"Geh gleich auf die Toilette und zieh dich an, in fünf Minuten beginnt die Oper!" - "Ja Spatzl, aber leider ohne mich, Spatzl." - "Warum denn das, Franz?" - "Jetzt tu dich nicht ärgern, aber es is was Saudummes dazwischen kommen, gell Manni?" - "Ja. Saudumm!" - "Eine Fahndung. Wir müssen dringend jemand suchen, gell, Manni?" - "Ja. Dringend!"
Natürlich gibt es keine Fahndung. Kriminalkommissar Franz Münchinger will nur wieder nicht in die Oper mit seiner kunstbeflissenen Gattin Annette von Soettingen und ihrem bornierten Gefolge, bei dem es den Franz immer so viel Kraft kostet, das Richtige zu sagen.
"Was irgendwie interessant klingt - aber so, dass es keiner versteht, verstehst? Dann san nämlich die andern die Deppen, und das ist das Wichtigste, verstehst? Dass nicht ich am Schluss der Depp bin, sondern die anderen!" - "Ah. Des wird schwierig werden, Franze."
Helmut Fischer verkörpert ihn perfekt: So raffiniert wie naiv, so elegant wie tapsig, ein Blender und doch authentisch - der ewige Stenz, der in die Jahre gekommene Hallodri aus einfachen Verhältnissen, der gern mehr wär, als er ist. Helmut Dietl und Patrick Süskind haben seine Geschichte absichtlich aus der Distanz ersonnen damals: in Los Angeles, Paris, Südfrankreich, fernab der bayerischen Wirklichkeit ...
"Ich hätte diese Serie in München gar nicht schreiben können. Des is ja auch nicht realistisch zu nehmen, des Ganze, des san ja, wie soll ich sagen - Märchen."
Natürlich gibt es keine Fahndung. Kriminalkommissar Franz Münchinger will nur wieder nicht in die Oper mit seiner kunstbeflissenen Gattin Annette von Soettingen und ihrem bornierten Gefolge, bei dem es den Franz immer so viel Kraft kostet, das Richtige zu sagen.
"Was irgendwie interessant klingt - aber so, dass es keiner versteht, verstehst? Dann san nämlich die andern die Deppen, und das ist das Wichtigste, verstehst? Dass nicht ich am Schluss der Depp bin, sondern die anderen!" - "Ah. Des wird schwierig werden, Franze."
Helmut Fischer verkörpert ihn perfekt: So raffiniert wie naiv, so elegant wie tapsig, ein Blender und doch authentisch - der ewige Stenz, der in die Jahre gekommene Hallodri aus einfachen Verhältnissen, der gern mehr wär, als er ist. Helmut Dietl und Patrick Süskind haben seine Geschichte absichtlich aus der Distanz ersonnen damals: in Los Angeles, Paris, Südfrankreich, fernab der bayerischen Wirklichkeit ...
"Ich hätte diese Serie in München gar nicht schreiben können. Des is ja auch nicht realistisch zu nehmen, des Ganze, des san ja, wie soll ich sagen - Märchen."
Abschied von den Geliebten
"Franz!" - "Äh irgendwie kennen wir uns." - "Sechster Juli, elf Uhr dreißig, vor fünf Jahren." - "Aha."
Märchen voll Wahrheit und Tiefe, trotz der Komik von großer Melancholie und bemerkenswert zeitlos erzählt, erst als leichter Spaß, dann zunehmend dramatisch. Wie Annette ihren Franz zum Frühinvaliden erklären lässt, damit er ohne Polizeidienst vielleicht häuslicher wird, was gründlich daneben geht; wie Franz mit Hilfe von Manni im Fasching eine Jugendliebe sucht; wie er Boxer wird, um eine junge Freundin zu beeindrucken und sich dabei schrecklich überschätzt - oder wie er plötzlich unbedingt englisch lernen will.
"Yes, Miss äh, sorry, I have an Plattn, also a Plättn - a plattfoot in my bicycle" (Frauengelächter) "Da braucht’s ihr gar ned lachen!"
Alles für die Frauen. Der Franz liebt seine Gattin aufrichtig, aber das Abenteuer halt auch. Wobei Dietl übrigens stets unklar lässt, ob Monaco mit all seinen Eroberungen auch tatsächlich ins Bett geht. Als Spatzl später die Auswanderung plant, kommt er jedenfalls auf einhundertfünf Liebschaften, von denen er sich verabschieden muss. "Nur die wichtigsten", sagt er.
"Was schenk ich denn jetzt der?" - "Ja mei, schenkst ihr halt auch a Seife." - "Ja wenn i jetzt jeder a Seife schenk - hernach begegnet die eine der andern, dann stellt sich raus das jede a Seife gekriegt hat. Nein - die kriegt Pralinen! Und die Ehrensberger Renate kriegt die Seife! Und die Rita kriegt des Kölnisch, und die Anni kriegt wieder Pralinen."
Man nimmt es ihm nicht übel. So wie man sie alle versteht, die es hier nicht leicht miteinander haben, und das liegt am Blick von Helmut Dietl.
"Wenn man etwas aus Zuneigung macht - oder Liebe, sagen wir jetzt mal, zu einer Sache, zu Figuren, zu einer Welt und so, dann ist das eine Kraft, die irgendwie spürbar wird hinterher. Also, das erreicht irgendwie die Leute."
Übrigens bleibt der Monaco dann doch in München zurück, verliert ohne seine Frau völlig den Boden unter den Füßen, landet in der Gosse, und am Schluss geht’s zwar gut aus, aber nur so grade. Man betrachtet es gebannt, amüsiert - und so beglückt wie wehmütig. Weil die Welt da irgendwie noch einfacher scheint. Weil der Dietl noch so gut war, München ein halbitalienischer Sehnsuchtsort und eine so fantastische Fernsehserie zur besten Sendezeit im öffentlich rechtlichen Fernsehen noch möglich war. Und weil der Monaco Franze die Hoffnung nie aufgibt.
"G’spannt bin i, ob die wieder da ist." - "Wird scho da sei. Und wenn’s ned da is, dann is au wurscht, dann san andere da." - "Genau. Irgendwer ist immer da. Und a bissl was geht immer." (Frauengelächter)
Märchen voll Wahrheit und Tiefe, trotz der Komik von großer Melancholie und bemerkenswert zeitlos erzählt, erst als leichter Spaß, dann zunehmend dramatisch. Wie Annette ihren Franz zum Frühinvaliden erklären lässt, damit er ohne Polizeidienst vielleicht häuslicher wird, was gründlich daneben geht; wie Franz mit Hilfe von Manni im Fasching eine Jugendliebe sucht; wie er Boxer wird, um eine junge Freundin zu beeindrucken und sich dabei schrecklich überschätzt - oder wie er plötzlich unbedingt englisch lernen will.
"Yes, Miss äh, sorry, I have an Plattn, also a Plättn - a plattfoot in my bicycle" (Frauengelächter) "Da braucht’s ihr gar ned lachen!"
Alles für die Frauen. Der Franz liebt seine Gattin aufrichtig, aber das Abenteuer halt auch. Wobei Dietl übrigens stets unklar lässt, ob Monaco mit all seinen Eroberungen auch tatsächlich ins Bett geht. Als Spatzl später die Auswanderung plant, kommt er jedenfalls auf einhundertfünf Liebschaften, von denen er sich verabschieden muss. "Nur die wichtigsten", sagt er.
"Was schenk ich denn jetzt der?" - "Ja mei, schenkst ihr halt auch a Seife." - "Ja wenn i jetzt jeder a Seife schenk - hernach begegnet die eine der andern, dann stellt sich raus das jede a Seife gekriegt hat. Nein - die kriegt Pralinen! Und die Ehrensberger Renate kriegt die Seife! Und die Rita kriegt des Kölnisch, und die Anni kriegt wieder Pralinen."
Man nimmt es ihm nicht übel. So wie man sie alle versteht, die es hier nicht leicht miteinander haben, und das liegt am Blick von Helmut Dietl.
"Wenn man etwas aus Zuneigung macht - oder Liebe, sagen wir jetzt mal, zu einer Sache, zu Figuren, zu einer Welt und so, dann ist das eine Kraft, die irgendwie spürbar wird hinterher. Also, das erreicht irgendwie die Leute."
Übrigens bleibt der Monaco dann doch in München zurück, verliert ohne seine Frau völlig den Boden unter den Füßen, landet in der Gosse, und am Schluss geht’s zwar gut aus, aber nur so grade. Man betrachtet es gebannt, amüsiert - und so beglückt wie wehmütig. Weil die Welt da irgendwie noch einfacher scheint. Weil der Dietl noch so gut war, München ein halbitalienischer Sehnsuchtsort und eine so fantastische Fernsehserie zur besten Sendezeit im öffentlich rechtlichen Fernsehen noch möglich war. Und weil der Monaco Franze die Hoffnung nie aufgibt.
"G’spannt bin i, ob die wieder da ist." - "Wird scho da sei. Und wenn’s ned da is, dann is au wurscht, dann san andere da." - "Genau. Irgendwer ist immer da. Und a bissl was geht immer." (Frauengelächter)