Er ist ein großer Fan dieser seltsamen, aber sehr nützlichen Karte, mit deren Hilfe sich die Welt besser verstehen lässt. Leider ist diese Karte für viele Leute ein Buch mit sieben Siegeln, "ein bei der Klassenarbeit erlaubter Spickzettel". Der ist allerdings nicht unbedingt hilfreich, weil er für Nichteingeweihte nichts anderes ist als ein Gewirr von Buchstaben, Zahlen und Angaben, die - so umschreibt es der Autor - "wie die Fehlermeldungen eines Computers aussehen".
Das möchte Sam Kean ändern, und dazu schreibt er in seinem Buch so etwas wie eine Beziehungsgeschichte der Elemente: Er erzählt von Rivalitäten und Feindschaften, wer gutmütig ist und wer gierig, beschreibt den promiskuitiven Kohlenstoff und das unnahbare Gold. Er erzählt, dass das Universum zu rund 90 Prozent aus Wasserstoff besteht - und zu fast zehn Prozent aus Helium: Alles andere sei nur ein kosmischer Rundungsfaktor - und genau um diesen Rundungsfaktor dreht sich "Die Ordnung der Dinge - Im Reich der Elemente".
Keans Interesse an Chemie begann in seiner Kindheit: Weil ihn das Fieberthermometer im Mund nicht vom Reden abhielt, hat er anscheinend das eine oder andere zerbrochen, denn er war eher kränklich. Die durch sein Zimmer sausenden Quecksilberkügelchen faszinierten ihn, und die Gefahr gab wohl einen zusätzlichen Kitzel - und so erwuchs seine Leidenschaft für chemische Elemente.
Neben Quecksilber liebt er auch Gallium. Dieses Element stand Pate für den englischen Titel "The disappearing spoon" - der verschwindende Löffel. Kean erzählt, dass - bevor Sicherheitsrichtlinien den Spaß verdarben - man die Aufmerksamkeit aller Anwesenden im Raum erlangen konnte, wenn man mit einem Löffel aus Gallium eine heiße Tasse Tee umrührte: Zur Verblüffung der Zuschauer löst sich der Löffel einfach auf - denn Gallium schmilzt bei 30 °C. Ein anderer Stoff, der Keans Bewunderung genießt, ist Arsen.
Sam Kean verknüpft Chemie, Weltgeschichte und die Lebensgeschichte der Forscher, die der Materie ihre Geheimnisse entreißen. So gelang ihm ein nur locker verwebtes aber kurzweiliges Buch über die 118 Elemente dieser Erde voller Geschichten und Geschichtchen.
Sam Kean: Die Ordnung der Dinge. Im Reich der Elemente
ISBN: 978-3-455-50208-4
Hoffmann und Campe, 445 Seiten, 22,00 Euro
Das möchte Sam Kean ändern, und dazu schreibt er in seinem Buch so etwas wie eine Beziehungsgeschichte der Elemente: Er erzählt von Rivalitäten und Feindschaften, wer gutmütig ist und wer gierig, beschreibt den promiskuitiven Kohlenstoff und das unnahbare Gold. Er erzählt, dass das Universum zu rund 90 Prozent aus Wasserstoff besteht - und zu fast zehn Prozent aus Helium: Alles andere sei nur ein kosmischer Rundungsfaktor - und genau um diesen Rundungsfaktor dreht sich "Die Ordnung der Dinge - Im Reich der Elemente".
Keans Interesse an Chemie begann in seiner Kindheit: Weil ihn das Fieberthermometer im Mund nicht vom Reden abhielt, hat er anscheinend das eine oder andere zerbrochen, denn er war eher kränklich. Die durch sein Zimmer sausenden Quecksilberkügelchen faszinierten ihn, und die Gefahr gab wohl einen zusätzlichen Kitzel - und so erwuchs seine Leidenschaft für chemische Elemente.
Neben Quecksilber liebt er auch Gallium. Dieses Element stand Pate für den englischen Titel "The disappearing spoon" - der verschwindende Löffel. Kean erzählt, dass - bevor Sicherheitsrichtlinien den Spaß verdarben - man die Aufmerksamkeit aller Anwesenden im Raum erlangen konnte, wenn man mit einem Löffel aus Gallium eine heiße Tasse Tee umrührte: Zur Verblüffung der Zuschauer löst sich der Löffel einfach auf - denn Gallium schmilzt bei 30 °C. Ein anderer Stoff, der Keans Bewunderung genießt, ist Arsen.
Sam Kean verknüpft Chemie, Weltgeschichte und die Lebensgeschichte der Forscher, die der Materie ihre Geheimnisse entreißen. So gelang ihm ein nur locker verwebtes aber kurzweiliges Buch über die 118 Elemente dieser Erde voller Geschichten und Geschichtchen.
Sam Kean: Die Ordnung der Dinge. Im Reich der Elemente
ISBN: 978-3-455-50208-4
Hoffmann und Campe, 445 Seiten, 22,00 Euro