Das Machen von Menschen gehört von Alters her zu den Kernkompetenzen eines Gottes. In allen Kulturen sind wir Menschen die Gemachten und nicht die Macher. Das macht Frankenstein und auch die Gentechniker und Reproduktionsmediziner von heute so unheimlich. Hier nehmen Menschen einen Teil der Schöpfung selbst in die Hand. Statt die Gesetze Gottes oder der Natur demütig zu achten, versuchen sie das Menschsein selbst zu kontrollieren. Dieser Wunsch entstand nicht erst durch die moderne Wissenschaft. Er ist tief im Menschen verankert, wie viele Beispiele in diesem Buch klarmachen.
Die Psychologie, die uns zu "Menschenmachern" macht, bleibt jedoch außen vor und bedarf nach Ansicht der Autoren anscheinend keiner weiteren Erläuterung. Wenn es um Schöpfungsmythen geht, liefern sie nur oberflächliche Informationen. Die Sprache wird an diesen Stellen unkonkret und flapsig. Ganz anders, bei den Inhalten aus der Naturwissenschaft. Hier achten die Autoren auf exakte Formulierungen und didaktischen Aufbau. Der Wissenschaftsbetrieb wird allerdings nicht hinterfragt und einige neueste Entwicklungen schlichtweg vergessen. So wird der Südkoreaner Hwang noch als erfolgreicher Klonpionier dargestellt, obwohl er zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches längst als Fälscher entlarvt war.
Das Wissenschaftler-Duo Gassen und Minol will aufklären und die Angst vor der Naturwissenschaft nehmen. Da die beiden jedoch stets die Perspektive des Naturwissenschaftlers beibehalten, können sie Kritiker und Gegner nicht erreichen.
Hans-Günter Gassen, Sabine Minol: Die Menschenmacher. Sehnsucht nach Unsterblichkeit
ISBN: 978-3-527-31640-3
Wiley-VCH Bantam, 340 Seiten, 24,90 Euro
Die Psychologie, die uns zu "Menschenmachern" macht, bleibt jedoch außen vor und bedarf nach Ansicht der Autoren anscheinend keiner weiteren Erläuterung. Wenn es um Schöpfungsmythen geht, liefern sie nur oberflächliche Informationen. Die Sprache wird an diesen Stellen unkonkret und flapsig. Ganz anders, bei den Inhalten aus der Naturwissenschaft. Hier achten die Autoren auf exakte Formulierungen und didaktischen Aufbau. Der Wissenschaftsbetrieb wird allerdings nicht hinterfragt und einige neueste Entwicklungen schlichtweg vergessen. So wird der Südkoreaner Hwang noch als erfolgreicher Klonpionier dargestellt, obwohl er zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches längst als Fälscher entlarvt war.
Das Wissenschaftler-Duo Gassen und Minol will aufklären und die Angst vor der Naturwissenschaft nehmen. Da die beiden jedoch stets die Perspektive des Naturwissenschaftlers beibehalten, können sie Kritiker und Gegner nicht erreichen.
Hans-Günter Gassen, Sabine Minol: Die Menschenmacher. Sehnsucht nach Unsterblichkeit
ISBN: 978-3-527-31640-3
Wiley-VCH Bantam, 340 Seiten, 24,90 Euro