Schon nach ein, zwei Nächten ist zu erkennen, wie der Planet nach rechts wandert, Richtung Sternbild Waage. Dies ist ein rein perspektivischer Effekt – tatsächlich bewegt sich Mars stets vorwärts auf seiner Bahn.
Wenn das Überholmanöver abgeschlossen ist, bleibt Mars am Firmament stehen und bewegt sich wieder vorwärts, also von West nach Ost vor dem Hintergrund der Sterne. Der Planet malt eine "Oppositionsschleife" an den Himmel.
Diese Figuren sehen bei jeder Opposition und bei jedem Planeten oder Asteroiden anders aus. Denn die Bahnen sind alle ein wenig gegeneinander geneigt. Während die Erde ein Objekt überholt, bewegt es sich etwas nach oben oder unten.
Statt schön geschlossener Kurven, die wie eine platt gedrückte Schleife aussehen, kommt es zum Teil zu bizarren Bewegungen am Himmel. Bei einigen Asteroiden mit stark geneigten Bahnen verläuft die Oppositionsschleife fast senkrecht und erinnert eher an einen Angelhaken.
Mars malt derzeit ein flaches S mit scharfen Spitzen an den Himmel. Mitte März stand er schon einmal im Skorpionkopf, aber etwas höher als in diesen Tagen. Im August zieht er ein drittes Mal durch diese Himmelsgegend, dann wieder vorwärts, aber noch ein Stück tiefer als heute.
Der rote Planet folgt seinem Zick-Zack-Kurs jetzt jede Nacht tief am Südhimmel.