Qian Xuesen, geboren 1911, war ab 1936 am Caltech tätig, einer Universität in Pasadena. Dort gehörte er schnell zum vermeintlichen Selbstmordkommando junger Ingenieure, deren Raketenexperimente oft ein explosives Ende nahmen. Er wurde zu einem der führenden Köpfe am Jet Propulsion Lab, der Keimzelle der US-Raumfahrt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste Qian Xuesen für die US-Luftwaffe nach Deutschland. Er befragte Wernher von Braun und sorgte mit dafür, dass viele Raketenpioniere des Nazi-Regimes problemlos in die USA gelangten.
Doch nur wenige Jahre später – in der von hysterischer Angst vor kommunistischer Unterwanderung geprägten McCarthy-Ära – galt Qian Xuesen plötzlich als gefährlich.
Er verlor seine Anstellung und stand jahrelang unter Hausarrest. Seine Kollegen waren fassungslos. Selbst ein ehemaliger Minister konnte die Ausweisung des brillanten Ingenieurs nicht verhindern.
Was die USA an Kompetenz verloren, gewann China. Nach der Rückkehr 1955 setzte Qian Xuesen alles daran, sein Land als Weltraummacht zu etablieren. Er entwickelte die Rakete Langer Marsch und startete 1970 den ersten chinesischen Satelliten.
2009 ist Qian Xuesen im Alter von 98 Jahren gestorben.