Seitdem dehnt sich der Kosmos aus. Der anfängliche Strahlungs- und Materiebrei hat sich abgekühlt und es sind zahllose Sterne und Galaxien entstanden, darunter unsere Milchstraße.
Doch der Urknall war keine Bombe, die in einen leeren Raum hinein explodiert ist. Am Detonationsort ist keine große Leere zurückgeblieben.
Im Moment des Urknalls war der Kosmos winzig klein, fast ein Punkt. Die Explosion füllte den gesamten damaligen Raum. Seitdem expandiert er rasend schnell und reißt Sterne und Galaxien mit.
Damit ist die Frage nach der Mitte des Kosmos, also wo sich der Urknall ereignet hat, völlig sinnlos. Der Urknall hat überall im Universum stattgefunden – jedes Wohnzimmer, egal ob in Hannover oder Haiti, ist genauso Urknallort wie die Venus, das Innere der Sonne oder eine Ecke in einer kleinen Galaxie in Milliarden Lichtjahren Entfernung.
Als Rand des Kosmos erscheint uns heute die Region, aus der uns gerade erst das Licht erreicht. Egal in welche Richtung am Himmel wir blicken: Überall gibt es in zehn bis zwölf Milliarden Lichtjahren Entfernung Galaxien, die wir so beobachten, wie sie kurz nach ihrer Entstehung aussahen.
Außerdem erreicht uns aus allen Richtungen die kosmische Hintergrundstrahlung, das Nachleuchten des Urknalls. Sie zeigt, dass der Anfang der Welt im gesamten Universum stattgefunden hat – und nicht nur an einem bestimmten Punkt.