Ascot, erstmals 1177 urkundlich erwähnt, ist zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein eher trostloser Flecken in der wilden Heidelandschaft der englischen Grafschaft Berkshire. Aber immerhin kann die Gegend schon damals auf eine gewisse Tradition im Pferdesport verweisen. 200 Jahre zuvor hatte König Heinrich VIII., etwas weiter nördlich in Windsor, hier schon Rennen ausrichten lassen – jedoch nur zum eigenen Vergnügen und zur Erbauung seines Hofstaates. Am 11. August 1711, einem strahlend schönen Sommertag, schlägt beim königlichen Rennen in Ascot die eigentliche Geburtsstunde des britischen Pferdesports.
"Königin Anne fuhr, von Schloss Windsor kommend, um die Mittagsstunde mit einer prunkvollen Kutsche in Ascot vor, um die Rennbahn feierlich zu eröffnen."
Schreiben Sean Magee und Sally Aird in ihrem Buch "Ascot – The History".
"Ihre Majestät schritt, gefolgt von einer langen Reihe Höflinge und anderer Begleiter, an den gewöhnlichen Leuten vorbei."
Königin Anne liebte die Jagd und war eine Pferdenärrin. Das hatte sie von ihrem Urgroßvater, Jakob I. Zwar konnte die letzte Monarchin aus dem Hause der Stuarts wegen ihrer Fresssucht und ihrer stetig wachsenden Leibesfülle nicht mehr selbst im Sattel sitzen. Doch ließ sie es sich dennoch nicht nehmen, den Jagdgesellschaften in einem wendigen Pferdefuhrwerk, einem zweirädrigen Carrick, den sie eigenhändig steuerte, zu folgen. Auf einer dieser halsbrecherischen Fahrten durch den Wald von Windsor muss der Königin im Frühling des Jahres 1711 in den Sinn gekommen sein, dass das Heideland von Ascot der ideale Ort für eine Pferderennbahn sei.
Doch zuerst musste das ausgewählte Gelände aber noch von Gestrüpp und Stechginster gesäubert werden. Sir William Wyndham wurde vom Duke of Somerset damit betraut, den königlichen Bauauftrag durchzuführen. Nach einigen Schwierigkeiten wurden die Arbeiten gerade noch rechtzeitig beendet. Am Vorabend des Rennens macht der irische Schriftsteller Jonathan Swift einen Rundgang auf der nagelneuen Bahn.
"Wir trafen die Königin, und Miss Forester stand, wie wir, mit abgesetztem Hut, während die Königin an uns vorüberging."
Schreibt Swift. Miss Forester beschreibt er als eine Ehrendame, wenn auch mit gewissen Eigenheiten. Ihr unweibliches Benehmen habe sich darin gezeigt, dass sie - anstatt wie vorgeschrieben zu knicksen -, lediglich ihren Hut vor der Königin zog. Durch Miss Foresters selbstbewussten Auftritt am Renntag sieht Jonathan Swift seinen Eindruck bestätigt.
"Ein langer, weißer Reitmantel über einer Weste und ein Reitrock. Auf ihrem Kopf, über einer weiß gepuderten Perücke, ein kleiner, dreieckiger, schräg aufgesetzter Hut. Fixiert mit einem goldenen Band, der Knoten genau in der Mitte."
Wer 1711 das erste Rennen in Ascot gewann, ist nicht überliefert. Vier Pferde waren am Start. Das Rennen ging über vier Läufe, insgesamt mussten an diesem Tag 16 Meilen zurückgelegt werden. Ausdauer und Stehvermögen waren gefragt.
Die exzentrischen Royals, extravagante Hüte und schnelle Pferde. Noch heute ist der Dresscode in Ascot relativ streng. Herren sollten zum Royal Ascot, der legendären Rennwoche im Juni, möglichst im Ascot-grauen Morning Suite erscheinen: also in Cutaway und Zylinder. 2003 sollen während der Rennwoche 150.000 Flaschen Champagner und 6,7 Tonnen Lachs konsumiert worden sein.
""Duncan is travelling strongly, leads the field for home. Mardi Gras, the great, who is up on the outside ... .It´s Duncan who leads the Gold Cup ... .”"
Das Royal Ascot hat unzählige Kriege und zwölf Könige und Königinnen überstanden. Als Frankie Dettori 1996 an einem Tag sieben Rennen gewann, hätte das die Buchmacher fast in den Ruin getrieben. Lester Pigott, der berühmteste Jockey der Welt, gewann hier 1957 auf Zarathustra zum ersten Mal den Gold Cup. Elf Mal konnte er dieses Rennen, das traditionell immer am dritten Renntag, dem "Ladies Day", ansteht, in seiner langen Karriere für sich entscheiden. Ein einsamer Rekord. Genau wie die Stifterin Königin Anne ist auch die amtierende Regentin Elisabeth II. verrückt nach Pferden. Solange sich das im britischen Königshaus nicht ändert, hat Ascot gewissermaßen eine königliche Bestandsgarantie.
"Königin Anne fuhr, von Schloss Windsor kommend, um die Mittagsstunde mit einer prunkvollen Kutsche in Ascot vor, um die Rennbahn feierlich zu eröffnen."
Schreiben Sean Magee und Sally Aird in ihrem Buch "Ascot – The History".
"Ihre Majestät schritt, gefolgt von einer langen Reihe Höflinge und anderer Begleiter, an den gewöhnlichen Leuten vorbei."
Königin Anne liebte die Jagd und war eine Pferdenärrin. Das hatte sie von ihrem Urgroßvater, Jakob I. Zwar konnte die letzte Monarchin aus dem Hause der Stuarts wegen ihrer Fresssucht und ihrer stetig wachsenden Leibesfülle nicht mehr selbst im Sattel sitzen. Doch ließ sie es sich dennoch nicht nehmen, den Jagdgesellschaften in einem wendigen Pferdefuhrwerk, einem zweirädrigen Carrick, den sie eigenhändig steuerte, zu folgen. Auf einer dieser halsbrecherischen Fahrten durch den Wald von Windsor muss der Königin im Frühling des Jahres 1711 in den Sinn gekommen sein, dass das Heideland von Ascot der ideale Ort für eine Pferderennbahn sei.
Doch zuerst musste das ausgewählte Gelände aber noch von Gestrüpp und Stechginster gesäubert werden. Sir William Wyndham wurde vom Duke of Somerset damit betraut, den königlichen Bauauftrag durchzuführen. Nach einigen Schwierigkeiten wurden die Arbeiten gerade noch rechtzeitig beendet. Am Vorabend des Rennens macht der irische Schriftsteller Jonathan Swift einen Rundgang auf der nagelneuen Bahn.
"Wir trafen die Königin, und Miss Forester stand, wie wir, mit abgesetztem Hut, während die Königin an uns vorüberging."
Schreibt Swift. Miss Forester beschreibt er als eine Ehrendame, wenn auch mit gewissen Eigenheiten. Ihr unweibliches Benehmen habe sich darin gezeigt, dass sie - anstatt wie vorgeschrieben zu knicksen -, lediglich ihren Hut vor der Königin zog. Durch Miss Foresters selbstbewussten Auftritt am Renntag sieht Jonathan Swift seinen Eindruck bestätigt.
"Ein langer, weißer Reitmantel über einer Weste und ein Reitrock. Auf ihrem Kopf, über einer weiß gepuderten Perücke, ein kleiner, dreieckiger, schräg aufgesetzter Hut. Fixiert mit einem goldenen Band, der Knoten genau in der Mitte."
Wer 1711 das erste Rennen in Ascot gewann, ist nicht überliefert. Vier Pferde waren am Start. Das Rennen ging über vier Läufe, insgesamt mussten an diesem Tag 16 Meilen zurückgelegt werden. Ausdauer und Stehvermögen waren gefragt.
Die exzentrischen Royals, extravagante Hüte und schnelle Pferde. Noch heute ist der Dresscode in Ascot relativ streng. Herren sollten zum Royal Ascot, der legendären Rennwoche im Juni, möglichst im Ascot-grauen Morning Suite erscheinen: also in Cutaway und Zylinder. 2003 sollen während der Rennwoche 150.000 Flaschen Champagner und 6,7 Tonnen Lachs konsumiert worden sein.
""Duncan is travelling strongly, leads the field for home. Mardi Gras, the great, who is up on the outside ... .It´s Duncan who leads the Gold Cup ... .”"
Das Royal Ascot hat unzählige Kriege und zwölf Könige und Königinnen überstanden. Als Frankie Dettori 1996 an einem Tag sieben Rennen gewann, hätte das die Buchmacher fast in den Ruin getrieben. Lester Pigott, der berühmteste Jockey der Welt, gewann hier 1957 auf Zarathustra zum ersten Mal den Gold Cup. Elf Mal konnte er dieses Rennen, das traditionell immer am dritten Renntag, dem "Ladies Day", ansteht, in seiner langen Karriere für sich entscheiden. Ein einsamer Rekord. Genau wie die Stifterin Königin Anne ist auch die amtierende Regentin Elisabeth II. verrückt nach Pferden. Solange sich das im britischen Königshaus nicht ändert, hat Ascot gewissermaßen eine königliche Bestandsgarantie.