Beinahe ebenso viele Schafe wie Menschen leben hier auf Texel, es sind mehr als 13.000. In den Monaten März und April, wenn Hochsaison ist beim Lammen, kommen noch rund 11.000 Lämmchen dazu, die sich schon bald nach der Geburt auf den Wiesen tummeln.
„Wahnsinn, unglaublich, wir haben schon gesagt: das sind Tausende, die wir schon gesehen haben, ja.“
Eine Frau aus Hürth, die auf Texel ihren Urlaub verbringt, ist ganz begeistert . Die Schafe werden hauptsächlich auf kleinen Höfen im hügeligen „Alten Land“ der Insel gezüchtet und das schon seit Hunderten von Jahren. Manche Lämmer können nicht gleich nach draußen, weil sie noch zu schwach sind. Im Bauernhof Rozenhout, kann man heute die frischgeborenen Tiere im Stall kuscheln. Auch Einheimische nutzen gerne diese Chance:
„Selbstverständlich! Wir kommen gucken mit den Enkeln. Die finden das immer noch toll.
Wouter erzählt, wie man hier die Lämmer, die zu schwach sind mit der Milchflasche füttert.“
Die Bäuerin erklärt wieso:
„Dieses Lämmchen bekommt nicht genügend Milch von der Mutter. Wenn ein Schaf drei Lämmer zur Welt bringt, hat es nicht genügend Milch für alle. Die Mutter kann nur zwei Lämmchen durchbringen. "
„Aus Solingen kommen wir und wir machen zwei Wochen Urlaub hier auf Texel.“
Diese Touristin war vor zwei Jahren schon mal zum Lämmerkuscheltag hier.
„Schön ist das hier – gefällt es dir auch Anja? Ja? Man kann die Lämmchen füttern, denen die Milchflasche geben, man kann die kuscheln, sich eins schnappen und mit dem ein bisschen schmusen und die sind eigentlich ganz zutraulich und haben auch keine Angst.“
„Ich bin Hans Witte, ich bin der Schafbauer. Das ist jetzt die 5. Generation, die auf unserem Hof die Schafzucht betreibt und meine Tochter, die den Betrieb übernehmen will, wird dann die 6.“
Die ursprüngliche Schafsrasse auf Texel hieß der „Pielstaart“. Das war ein Schaf mit einem schmalen Rücken und einem langen Schwanz. Durch verzüchten ist jetzt der „Texelaar“ entstanden, ein Schaf mit breitem Rücken, das extra fürs Fleisch gezüchtet wird. Lammfleisch von Texeler Tieren, die in der Seeluft groß geworden sind, schmeckt wie vorgesalzen, pré-salé sagen die Einheimischen. Auch heute noch ist Schafe züchten ein sehr arbeitsreicher Job. Der Bauer und mit ihm seine Familie müssen während der Monate in denen gelammt wird rund um die Uhr parat stehen, um die pausenlosen Geburten zu überwachen. Der Bauer hat im Geburtsraum im Stall Kameras installiert, mit denen er die Schafe auch nachts beobachten kann.
„Mit diesen Kameras ist das prima. Mit ein wenig Glück können wir nach einer Geburt schnell wieder ins Bett. Aber oft geht es dann doch länger!“
Bauernhof Rozenhout liegt im Gebiet „De Hohe Berg“, einer alten Kulturlandschaft, die in der letzten Eiszeit etwa fünfzehn Meter aufgehäufelt wurde. Die Landschaft ist richtig von der Schafszucht geprägt. Besonders sind die sogenannten „Tuinwallen“ – Mäuerchen aus Grassoden, die als Trennung der Parzellen dienen und davon zeugen, dass Texel schon immer wenig Holz hatte. Auch die Scheunen, in denen das Heu für die Schafe gelagert wird, die sogenannten „Schapeboeten“, stechen ins Auge. Die Bauten haben eine auffallend assymetrische Dachform: an der Westseite verläuft das Dach enorm steil und stemmt sich so gegen den häufigen Westwind. An der Ostseite wirkt das Gebäude wie abgeschnitten: Hier ist die windarme Zone, in der die Schafe und Lämmchen sich gerne aufhalten. Das Gebiet „De Hohe Berg“ grenzt direkt an dem Deich des Wattenmeers, an dem auch das alte Fischerdörfchen Oudeschild situiert ist.
Gil van Milder ist Mitarbeiter des Martiem- und Juttersmuseum, das direkt am kleinen Hafen in Oudeschild gelegen ist. Es ist untergebracht in einer alten Windmühle und der dazugehörigen Kornlagerhalle.
Jutten oder Strandgut sammeln ist eine Aktivität, die den Einheimischen hier im Blut steckt. Wir wohnen hier schon Hunderten von Jahren und sind dem Meer dankbar verbunden. Wir leben vom Meer, nicht nur vom Fischfang, sondern auch vom Strandgutsammeln.“
Abertausende Funde, die von den Insulaner zusammengetragen wurden, werden im Juttersmueum gezeigt. Eine Touristin kann ihren Augen kaum glauben:
„Ich sehe hier allerhand: Rettungsringe, Glasobjekte, Feuerzeuge, alles was man so auf dem Strand finden kann. Man kann gar nicht alles angucken. Es ist unvorstellbar, was man hier alles sehen kann!“
Im Maritiem-Museum wird die wichtige historische Vergangenheit der Insel Texel deutlich. Hier ist unter anderem das Modell eines Dreimasters zu sehen, mit dem die Vereinigte Ostindische Kompanie im siebzehnten Jahrhundert Gewürze und Porzellan aus Asien holte.
Damals hatten die Segelschiffe der ostindischen Kompanie auf der Texeler Reede angelegt. Sie warteten auf Ostwind, um alle gleichzeitig nach Ost-Indien aufzubrechen. Sie warteten in Texel, weil sie hier im Windschutz der Insel liegen konnten – damals gab es noch keine Häfen. Texel war auch wichtig , weil wir hier Trinkwasser hatten, das sechs Monate haltbar war. Das reichte, damit die Schiffe bis nach Afrika fahren und sich dort erneut mit frischem Wasser für die Weiterfahrt eindecken konnten.
Freilich erreichten nicht alle Schiffe den sicheren Hafen.
In dieser Abteilung kann man in einem alten Schiffswrack herumlaufen: man hört, wie das Holz quietscht und das Wasser gurgelt. Auf dem Meeresboden sieht man eine alte Kanone liegen ...
Die ausgestellten Funde, sind von Tauchern aus den rund 400 Schiffwracks, die auch heute noch um Texel auf dem Meeresboden liegen, hochgeholt worden! Viele der ausgestellten Objekte stammen von den 25 Handelsschiffen, die hier 1735 in einem schweren Sturm gesunken sind. Man sieht einen alten Besteckkasten mit Messern, eine Muskatnussraspel oder Rollen Zinn, ein Metall das damals sehr wertvoll war ...
Direkt neben dem Museumsgelände, am Wattendeich, sieht man wieder Schafe mit ihren Lämmchen grasen. Die Tiere befestigen mit ihren schmalen Hufen den Deichboden und tragen so dazu bei, dass die Deiche stabil bleiben. Eine Frau hat mit einem Elektrorad schon die ganze Insel erkundet und wundert sich nicht, dass sie auch hier auf dem Deich wieder auf Schafe und Lämmchen stößt. Die sind überall auf der Insel, Texel ist eine echte Schafsinsel, meint sie.
„Wahnsinn, unglaublich, wir haben schon gesagt: das sind Tausende, die wir schon gesehen haben, ja.“
Eine Frau aus Hürth, die auf Texel ihren Urlaub verbringt, ist ganz begeistert . Die Schafe werden hauptsächlich auf kleinen Höfen im hügeligen „Alten Land“ der Insel gezüchtet und das schon seit Hunderten von Jahren. Manche Lämmer können nicht gleich nach draußen, weil sie noch zu schwach sind. Im Bauernhof Rozenhout, kann man heute die frischgeborenen Tiere im Stall kuscheln. Auch Einheimische nutzen gerne diese Chance:
„Selbstverständlich! Wir kommen gucken mit den Enkeln. Die finden das immer noch toll.
Wouter erzählt, wie man hier die Lämmer, die zu schwach sind mit der Milchflasche füttert.“
Die Bäuerin erklärt wieso:
„Dieses Lämmchen bekommt nicht genügend Milch von der Mutter. Wenn ein Schaf drei Lämmer zur Welt bringt, hat es nicht genügend Milch für alle. Die Mutter kann nur zwei Lämmchen durchbringen. "
„Aus Solingen kommen wir und wir machen zwei Wochen Urlaub hier auf Texel.“
Diese Touristin war vor zwei Jahren schon mal zum Lämmerkuscheltag hier.
„Schön ist das hier – gefällt es dir auch Anja? Ja? Man kann die Lämmchen füttern, denen die Milchflasche geben, man kann die kuscheln, sich eins schnappen und mit dem ein bisschen schmusen und die sind eigentlich ganz zutraulich und haben auch keine Angst.“
„Ich bin Hans Witte, ich bin der Schafbauer. Das ist jetzt die 5. Generation, die auf unserem Hof die Schafzucht betreibt und meine Tochter, die den Betrieb übernehmen will, wird dann die 6.“
Die ursprüngliche Schafsrasse auf Texel hieß der „Pielstaart“. Das war ein Schaf mit einem schmalen Rücken und einem langen Schwanz. Durch verzüchten ist jetzt der „Texelaar“ entstanden, ein Schaf mit breitem Rücken, das extra fürs Fleisch gezüchtet wird. Lammfleisch von Texeler Tieren, die in der Seeluft groß geworden sind, schmeckt wie vorgesalzen, pré-salé sagen die Einheimischen. Auch heute noch ist Schafe züchten ein sehr arbeitsreicher Job. Der Bauer und mit ihm seine Familie müssen während der Monate in denen gelammt wird rund um die Uhr parat stehen, um die pausenlosen Geburten zu überwachen. Der Bauer hat im Geburtsraum im Stall Kameras installiert, mit denen er die Schafe auch nachts beobachten kann.
„Mit diesen Kameras ist das prima. Mit ein wenig Glück können wir nach einer Geburt schnell wieder ins Bett. Aber oft geht es dann doch länger!“
Bauernhof Rozenhout liegt im Gebiet „De Hohe Berg“, einer alten Kulturlandschaft, die in der letzten Eiszeit etwa fünfzehn Meter aufgehäufelt wurde. Die Landschaft ist richtig von der Schafszucht geprägt. Besonders sind die sogenannten „Tuinwallen“ – Mäuerchen aus Grassoden, die als Trennung der Parzellen dienen und davon zeugen, dass Texel schon immer wenig Holz hatte. Auch die Scheunen, in denen das Heu für die Schafe gelagert wird, die sogenannten „Schapeboeten“, stechen ins Auge. Die Bauten haben eine auffallend assymetrische Dachform: an der Westseite verläuft das Dach enorm steil und stemmt sich so gegen den häufigen Westwind. An der Ostseite wirkt das Gebäude wie abgeschnitten: Hier ist die windarme Zone, in der die Schafe und Lämmchen sich gerne aufhalten. Das Gebiet „De Hohe Berg“ grenzt direkt an dem Deich des Wattenmeers, an dem auch das alte Fischerdörfchen Oudeschild situiert ist.
Gil van Milder ist Mitarbeiter des Martiem- und Juttersmuseum, das direkt am kleinen Hafen in Oudeschild gelegen ist. Es ist untergebracht in einer alten Windmühle und der dazugehörigen Kornlagerhalle.
Jutten oder Strandgut sammeln ist eine Aktivität, die den Einheimischen hier im Blut steckt. Wir wohnen hier schon Hunderten von Jahren und sind dem Meer dankbar verbunden. Wir leben vom Meer, nicht nur vom Fischfang, sondern auch vom Strandgutsammeln.“
Abertausende Funde, die von den Insulaner zusammengetragen wurden, werden im Juttersmueum gezeigt. Eine Touristin kann ihren Augen kaum glauben:
„Ich sehe hier allerhand: Rettungsringe, Glasobjekte, Feuerzeuge, alles was man so auf dem Strand finden kann. Man kann gar nicht alles angucken. Es ist unvorstellbar, was man hier alles sehen kann!“
Im Maritiem-Museum wird die wichtige historische Vergangenheit der Insel Texel deutlich. Hier ist unter anderem das Modell eines Dreimasters zu sehen, mit dem die Vereinigte Ostindische Kompanie im siebzehnten Jahrhundert Gewürze und Porzellan aus Asien holte.
Damals hatten die Segelschiffe der ostindischen Kompanie auf der Texeler Reede angelegt. Sie warteten auf Ostwind, um alle gleichzeitig nach Ost-Indien aufzubrechen. Sie warteten in Texel, weil sie hier im Windschutz der Insel liegen konnten – damals gab es noch keine Häfen. Texel war auch wichtig , weil wir hier Trinkwasser hatten, das sechs Monate haltbar war. Das reichte, damit die Schiffe bis nach Afrika fahren und sich dort erneut mit frischem Wasser für die Weiterfahrt eindecken konnten.
Freilich erreichten nicht alle Schiffe den sicheren Hafen.
In dieser Abteilung kann man in einem alten Schiffswrack herumlaufen: man hört, wie das Holz quietscht und das Wasser gurgelt. Auf dem Meeresboden sieht man eine alte Kanone liegen ...
Die ausgestellten Funde, sind von Tauchern aus den rund 400 Schiffwracks, die auch heute noch um Texel auf dem Meeresboden liegen, hochgeholt worden! Viele der ausgestellten Objekte stammen von den 25 Handelsschiffen, die hier 1735 in einem schweren Sturm gesunken sind. Man sieht einen alten Besteckkasten mit Messern, eine Muskatnussraspel oder Rollen Zinn, ein Metall das damals sehr wertvoll war ...
Direkt neben dem Museumsgelände, am Wattendeich, sieht man wieder Schafe mit ihren Lämmchen grasen. Die Tiere befestigen mit ihren schmalen Hufen den Deichboden und tragen so dazu bei, dass die Deiche stabil bleiben. Eine Frau hat mit einem Elektrorad schon die ganze Insel erkundet und wundert sich nicht, dass sie auch hier auf dem Deich wieder auf Schafe und Lämmchen stößt. Die sind überall auf der Insel, Texel ist eine echte Schafsinsel, meint sie.