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Die Lange Nacht des Giora Feidman
Spiel mir ein Lied vom Frieden, vom Schalom

Von Giora Feidman sprechen, heißt Klezmer erleben. "Wenn ich mein Instrument in den Mund nehme, bin ich kein Jude mehr, sondern trage eine spirituelle Botschaft von Frieden, vom Schalom, in die Welt." Das kann er in ein jüdisches Gebet kleiden, oder mit Mozart ausdrücken, mit einem Tango oder einer Horra aus Israel. Für viele ist er die Inkarnation jüdischer Musik.

Von Günter B. Ginzel |
    Der Musiker Giora Feidman kommt zum Schönherz & Fleer CD-Release «AMO» in den Meistersaal in Berlin.
    Der Musiker Giora Feidman - sein Spiel auf der Klarinette sind spirituelle Botschaften an den Frieden. (dpa / picture alliance / Jörg Carstensen)
    Jüdische Musik? Was macht Musik mit ihrem universalen Anspruch zu jüdischer Musik? Warum haben deutsche Juden ausgerechnet dieses angeblich so typische "Sehnen und Stöhnen, Jauchzen und Jubeln" der Klezmer verabscheut? Was setzten sie dagegen? Was verstehen Juden unter jüdischer Musik? Existiert sie überhaupt? Und wie sieht sich Feidman selbst?
    Irritationen und Widersprüche, aber sicher auch manch neue Erkenntnis, dürften nicht ausbleiben, wenn die "Lange Nacht" dem Phänomen Feidman nachgeht. Im Dialog mit Feidman selbst, in Kurzreportagen, im Gespräch mit seinen Kritikern und mit kundigen Studiogästen wird der Künstler Feidman vorgestellt, sein Werdegang geschildert, dem besonderen seines "Singens" - so Feidman über sein Spiel - nachgespürt.
    Und es gilt den Menschen Feidman zu entdecken, der in der dritten Generation Klezmer ist. Er wurde vor 80 Jahren in Argentinien geboren und ist in Israel zu Hause. Die meiste Zeit des Jahres lebt er in Deutschland, wo er vor meist ausverkauften Häusern spielt.
    Wiederholung vom 4./5.11.2006