Man könne anderen Menschen ganz bewusst Angst machen, die dann wieder auf andere ansteckend wirke. Diese Instrumentalisierung der Angst sei das Ansinnen von Terroristen, erläuterte der Neurobiologe.
Wenn man etwas erlebe, was man so nicht erwartet habe, komme es im Frontalhirn zu einer Übererregung. Vorausschauendes Denken und die Regulierung von Impulsen seien dadurch eingeschränkt. Angriff, Flucht oder ohnmächtiges Erstarren seien die intuitiven Konsequenzen.
Wichtig sei, dass man sich nicht erst in einen kompletten Angstzustand versetzen lasse, sagte Hüther. Das gelinge aber eher bei Situationen, die einem schon bekannt seien. Terrorwarnungen und das Erleben von Terror seien für viele Menschen eine neue Erfahrung. Nach solchen Zuständen falle es viel schwerer, Vertrauen zurückzugewinnen. Deshalb sei kollektives Handeln, die Solidarität miteinander und Mitgefühl wichtig.
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