Cosa Nostra, Camorra, 'Ndrangheta
Die italienische Mafia setzt weniger auf brutale Gewalt - Behördenbericht vorgelegt

Die italienische Mafia setzt einem Behördenbericht zufolge immer weniger auf Gewalt.

    Ein Mann mit Sturmhaube zielt mit einer Pistole, während im Hintergrund ein Mofafahren und ein Kind zu sehen sind. Die Szene ist in Schwarzweiß und spielt sich in einer Gasse ab.
    Eine Aufnahme der sizilianischen Fotografin Letizia Battaglia, die mit ihren Arbeiten den Schrecken dokumentiert, den die Mafia verbreitet. (BR/Lunar Pictures/SWR/Letizia Battaglia)
    Die Anwendung werde zwar nicht völlig abgelehnt, sei jedoch zurückgegangen, heißt es in einem heute veröffentlichten Bericht der Anti-Mafia-Behörde DIA. Angesichts wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen habe das organisierte Verbrechen seine Strategien angepasst. Inzwischen zielen die kriminellen Clans laut dem Bericht mehr auf die Unterwanderung von Wirtschaft und Gesellschaft ab. Hinzu kommt Korruption. Das zeigt sich unter anderem daran, dass zuletzt immer wieder Mafia-Verbindungen von Lokalpolitikern und Beamten der öffentlichen Verwaltung aufgedeckt worden waren.
    In der Vergangenheit kam es oft zu brutalen und skrupellosen Verbrechen von Mafia-Organisationen wie der Cosa Nostra, Camorra oder 'Ndrangheta. Der Drogenhandel ist den Angaben zufolge noch immer die Haupteinnahmequelle der Mafia. Auch hier haben sich die Vorgehensweisen allerdings gewandelt. Drogen werden nicht mehr nach dem bisherigen Modell der "alten Mafia-Generationen" auf der Straße und gewaltsam gehandelt, sondern zunehmend online. Vielfach kommen heute verschlüsselte Kommunikationssysteme, Instant-Messaging-Dienste und soziale Netzwerke zum Einsatz.
    Diese Nachricht wurde am 18.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.