Am Dienstag wird der Physiknobelpreis vergeben. Sollte das Feld der Exoplaneten geehrt werden, darf man gespannt sein, wem das Nobelkomitee die entscheidenden Durchbrüche zuordnet.
Denn die wahren Pioniere haben keine Exoplaneten-Entdeckung vorzuweisen – und dies vor allem wegen der Ablehnung ihrer Fachkollegen Ende der 80er-Jahre.
Gordon Walker, Astronom an der Universität von British Columbia in Vancouver, und sein Student Bruce Campbell hatten einen Spektrografen gebaut, mit dem sie das minimale Hin- und Herpendeln von Sternen beobachten wollten – hervorgerufen von Planeten, die um die Sterne laufen.
Walker und Campbell haben viele Jahre lang alle paar Monate 26 Sterne vermessen. Schließlich zeigte sich, dass der Stern Gamma Cephei offenbar alle zweieinhalb Jahre von einem Planeten umkreist wird.
Doch die beiden stießen bei vielen Kollegen auf völlige Ablehnung. Die Suche nach Exoplaneten galt als unseriös. Besonders schlimm war dies für Bruce Campbell, der damals Anfang 40 war und dringend eine Dauerstelle brauchte. Doch ohne definitive Entdeckung gab es keine Stelle.
Schließlich trieb er 125.000 Dollar Spenden für eine Exoplaneten-Professur auf. Doch die Universität verweigerte die übliche Verdopplung des Betrages, weil Studenten kein Geld einwerben dürften.
Völlig frustriert verließ Bruce Campbell die Astronomie und wurde Steuerberater. Andere Forscher haben die geniale Messmethode übernommen und später die angefeindete Entdeckung von Walker und Campbell bestätigt.