Archiv

Die "Liste Otto"
Gleichschaltung und Résistance im französischen Literaturbetrieb

September 1940: Nordfrankreich ist von der Wehrmacht besetzt. Die Nazi-Strategen nehmen auch die Verleger an die Leine. Mit der Gegenzeichnung der Liste Otto - vermutlich benannt nach Otto Abetz, dem deutschen Botschafter in Paris - verpflichten sie sich zur Selbstzensur: keine jüdischen Schriftsteller mehr, keine Nazi-Gegner.

Von Christoph Vormweg |
    v.l. Marshal Petain, Otto Abetz und Admiral Darlan in Vichy.
    v.l. Marshal Petain, Otto Abetz und Admiral Darlan in Vichy. Abetz war damaliger Botschafter des Deutschen Reiches. (imago / United Archives International)
    Die Kollaboration funktioniert bestens - bis ein unbekannter Verlag im Untergrund aktiv wird. Das erste Buch der "Éditions de Minuit" - Vercors "Schweigen des Meeres", ein Aufruf zum passiven Widerstand - sorgt für Furore.
    Was aber wird, wenn sich die Deutschen zurückziehen müssen? Wer rechnet dann mit wem ab? Konfliktlagen, die auch heute noch die Forscher umtreiben.
    Produktion: DLF 2015
    Manuskripte zum Download: