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Die Komponistin Barbara Strozzi
Donna illustre

Im 17. Jahrhundert gelang es nur wenigen Frauen, sich als Komponistinnen zu profilieren. Eine von ihnen war die Venezianerin Barbara Strozzi. Sie schrieb eine Fülle an beeindruckenden Madrigalen und Kantaten, die sich mit denen ihres Zeitgenossen Claudio Monteverdi durchaus messen lassen können.

Von Helga Heyder-Späth |
    Gemälde "Die Gambenspielerin" von Bernarndo Strozzi. Sie hält eine Gambe und einen Bogen in der linken Hand, sie trägt ein rot-weißes Mieder-Kleid mit einem tiefen Ausschnitt, ihre linke Brust ist nahezu ganz entblößt
    "Die Gambenspielerin" von Bernardo Strozzi soll ein Portrait der Sängerin und Komponistin Barbara Strozzi darstellen (um 1630-1640) (imago stock&people)
    "Es gibt da einige Kompositionen von einer Dame, die vor sechzig oder siebzig Jahren gelebt hat und die Barbara Strozzi hieß. Von ihr sagt man, dass sie die erste war, die die Mischung von Rezitativen und Arien erfunden hat." Das schreibt der Komponist Johann Christoph Pepusch 1710 in London und meint, man könne dem "schönen Geschlecht" gar nicht genug für die Erfindung der Kantate danken.
    Ob Barbara Strozzi tatsächlich die erste war, die Kantaten komponierte, sei dahingestellt. In jedem Fall war sie eine selbstbewusst auftretende Frau, die sich gegen alle Konventionen ihrer Zeit als Komponistin behauptete.
    Als Adoptivtochter des ehrwürdigen Dichters Giulio Strozzi (der vermutlich auch ihr leiblicher Vater war) verkehrte sie in den schöngeistigen Zirkeln Venedigs. Dort schätzte man sie nicht nur als singende Muse, dort lernte sie auch die aktuellen musikalischen Strömungen ihrer Zeit kennen. Die spiegeln sich in der Innovation und Qualität ihrer beeindruckend expressiven Musik.
    Vor 400 Jahren, im August 1619, wurde Barbara Strozzi geboren. Die Musikszene stellt diese ungewöhnliche Frau vor, die bis heute noch immer ein wenig im Schatten einer männlich geprägten Musikgeschichtsschreibung steht.