre Währung abwerten könnten, dann wäre das kein Problem mehr."
Bei aller Kritik daran, dass Deutschland zu viel exportiert, es schimmert auch ein wenig Bewunderung durch. Cliff Dixon findet den Werbeslogan des deutschen Autobauers Audi "Vorsprung durch Technik" ziemlich gut. Der Spruch ist längst in den englischen Sprachgebrauch eingegangen - "Vorsprung durch Technik".
"Deutsche Ingenieurskunst und deutsches Handwerk gelten bei uns als höchste Qualität. Mit diesem Marketing haben sie das sehr clever unterstrichen."
Bleibt zum Schluss nur noch das mit den Handtüchern. Es sei ja gut, das sich Engländer und Deutsche im Urlaub auf Gran Canaria oder Mallorca näherkommen. Aber dann nennt Dixon einen schlichten Trick, um das Auslegen der Handtücher am Pool zu kontern:
"Wir Engländer können sie ja meistens einfach von der Liege wieder wegziehen."