Archiv

Die EU nach der Wahl
Das zersplitterte Europa

Die Überschuldung europäischer Staaten, der Konflikt in der Ukraine und die Annexion der Krim durch Russland stellen die Europäische Union vor eine Zerreißprobe. Der Wahlerfolg rechter und linker Parteien bei der Europawahl bringt neue Herausforderungen. Dabei ist Europa seit je ein heterogener Kontinent, findet der Philosoph und Kulturwissenschaftler Peter Sloterdijk im Deutschlandfunk-Gespräch.

Peter Sloterdijk im Gespräch mit Michael Köhler |
    Peter Sloterdijk
    Der Philosoph Peter Sloterdijk, hier auf einem Bild vom Oktober 2012. (dpa / Andreas Gebert)
    Wie kann eine zersplitterte Weltregion überhaupt zusammenfinden? Wie kann ein vereintes Europa als Großstruktur gelingen, die selbst nicht imperial auftreten möchte, wie es die USA nach wie vor tun? Zumal das fortschrittliche Europa über Jahrhunderte über den Atlantik ausgewandert ist. Zumal das Alte Europa in eine Phase nie dagewesener Beschleunigung eingetreten ist, in der die Traditionsfolge zwischen den Generationen sich aufzulösen droht.
    Über diese und andere Probleme Europas äußert sich in den Kulturfragen Peter Sloterdijk, Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, Autor zahlreicher Bücher, in denen er sich etwa mit der Überfrachtung des abendländischen Individualismus beschäftigt hat, mit der ursprünglichen Verbindung zwischen Person und Welt und zunehmend mit gegenwartsphilosophischen Fragen wie nach den Perspektiven der Religionen, dem Zorn der Jugend und der Reproduktionsmedizin.
    Über Europa sprach mit Peter Sloterdijk Michael Köhler.
    Das Gespräch können Sie mit einem Klick auf die Überschrift in unserem Audio-on-demand-Player nachhören.