Die genetischen Daten der Denisova-Menschen seien für Wissenschaftler wie ihn ein großer Glücksfall, sagt Mattias Jakobsson. Denn ähnlich wie beim Neandertalergenom lägen hier Daten aus längst vergangenen Zeiten vor, die einmalige Einblicke in die tatsächliche Verwandtschaft der verschiedenen Menschenformen ermöglichten, so der schwedische Populationsgenetiker aus Uppsala.
"Wir wollten die genetischen Daten aus Denisova mit Erbgutdaten heute lebender Menschen aus der ganzen Welt vergleichen. Hinzu kam noch das Neandertalergenom. Daher konnten wir alle Daten übereinander legen und schauen, welche Erbgutschnipsel typisch für die jeweilige Menschenform sind. Danach konnten wir sehen, wo im Erbgut heutiger Menschen noch genetische Spuren von Neandertalern und Denisova-Menschen zu finden sind."
Um herauszufinden, wie eng die jeweiligen Menschenformen mit heutigen Vertretern der Gattung Homo verwandt sind, analysierten Mattias Jakobsson und seine Kollegen die Erbgutdaten mithilfe verschiedener Algorithmen, mit denen Populationsgenetiker Verbreitungswege hochrechnen beziehungsweise rekonstruieren können. Dabei simulierten sie, wann und wie es zu Vermischungen der Denisova-Menschen mit unseren Vorfahren gekommen ist.
"Frühere Studien hatten ja gezeigt, dass viele Menschen außerhalb Afrikas Erbgutreste in sich tragen, die von Neandertalern stammen, ähnliches galt für Menschen in Ozeanien, die näher mit den Denisova-Menschen verwandt sind als der Rest der Welt. Unsere Analysen zeigen nun deutlich, dass es sich dabei nicht um einmalige Vermischungen handeln kann. Denn auch heute lebende Menschen in Südostasien weisen Spuren im Erbgut auf, die von den Denisova-Menschen stammen."
Das Erbe der Denisova-Menschen im Genom der heutigen Bevölkerung ist also größer als bislang angenommen. Noch vor wenigen Jahren war es für viele Forscher undenkbar, dass es überhaupt sexuellen Kontakt verschiedener prähistorischer Menschenformen gegeben haben könnte. Nun ist aber längst nicht mehr die Rede von einem Mischlingskind, sondern von sehr vielen. Denn die Spuren der Denisova-Menschen sind auch nach mehr als 30.000 Jahren noch immer im Erbgut vieler heute lebender Menschen außerhalb Afrikas nachweisbar. Damit könnte bald ein weiterer Streit entschieden sein, nämlich der, ob die Denisova-Menschen eine eigene Spezies darstellen oder nicht. Die Meinung des schwedischen Genetikers ist eindeutig.
"Nein, ich würde sie nicht als eigene Menschenart bezeichnen. Natürlich gibt es Unterschiede, die vermutlich durch eine lange Zeit der Isolation entstanden sind. Aber die Unterschiede waren nicht so groß, schließlich haben diese Menschen mit unseren Vorfahren fruchtbare Nachkommen gezeugt."
Und viele dieser zahlreichen Mischlingskinder stehen damit in unserer direkten Ahnenlinie.
"Wir wollten die genetischen Daten aus Denisova mit Erbgutdaten heute lebender Menschen aus der ganzen Welt vergleichen. Hinzu kam noch das Neandertalergenom. Daher konnten wir alle Daten übereinander legen und schauen, welche Erbgutschnipsel typisch für die jeweilige Menschenform sind. Danach konnten wir sehen, wo im Erbgut heutiger Menschen noch genetische Spuren von Neandertalern und Denisova-Menschen zu finden sind."
Um herauszufinden, wie eng die jeweiligen Menschenformen mit heutigen Vertretern der Gattung Homo verwandt sind, analysierten Mattias Jakobsson und seine Kollegen die Erbgutdaten mithilfe verschiedener Algorithmen, mit denen Populationsgenetiker Verbreitungswege hochrechnen beziehungsweise rekonstruieren können. Dabei simulierten sie, wann und wie es zu Vermischungen der Denisova-Menschen mit unseren Vorfahren gekommen ist.
"Frühere Studien hatten ja gezeigt, dass viele Menschen außerhalb Afrikas Erbgutreste in sich tragen, die von Neandertalern stammen, ähnliches galt für Menschen in Ozeanien, die näher mit den Denisova-Menschen verwandt sind als der Rest der Welt. Unsere Analysen zeigen nun deutlich, dass es sich dabei nicht um einmalige Vermischungen handeln kann. Denn auch heute lebende Menschen in Südostasien weisen Spuren im Erbgut auf, die von den Denisova-Menschen stammen."
Das Erbe der Denisova-Menschen im Genom der heutigen Bevölkerung ist also größer als bislang angenommen. Noch vor wenigen Jahren war es für viele Forscher undenkbar, dass es überhaupt sexuellen Kontakt verschiedener prähistorischer Menschenformen gegeben haben könnte. Nun ist aber längst nicht mehr die Rede von einem Mischlingskind, sondern von sehr vielen. Denn die Spuren der Denisova-Menschen sind auch nach mehr als 30.000 Jahren noch immer im Erbgut vieler heute lebender Menschen außerhalb Afrikas nachweisbar. Damit könnte bald ein weiterer Streit entschieden sein, nämlich der, ob die Denisova-Menschen eine eigene Spezies darstellen oder nicht. Die Meinung des schwedischen Genetikers ist eindeutig.
"Nein, ich würde sie nicht als eigene Menschenart bezeichnen. Natürlich gibt es Unterschiede, die vermutlich durch eine lange Zeit der Isolation entstanden sind. Aber die Unterschiede waren nicht so groß, schließlich haben diese Menschen mit unseren Vorfahren fruchtbare Nachkommen gezeugt."
Und viele dieser zahlreichen Mischlingskinder stehen damit in unserer direkten Ahnenlinie.