Auf kleinen Booten verstehen sich naturverbundene Fährleute auf die Kunst des mitreißenden Erzählens. Ihr einfaches Leben verläuft zwischen Hochwasser und Untiefen, zwischen Nebel, Eisgang und Routine.
Viele Fähren in Deutschland haben Brückenbauten weichen müssen. Aber Radlerinnen und Wanderer verhelfen ihnen zu einer Wiedergeburt. Schriftsteller - von der Antike bis heute - lassen sich von Widrigkeiten einer Fährpassage, von der bisweilen gefährlichen Überwindung trennender Gewässer und von der Schönheit der Flüsse und Seen inspirieren.
Fährmann Manfred Schmidt, "Blütengrund" Saale:
"Reichtum ist das: Diese Überfahrt mit der Fähre, diese Entschleunigung, dieses Ausbremsen, dieses Innehalten. Es gibt Menschen, die müssen ins tibetische Kloster dazu. Und nicht nur die Ruhe als Solches: Es gibt keinen Motor, keinen Lärm, kein Krach, kein gar nichts. Es gibt wirklich eher Besinnung."
"Jede Fahrt andere Menschen. Ich hab manchmal Menschen, die sind stundenlang mit hin und her gefahren, solange, wie der Gesprächsstoff reichte. Also Langeweile kommt da nicht auf."
"Jede Fahrt andere Menschen. Ich hab manchmal Menschen, die sind stundenlang mit hin und her gefahren, solange, wie der Gesprächsstoff reichte. Also Langeweile kommt da nicht auf."
"Ich hab in meinem Leben noch nie Urlaub gemacht. Da erschreckt der Standard-Bundesbürger immer und kann sich nicht vorstellen, ohne seinen Malle-Urlaub. Selbst im Winter nicht, weil es ist wirklich jeden Tag Arbeit, die einen bindet. Das ist ein sehr hoher Preis, muss man sagen. Der Preis ist prinzipiell das Privatleben. Man hat kaum ein Privatleben. Ich bin kein Beamter, und bin kein normal Angestellter. Und, ja, ich bin bereit, diesen Preis zu zahlen."
Fährfrau Brigitte Müller, Mulde:
Fährfrau Brigitte Müller, Mulde:
"Das fragen mich viele, wie ich Fährfrau geworden bin. Es ist eigentlich ganz einfach: Sie verlieben sich in einen Fährmann und heiraten ihn!"
"Sie können wirklich mal die Seele baumeln lassen auf dem Fluss, und Sie hören sich so ganz leise im Hintergrund die Leute an, und machen dann Ihr Bild, und da kommen so ganz merkwürdige Sachen in Ihnen auf, wo Sie dann sagen: 'Mensch, du hast doch noch´n Job!'"
Senior-Fährmann Wilhelm Winter, Polle / Weser:
"Sie können wirklich mal die Seele baumeln lassen auf dem Fluss, und Sie hören sich so ganz leise im Hintergrund die Leute an, und machen dann Ihr Bild, und da kommen so ganz merkwürdige Sachen in Ihnen auf, wo Sie dann sagen: 'Mensch, du hast doch noch´n Job!'"
Senior-Fährmann Wilhelm Winter, Polle / Weser:
"Als ich 1953 anfing, war das doch ganz, ganz wenig Verkehr. Da hatten die Bauern noch Pferde vor ihren Wagen. Wenn sie ein bisschen was drauf hatten, waren denn drei, vier Tonnen. Heute kommen die Bauern mit großen Fahrzeugen, Treckern, zwei große Hänger hinter, die kommen auf 35, 40 Tonnen schon. Das ist natürlich eine ganz andere Gewichtsangelegenheit wie früher. Und auch die Lkws, die großen Lastzüge, die kamen früher mit 20 Tonnen, heute kommen sie mit 40, 42 Tonnen."
Heiko Limburg, Fährmann in Polle und ehemaliger Pastor:
Heiko Limburg, Fährmann in Polle und ehemaliger Pastor:
"Wenn ich gemerkt habe, früh morgens, wenn die Natur erwacht, Leben reinkommt nach der Nacht erst mal. Das hab ich nun erlebt, ganz hautnah und eben in der ganzen Zeit. Und dann eben auch die Symbolik 'von einem Ufer zum anderen' … Ich hab im Nachherein Vorträge gehalten in meiner ehemaligen Gemeinde, in anderen verschiedenen Gemeinden zu dieser Symbolik auch. Da gibt´s eine ganze Menge Symbolik, wie gesagt, es reicht für einen ganzen Vortrag. Und: Es reicht sogar für einen Gottesdienst. Ich habe auch mal einen Gottesdienst zu dem Thema gehalten im Ruhestand."
"Und dann ist auch ganz spannend für mich: die Seile, die die Fähre halten, einmal die Hochseile, die die Fähre halten, dass sie nicht abtreiben kann, so wie wir von Gott gehalten werden, das ist mein Thema im Gottesdienst zum Beispiel gewesen. Und dann auch die Gierseile, die runtergehen, die lenken, den Weg lenken von dem einen Ufer zum anderen bei der Fähre, wir haben mehrere Wege zu gehen in unserem Leben und werden aber auch gelenkt von Gott, das ist für mich ganz starke Symbolik dahinter."
"Und dann ist auch ganz spannend für mich: die Seile, die die Fähre halten, einmal die Hochseile, die die Fähre halten, dass sie nicht abtreiben kann, so wie wir von Gott gehalten werden, das ist mein Thema im Gottesdienst zum Beispiel gewesen. Und dann auch die Gierseile, die runtergehen, die lenken, den Weg lenken von dem einen Ufer zum anderen bei der Fähre, wir haben mehrere Wege zu gehen in unserem Leben und werden aber auch gelenkt von Gott, das ist für mich ganz starke Symbolik dahinter."
Stephan Weber, Schiffsführer, Autofähre Konstanz-Meersburg, Bodensee:
"Wir haben sehr viele Nebeltage, wo wir denn wirklich nur 30, 40 Meter Sicht haben. Denn gibt´s wieder total heiße Tage, Regentage. Ich hatte schon mehrere Stürme in meiner Laufbahn, wo ich als Schiffsführer unterwegs war. Da haben mir alle zusammen gesagt: 'Ne, momentan müssen wir halt mal langsam machen!' War aber nur `ne halbe Stunde, weil, es sind ja nicht permanent diese Winde da, es sind ja denn immer nur Sturmböen da ... Der See ist kein kleines Wasser, sondern es ist ´n See, den man unterschätzt. Oder viele unterschätzen. Da kann´s denn schon mal sein, dass richtige Stürme kommen und da muss man halt als Schiffsführer Verantwortung zeigen und sagen: 'Okay, ich fahre, ich fahre nicht. Oder ich warte mal, bis die Sturmböen vorbei sind.' Man muss halt den Respekt haben."
Deutsche Expertengruppe zum Untergang der "Estonia" 1994:
Deutsche Expertengruppe zum Untergang der "Estonia" 1994:
"Das Visier trennte sich wahrscheinlich gegen 1:20 Uhr vom Schiff und die Bugrampe war für eine gewisse Zeit vollständig geöffnet, wodurch sich die auf das Autodeck dringenden Wassermengen weiter vergrößerten. Die vier Hauptmaschinen und die beiden Hilfsdiesel hatten sich abgeschaltet. Die Fähre befand sich in aussichtsloser Situation, und das Kentern beziehungsweise Sinken war nur noch eine Frage von Minuten."
Karin Bergquist, Überlebende der "Estonia":
Karin Bergquist, Überlebende der "Estonia":
Karin Bergquist griff sich eine Schwimmweste, und als sich die Fähre noch weiter zur Seite legte, stieg sie über die Reling. Der Schornstein ragte schon waagrecht in die See hinaus, sie setzte sich auf die Seite des Rumpfes, links und rechts vor ihr die blauen Streifen, die zum Namenszug der Fähre gehörten. Ihr fuhr der Gedanke durch den Kopf, ob es wahr sein konnte, dass sie mitten im stürmischen Ozean auf der Seitenwand eines Riesenkahns saß, oder ob alles nur ein böser Traum war. Als sie zum Schluss kam, dass alles mit größter Wahrscheinlichkeit wahr sei, wurde sie von einer riesigen Woge weggespült.
Mehr als 850 Menschen ertranken 1994 beim Untergang der Ostseefähre "Estonia". Über die mysteriöse Katastrophe rätseln Experten bis heute.
Literarische Zitate
Friedrich Hölderlin über eine Fährfahrt auf dem Rhein, 1788:
Man stelle sich vor - ein Strom, der dreimal breiter ist als der Neckar, wo er am breitesten ist - dieser Strom von oben herab an beiden Ufern von Wäldern beschattet - und weiter hinab die Aussicht über ihn so lang, daß einem der Kopf schwindelte - das war ein Anblick - ich werde ihn nie vergessen, er rührte mich außerordentlich - Endlich kamen die Schiffer herüber. Man fährt in Booten über, welche so groß sind, daß zwei Gefährte mit Pferden und noch Leute genug darin Platz haben. Nach Verfluß einer halben Stunde war ich am Speyrischen Ufer.
Fritz Rudolf Fries, Schriftsteller:
Auf dem Grunde der Flüsse, in Deutschland zumal, liegen die Mythen der Geschichte; auch ihr Abfall: Königskronen und Bischofsmützen, der verlorene Goldschatz und die Soldatenstiefel. Alle Flüsse sind miteinander verwandt und verbunden (…) Das Wasser der Flüsse, anders als das von Seen und Meer, lässt nur wenig Licht in seine Tiefe. Die Tiefe der Mulde scheint dick gepolstert vom Blätterwerk des hier ansässigen Mischwaldes. Ein schwarzes Wasser, über das man rasch hinüber möchte, um nicht in seine Tiefe hinunter zu müssen.
Das andere Ufer gehört ja immer zum verklärten Teil der Geschichte, die Seite, auf der die Sonne aufgeht: Aurora, die Morgenröte, wartet dort, und das Prinzip Hoffnung. Hol über, Ferge, hol über!
John Dos Passos, in "Manhattan Transfer":
Man stelle sich vor - ein Strom, der dreimal breiter ist als der Neckar, wo er am breitesten ist - dieser Strom von oben herab an beiden Ufern von Wäldern beschattet - und weiter hinab die Aussicht über ihn so lang, daß einem der Kopf schwindelte - das war ein Anblick - ich werde ihn nie vergessen, er rührte mich außerordentlich - Endlich kamen die Schiffer herüber. Man fährt in Booten über, welche so groß sind, daß zwei Gefährte mit Pferden und noch Leute genug darin Platz haben. Nach Verfluß einer halben Stunde war ich am Speyrischen Ufer.
Fritz Rudolf Fries, Schriftsteller:
Auf dem Grunde der Flüsse, in Deutschland zumal, liegen die Mythen der Geschichte; auch ihr Abfall: Königskronen und Bischofsmützen, der verlorene Goldschatz und die Soldatenstiefel. Alle Flüsse sind miteinander verwandt und verbunden (…) Das Wasser der Flüsse, anders als das von Seen und Meer, lässt nur wenig Licht in seine Tiefe. Die Tiefe der Mulde scheint dick gepolstert vom Blätterwerk des hier ansässigen Mischwaldes. Ein schwarzes Wasser, über das man rasch hinüber möchte, um nicht in seine Tiefe hinunter zu müssen.
Das andere Ufer gehört ja immer zum verklärten Teil der Geschichte, die Seite, auf der die Sonne aufgeht: Aurora, die Morgenröte, wartet dort, und das Prinzip Hoffnung. Hol über, Ferge, hol über!
John Dos Passos, in "Manhattan Transfer":
Drei Möwen kreisen über zerbrochenen Kisten, Orangenschalen, fauligen Kohlstrünken, die zwischen den zersplitterten Plankenwänden auf und nieder schaukeln, grüne Wellen schäumen unter dem runden Bug, wenn das Fährboot, gleitend auf dem Flutstrom, schnalzend, glucksend die zerspellten Wasser schneidet, schleifend, schlappend langsam auf die Helling auffährt. Handwinden wirbeln herum mit hellem Kettengeklirr. Gittertore öffnen sich, Füße trampeln über den Spalt, Menschenscharen wälzen sich durch den mistverpesteten hölzernen Tunnel des Fährhauses, zusammengequetscht und kollernd und stoßend wie Äpfel, die man in die Rutsche einer Obstpresse schüttet.
Lange sitzt er in dem schäbigen, rötlich beleuchteten Wartesaal und wartet auf die Fähre. Vergnügt sitzt er da und raucht. Er scheint sich an nichts mehr erinnern zu können, es gibt keine andere Zukunft als den nebligen Fluss und das Fährboot, das groß heranschwebt mit seinen Lichtern in einer Reihe wie ein Negerlächeln. Barhäuptig steht er an der Reling und spürt den Flusswind in den Haaren (…) Er ist der einzige Passagier auf der Fähre und streift umher, als ob sie ihm gehörte. Momentan meine Privatyacht. Bei Jupiter, es sind die Kalmen der Nacht - und es ist vollbracht, murmelt er vor sich hin.
Vergil, römischer Dichter, in "Aeneis":
Lange sitzt er in dem schäbigen, rötlich beleuchteten Wartesaal und wartet auf die Fähre. Vergnügt sitzt er da und raucht. Er scheint sich an nichts mehr erinnern zu können, es gibt keine andere Zukunft als den nebligen Fluss und das Fährboot, das groß heranschwebt mit seinen Lichtern in einer Reihe wie ein Negerlächeln. Barhäuptig steht er an der Reling und spürt den Flusswind in den Haaren (…) Er ist der einzige Passagier auf der Fähre und streift umher, als ob sie ihm gehörte. Momentan meine Privatyacht. Bei Jupiter, es sind die Kalmen der Nacht - und es ist vollbracht, murmelt er vor sich hin.
Vergil, römischer Dichter, in "Aeneis":
"Alle, die du hier siehst, sind unbestattet und hilflos.
Dort, der Ferge, ist Charon. Begraben sind jene, die fahren.
Keinen fährt er, bevor an ihrem Ort die Gebeine /
Ruhen, vom schaudernden Ufer auf dumpfen Fluten hinüber.
Hundert Jahre irren und schweifen sie hier am Gestade.
Dann erst ist ihnen vergönnt, die ersehnten Gewässer zu schauen. (…)
"Frevel ist´s, lebende Leiber im stygischen Nachen zu führen."
Lukian, römischer Satyriker, in "Totengespräche":
Dort, der Ferge, ist Charon. Begraben sind jene, die fahren.
Keinen fährt er, bevor an ihrem Ort die Gebeine /
Ruhen, vom schaudernden Ufer auf dumpfen Fluten hinüber.
Hundert Jahre irren und schweifen sie hier am Gestade.
Dann erst ist ihnen vergönnt, die ersehnten Gewässer zu schauen. (…)
"Frevel ist´s, lebende Leiber im stygischen Nachen zu führen."
Lukian, römischer Satyriker, in "Totengespräche":
Der Nachen ist, wie ihr seht, klein und baufällig und lässt ziemlich Wasser ein. Wenn er sich stark auf eine Seite neigt, würde er sogar umkippen. Nun sind eurer so viele auf einmal gekommen, und ein jeder bringt so viel Zeug mit, dass ich besorge, wenn ihr mit all eurem Gepäck einsteigen wolltet, möcht´ es euch sehr gereuen, sonderlich die, die nicht schwimmen können.
Nibelungenlied:
Nibelungenlied:
Und wenn der Fährmann nicht rechtzeitig kommt, dann ruft über die Flut hinüber und sagt: Euer Name sei Amelrich. Das war ein trefflicher Held, der wegen einer Fehde außer Landes ging. Wenn ihm dieser Name genannt wird, dann kommt der Fährmann bestimmt.
Hagen im Nibelungenlied:
Hagen im Nibelungenlied:
Ich denke doch, dass ich der allerbeste Fährmann war, den man am Rhein finden konnte. Ich traue es mir wohl zu, euch in Gelfrats Land hinüber zu bringen.
Volkslied:
Volkslied:
"Als wir jüngst in Regensburg waren,
Sind wir über den Strudel gefahren.
Da war´n viele Holden, die mitfahren wollten.
Schwäbische, bairische Dirndel juchheirasa,
muss der Schiffmann fahren.
Uwe Johnson, in "Jahrestage", über die Staten-Island-Fähre:
Sind wir über den Strudel gefahren.
Da war´n viele Holden, die mitfahren wollten.
Schwäbische, bairische Dirndel juchheirasa,
muss der Schiffmann fahren.
Uwe Johnson, in "Jahrestage", über die Staten-Island-Fähre:
Wetten, sagt das Kind, wetten, dass es kracht? Wetten?
Denn manche Fährkapitäne zielen so spät auf das Becken, so dass das schwere Schiff gegen die hölzerne Pfahlwand der Einfahrt kracht, beim ersten Mal hart, dann mit einem mehr gedämpften Ton. Dann ist das Ächzen der Stämme im aufquirlenden Wasser zu hören.
"Weil es ein Haus ist, das fährt, weil es eine Straße zwischen den Inseln ist, die sich selbst übersetzt, weil es ein Restaurant ist, in dem man reisen kann, ohne sich einen Abschied einzuhandeln."
Denn manche Fährkapitäne zielen so spät auf das Becken, so dass das schwere Schiff gegen die hölzerne Pfahlwand der Einfahrt kracht, beim ersten Mal hart, dann mit einem mehr gedämpften Ton. Dann ist das Ächzen der Stämme im aufquirlenden Wasser zu hören.
"Weil es ein Haus ist, das fährt, weil es eine Straße zwischen den Inseln ist, die sich selbst übersetzt, weil es ein Restaurant ist, in dem man reisen kann, ohne sich einen Abschied einzuhandeln."
Literatur-Tipps:
Helfried Strauß/Fritz Rudolf Fries: "Die Fähre. Eine Geschichte in Bildern"
Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1991.
Aus dem Klappentext:
Will man aber von Nimbschen aus das Fährhaus am anderen Ufer unbedingt ohne die Fähre er-reichen, muß man Grimma verlassen, in Groß-Bothen nach links abbiegen, auf der Brücke nach Kössern die Mulde überqueren, von dort aus nach Schkortitz fahren und sich dort den Feldweg nach Höfgen zeigen lassen. Wer dann im Fährhaus - nicht viel größer als ein Großstadtbungalow - angelangt ist und meint, hier endlich würden sich die Füchse "Gute Nacht" sagen, der irrt gewaltig. Auch hier leben Zeitgenossen mit Auto, Radio und Fernsehapparat, neuerdings wohl auch mit Videorecorder. Brigitte, die Fährfrau, hat hier nicht gehaust. Sie hat regiert wie einst eine Wettiner Fürstin. Freundlich, aber entschieden hat sie ihrer großen Familie mitgeteilt, was der nächste Tag an Pflichten bringen wird, und mit den erwachsenen Söhnen und Töchtern abgestimmt, wer morgen wann den Kahn zu bedienen hat, mit dem Besucher von hüben nach drüben und umgekehrt zu befördern waren. Weil man vom wirklich kargen Fahrgeld nicht leben konnte, hatte jedes Familienmitglied einen Beruf und übte ihn auch aus.
John von Düffel: "Vom Wasser" München. 2000.
Theodor Fontane: "Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Havelland." Berlin 3. Auflage. 2001. (Aufbau-TB).
Dieter Hilbig: "Binnenfähren in Deutschland" 2002.
Friedrich Hölderlin: "Sämtliche Werke" Bd. 6 Stuttgarter Ausgabe 1969.
Werner Hummel: "Der Untergang der "Estonia" - Die deutsche Expertengruppe informierte in Stockholm", in: "Schiff und Hafen" 9/1997.
Uwe Johnson: "Jahrestage". Frankfurt 1983.
Hans Wolfgang Kuhn: "Frühe Gierponten. Fliegende Brücken auf dem Rhein im 17. und 18. Jahrhundert", in: Deutsches Schifffahrts-Archiv Bd. 6, 1983, Seite 25-64.
Ruedi Leuthold: "Gefangen im Meer der Tränen". DIE ZEIT 42/1997, ZEIT ONLINE vom 11. November 2010.
Lukian: "Parodien und Burlesken". Totengespräche. Zürich 1948.
"Die Nibelungen": Hrsg. von Otfried Chrismann. München 1987.
Jutta Rabe: "Die Estonia. Tragödie eines Schiffsuntergangs", Bielefeld 2003.
Helfried Strauss und Fritz Rudolf Fries: "Die Fähre", Frankfurt am Main 1991.
Vergil: "Aeneis", Deutsch von Emil Steiger. Frankfurt, Olten, Wien 1981.
Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1991.
Aus dem Klappentext:
Will man aber von Nimbschen aus das Fährhaus am anderen Ufer unbedingt ohne die Fähre er-reichen, muß man Grimma verlassen, in Groß-Bothen nach links abbiegen, auf der Brücke nach Kössern die Mulde überqueren, von dort aus nach Schkortitz fahren und sich dort den Feldweg nach Höfgen zeigen lassen. Wer dann im Fährhaus - nicht viel größer als ein Großstadtbungalow - angelangt ist und meint, hier endlich würden sich die Füchse "Gute Nacht" sagen, der irrt gewaltig. Auch hier leben Zeitgenossen mit Auto, Radio und Fernsehapparat, neuerdings wohl auch mit Videorecorder. Brigitte, die Fährfrau, hat hier nicht gehaust. Sie hat regiert wie einst eine Wettiner Fürstin. Freundlich, aber entschieden hat sie ihrer großen Familie mitgeteilt, was der nächste Tag an Pflichten bringen wird, und mit den erwachsenen Söhnen und Töchtern abgestimmt, wer morgen wann den Kahn zu bedienen hat, mit dem Besucher von hüben nach drüben und umgekehrt zu befördern waren. Weil man vom wirklich kargen Fahrgeld nicht leben konnte, hatte jedes Familienmitglied einen Beruf und übte ihn auch aus.
John von Düffel: "Vom Wasser" München. 2000.
Theodor Fontane: "Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Havelland." Berlin 3. Auflage. 2001. (Aufbau-TB).
Dieter Hilbig: "Binnenfähren in Deutschland" 2002.
Friedrich Hölderlin: "Sämtliche Werke" Bd. 6 Stuttgarter Ausgabe 1969.
Werner Hummel: "Der Untergang der "Estonia" - Die deutsche Expertengruppe informierte in Stockholm", in: "Schiff und Hafen" 9/1997.
Uwe Johnson: "Jahrestage". Frankfurt 1983.
Hans Wolfgang Kuhn: "Frühe Gierponten. Fliegende Brücken auf dem Rhein im 17. und 18. Jahrhundert", in: Deutsches Schifffahrts-Archiv Bd. 6, 1983, Seite 25-64.
Ruedi Leuthold: "Gefangen im Meer der Tränen". DIE ZEIT 42/1997, ZEIT ONLINE vom 11. November 2010.
Lukian: "Parodien und Burlesken". Totengespräche. Zürich 1948.
"Die Nibelungen": Hrsg. von Otfried Chrismann. München 1987.
Jutta Rabe: "Die Estonia. Tragödie eines Schiffsuntergangs", Bielefeld 2003.
Helfried Strauss und Fritz Rudolf Fries: "Die Fähre", Frankfurt am Main 1991.
Vergil: "Aeneis", Deutsch von Emil Steiger. Frankfurt, Olten, Wien 1981.