Auch mehr als ein Jahr nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko schweben immer noch Wolken aus verschiedenen Ölbestandteilen durch die Tiefsee. Besonders die gelösten Gase, wie das Methan, halten sich hartnäckig in einer Wassertiefe von mehr als 1000 Metern. Sie lassen sich dort unten nicht so einfach abbauen wie an der Wasseroberfläche. Es fehlen das Licht und die Wärme der Sonne. Aber es gibt auch in der Tiefsee Bakterien, die die verschiedenen Kohlenwasserstoffe aus dem Öl in unschädliche Bestandteile zerlegen können. David Valentine von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara hat die Bakterien untersucht.
"Die ölabbauenden Mikroorganismen in der Tiefsee unterscheiden sich grundlegend von denen an der Wasseroberfläche. Sie haben sich an die Lebensweise im Dunkeln und in der Kälte angepasst. Sie leben bei etwa fünf Grad Celsius, genau dort, wo diese Öl- und Gaswolken schweben.""
In der Tiefsee dauert der Abbau der Kohlenwasserstoffe wesentlich länger als an der Wasseroberfläche. Zwar leben dort etwa zehn Millionen Bakterien in einem Liter Wasser, aber nur einige wenige davon können von Natur aus Kohlenwasserstoffe abbauen. Bis sie sich zu einer ausreichenden Menge vermehrt haben, dauert es nicht nur Tage, sondern Wochen. Dass sie dennoch recht erfolgreich waren, verdanken sie einer Art Strömungskreislauf im Golf von Mexiko, erklärt David Valentine.
Die Wasserbewegungen im Golf haben großen Einfluss auf die Schnelligkeit, mit der die verschiedenen Kohlenwasserstoffe abgebaut werden. Sobald die Bakterien auf Kohlenwasserstoffe treffen, beginnen sie, sich zu teilen. Dann treibt sie eine Tiefenströmung von der Unfallstelle weg. Unterdessen bauen die Bakterien nach und nach die verschiedenen Substanzen im Öl ab. Dann treiben sie wieder zurück Richtung Bohrplattform, und sind dann – da sie sich bereits vermehrt haben – schneller als zuvor in der Lage, Kohlenwasserstoffe abzubauen.
Die Bakterien werden mehrfach vom Ort der Katastrophe weg getrieben und wieder zurück. Und jedes Mal sind sie etwas besser vorbereitet. Es wird dennoch Jahre dauern bis der Golf von Mexiko die Schäden der Katastrophe überstanden hat.
Die zur Ölbekämpfung eingesetzten Chemikalien, die die Vermischung von Wasser und Öl begünstigen sollten, spielen in diesem Reinigungsprozess kaum eine Rolle, glaubt David Valentine. Für die Bakterien sind sie nur ein weitere Schadstoff, den sie ebenfalls abbauen werden, wenn auch langsam.
"Wir finden immer noch Chemikalien in der Nähe der Bohrplattform. Dabei werden sie seit Monaten nicht mehr ausgebracht. Damit steht fest, dass sie keineswegs schnell abgebaut werden."
Anders als die Tiefsee scheint der Strand an den Küsten von Florida und Louisiana heute bereits vollkommen sauber. Im Auftrag von BP wurde der Sand abgetragen, gesiebt und mit sauberem Sand vermischt. Diese oberflächliche Sauberkeit täuscht jedoch, sagt der Mikrobiologe Joel Koska von der Florida State University.
"Wenn Sie auf dem Strand ein Loch graben, erkennen Sie eine eineinhalb Meter dicke braune Schicht. Das ist genau die Schicht, die angeblich gereinigt wurde. Dort finden sich fein verteilte Partikel, in denen wir die Konzentration von Kohlenwasserstoffen gemessen haben."
Das Ergebnis: Die dunklen Überreste des Öls wurden nicht beseitigt, sondern fein verteilt. Ob die wirkliche Reinigungsarbeit der Bakterien durch diese touristenfreundliche Scheinreinigung behindert wird, wollen die Forscher in weiteren Untersuchungen klären.
"Die ölabbauenden Mikroorganismen in der Tiefsee unterscheiden sich grundlegend von denen an der Wasseroberfläche. Sie haben sich an die Lebensweise im Dunkeln und in der Kälte angepasst. Sie leben bei etwa fünf Grad Celsius, genau dort, wo diese Öl- und Gaswolken schweben.""
In der Tiefsee dauert der Abbau der Kohlenwasserstoffe wesentlich länger als an der Wasseroberfläche. Zwar leben dort etwa zehn Millionen Bakterien in einem Liter Wasser, aber nur einige wenige davon können von Natur aus Kohlenwasserstoffe abbauen. Bis sie sich zu einer ausreichenden Menge vermehrt haben, dauert es nicht nur Tage, sondern Wochen. Dass sie dennoch recht erfolgreich waren, verdanken sie einer Art Strömungskreislauf im Golf von Mexiko, erklärt David Valentine.
Die Wasserbewegungen im Golf haben großen Einfluss auf die Schnelligkeit, mit der die verschiedenen Kohlenwasserstoffe abgebaut werden. Sobald die Bakterien auf Kohlenwasserstoffe treffen, beginnen sie, sich zu teilen. Dann treibt sie eine Tiefenströmung von der Unfallstelle weg. Unterdessen bauen die Bakterien nach und nach die verschiedenen Substanzen im Öl ab. Dann treiben sie wieder zurück Richtung Bohrplattform, und sind dann – da sie sich bereits vermehrt haben – schneller als zuvor in der Lage, Kohlenwasserstoffe abzubauen.
Die Bakterien werden mehrfach vom Ort der Katastrophe weg getrieben und wieder zurück. Und jedes Mal sind sie etwas besser vorbereitet. Es wird dennoch Jahre dauern bis der Golf von Mexiko die Schäden der Katastrophe überstanden hat.
Die zur Ölbekämpfung eingesetzten Chemikalien, die die Vermischung von Wasser und Öl begünstigen sollten, spielen in diesem Reinigungsprozess kaum eine Rolle, glaubt David Valentine. Für die Bakterien sind sie nur ein weitere Schadstoff, den sie ebenfalls abbauen werden, wenn auch langsam.
"Wir finden immer noch Chemikalien in der Nähe der Bohrplattform. Dabei werden sie seit Monaten nicht mehr ausgebracht. Damit steht fest, dass sie keineswegs schnell abgebaut werden."
Anders als die Tiefsee scheint der Strand an den Küsten von Florida und Louisiana heute bereits vollkommen sauber. Im Auftrag von BP wurde der Sand abgetragen, gesiebt und mit sauberem Sand vermischt. Diese oberflächliche Sauberkeit täuscht jedoch, sagt der Mikrobiologe Joel Koska von der Florida State University.
"Wenn Sie auf dem Strand ein Loch graben, erkennen Sie eine eineinhalb Meter dicke braune Schicht. Das ist genau die Schicht, die angeblich gereinigt wurde. Dort finden sich fein verteilte Partikel, in denen wir die Konzentration von Kohlenwasserstoffen gemessen haben."
Das Ergebnis: Die dunklen Überreste des Öls wurden nicht beseitigt, sondern fein verteilt. Ob die wirkliche Reinigungsarbeit der Bakterien durch diese touristenfreundliche Scheinreinigung behindert wird, wollen die Forscher in weiteren Untersuchungen klären.