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Potsdamer Sternwarte mit großer Tradition
Die Neptun-Sternwarte in Babelsberg

Am 23. September 1846 entdeckte Johann Galle mit einem Teleskop der Berliner Sternwarte den Planeten Neptun. Dies hatte er zwei Kollegen zu verdanken: Urbain Leverrier und Carl Bremiker.

Von Dirk Lorenzen |
Ausschnitt der Himmelskarte, mit deren Hilfe Johann Gottfried Galle Neptun entdeckte. Der vorhergesagte (Quadrat) und der beobachtete Ort (Kreis) wurden mit Bleistift notiert, angeblich von Galle, aber erst einige Zeit nach der Entdeckung.
Ausschnitt der Himmelskarte, mit deren Hilfe Johann Gottfried Galle Neptun entdeckte. Der vorhergesagte (Quadrat) und der beobachtete Ort (Kreis) wurden mit Bleistift notiert, angeblich von Galle, aber erst einige Zeit nach der Entdeckung. (AIP Archiv)
Ersterer hatte aus Störungen der Bahn des Planeten Uranus die Position Neptuns am Himmel berechnet. Tatsächlich fand Galle den neuen Planeten nur knapp neben der vorhersagten Stelle.
Identifizieren konnte er Neptun nur dank der Sternkarte, die der Astronom Carl Bremiker im Auftrag der Preußischen Akademie angefertigt hatte. Sie hatte rund ein Jahr unbenutzt in der Berliner Sternwarte gelegen – bis Galle sie schließlich für die Entdeckung des Neptun zur Hand nahm.

In der Tradition einer Planetenentdeckung

Anfang des 20. Jahrhunderts zog die Berliner Sternwarte ins deutlich dunklere Potsdam-Babelsberg. In dem imposanten Bau ist bis heute das Leibniz-Institut für Astrophysik AIP untergebracht.
Das Archiv beherbergt die Entdeckungssternkarte, auf der später die berechnete und die tatsächliche Position Neptuns eingetragen worden waren – angeblich von Galle selbst.
Das Institut in Potsdam ist mit Recht sehr stolz darauf, in der Tradition einer Planetenentdeckung zu stehen. Das Logo des AIP greift darauf zurück: Im Beobachtungsspalt einer stilisierten Sternwartenkuppel sind elf Sterne und ein kreisrunder Punkt zu sehen. Dieses Sternmuster entspricht genau der Entdeckungssituation von Neptun.
Carl Bremiker ist längst vergessen – aber seine Sternkarte lebt bis heute fort: Im Logo des Potsdamer  Instituts.
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